Fußball: Schütt-Elf steht sich selbst im Weg

Fußball – Verbandsliga: FV Olympia Laupheim – VfL Sindelfingen 2:1 (2:1) / Im 6. Pflichtspiel des Jahres hat es die Blau-Weißen nun auch erwischt

Das war nix: Im sechsten Pflichtspiel des Jahres hat es nun auch den VfL Sindelfingen erwischt. Beim FV Olympia Laupheim unterlag das Team von Maik Schütt nach schwacher Leistung mit 1:2 und muss seinen Blick nun wieder nach unten wenden. Trotz Rang fünf ist der untere Relegationsplatz nur neun Punkte entfernt.

Die Vorzeichen waren schon vor dem Beginn der Partie alles andere als rosig für den VfL Sindelfingen. Nach knapp dreistündiger Busfahrt kam der VfL-Tross erst 40 Minuten vor dem Anpfiff im Stadion des FV Olympia Laupheim an. An eine normale Spielvorbereitung war damit nicht mehr zu denken. Umso erstaunlicher war aber, dass Ender Özcan gleich nach zwei Minuten die Chance auf die frühe Führung hatte, jedoch knapp am gegnerischen Tor vorbeizielte. Damit war es aber auch schon vorbei mit der Sindelfinger Herrlichkeit.

Frühes Gegentor

Die nächste Viertelstunde gehörte klar den Hausherren, die nach zuletzt sechs Niederlagen am Stück unbedingt gewinnen mussten, um im Kampf um den Klassenerhalt nicht weiter an Boden zu verlieren. Eine erste Möglichkeit von Laupheims Spielmacher Alexander Schrode in der vierten Minute wurde aber sichere Beute von David Kocyba. Aber schon fünf Zeigerumdrehungen später war auch der VfL-Schlussmann geschlagen. Sindelfingens Innenverteidiger Raphael Molitor ging gegen Lukas Engel im eigenen Strafraum zu ungestüm zu Werke, was Schiedsrichter Daniel Bechtel (Spvgg Renningen) als elfmeterwürdig einstufte. „Das war völlig unnötig, weil im torungefährlichen Raum“, ärgerte sich Thomas Dietsche. Zum Leidwesen des sportlichen Leiters der Sindelfinger verwandelte Fabian Ness sicher zum 1:0 für Laupheim.
Sein und der Unmut aller Sindelfinger hielt aber nur acht Minuten an. Ivo Colic schlug einen Eckball mit Zug nach innen, wo Raphael Molitor zentral hochstieg und per Kopfball-Torpedo aus acht Metern nicht nur den 1:1-Ausgleich erzielte, sondern auch seinen Fauxpas, der zum Rückstand geführt hatte, wieder geradebiegen konnte. „Die Ecke von Ivo war klasse, der Kopfball von Raphael noch besser“, freute sich Thomas Dietsche.
Mit dem Ausgleich kontrollierte der VfL das Geschehen, schaffte es aber nicht, die guten Ansätze vor das gegnerische Tor zu bringen. Ein Manko im Spiel der Schütt-Elf, das trotz der guten Punktausbeute zuletzt bereits seit einigen Wochen zu erkennen ist. „Wir haben nach vorne viel zu überhastet agiert“, monierte Maik Schütt die fehlende Geduld. „Das war sehr unglücklich, weil wir nicht präzise genug gespielt haben.“ Von den Hausherren war in dieser Phase kaum etwas zu sehen, jedoch machte Laupheim aus sehr wenig ziemlich viel. In der 28. Minute verpassten zwei Sindelfinger Abwehrspieler eine scharfe Hereingabe von Alexander Schrode, die bei Lukas Engel landete. Der FV-Stürmer machte noch einen Haken und überwand David Kocyba zur 2:1-Pausenführung.
Wütend und sichtlich entschlossen kamen die Sindelfinger aus der Kabine und drängten die Gastgeber weit an deren Strafraum zurück. Unermüdlicher Antreiber im VfL-Spiel war Ivo Colic, der nach Wiederanpfiff gleich die Vorlagen lieferte, seine Nebenleute aber kein Kapital daraus schlagen konnten. Frederick Mohr (48.) köpfte knapp drüber, Oliver Glotzmann (51.) zielte ebenfalls etwas zu hoch. Zwei Minuten danach machte es der VfL-Torjäger genauer – letztlich aber etwas zu genau, den sein Schuss kullerte vom Innenpfosten die Torlinie entlang und am anderen Pfosten vorbei ins Aus. „Diese Szene war symptomatisch für unseren Auftritt heute“, haderte Thomas Dietsche aufgrund des fehlenden Spielglücks.
Sindelfingen blieb aber am Drücker und wollte unbedingt die erste Niederlage nach der Winterpause vermeiden. Armin Zukic (63./67.) sowie Raphael Molitor (65.) ließen aber nächste gute Möglichkeiten aus. Glück hatte der VfL in der 71. Minute, als David Kocyba einen Freistoß von Laupheims Kapitän Mathias Weselowski nach vorne prallen ließ, seine Vorderleute diese Situation aber klären konnten. In den letzten zehn Minuten warfen die Gäste dann alle taktischen Maßnahmen über Bord und drängten vehement auf den Ausgleich. Der wollte aber partout nicht gelingen, weil es auch jetzt noch an der Abstimmung haperte. So suchte Neuzugang Samuel Mayer in der 80. Minute Oliver Glotzmann, fand ihn aber nicht, weil der VfL-Stürmer schon zu nahe am Tor stand. Als dann auch noch allerletzte Chancen von André Simao (82.) und Oliver Glotzmann (89.) nicht im gegnerischen Gehäuse landeten, war die erste Niederlage in 2019 besiegelt.
„Wenn wir nicht von Beginn an 100 Prozent bringen, klappt es bei uns nicht“, konstatierte Thomas Dietsche nach dem Spiel. „Und wenn es dann noch an der nötigen Abstimmung hapert, darüber hinaus auch der Killerinstinkt vor dem gegnerischen Tor fehlt, kommt eben so etwas bei raus. Diese Niederlage heute ärgert mich, weil sie nicht hätte sein müssen.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Wetsch (46. Minute Mayer), Mohr, Molitor, Sautter, Frick (85. Minute Perez), Feigl, Colic (74. Minute Simao), Özcan (74. Minute Gast), Zukic, Glotzmann
Bild: Oliver Glotzmann und der VfL Sindelfingen strauchelten in Laupheim und kassierten die erste Niederlage nach der Winterpause. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ/BZ-Online