Tischtennis: Meisterfeier bis in die Nacht

Nach dem Abstieg aus der dritten Bundesliga haben die Sindelfinger Tischtennisfrauen nunmehr in der Regionalliga wieder ein beeindruckendes Zeichen gesetzt: Das 7:7-Unentschieden bei der DJK Offenburg II reichte zum viel umjubelten Titelgewinn. Das Oberliga-Team hingegen muss in die Saisonverlängerung: In einem Herzschlagfinale konnte die VfL-Zweite immerhin Platz acht und die damit verbundene Teilnahme an der Relegation ins Ziel retten.

Dass ein 7:7-Unentschieden beim Tabellensechsten DJK Offenburg II tatsächlich noch zum Gewinn der Meisterschaft reichen würde, hätte im Sindelfinger Lager kaum einer für möglich gehalten.
Durch diesen Punktverlust am Samstagnachmittag hatte der Titelkonkurrent aus Stuttgart wenige Stunden später die Möglichkeit, mit einem Erfolg gegen den TTC Mülheim-Urmitz/Bahnhof die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Doch die Damen aus der Landeshauptstadt nutzten den Championship-Point nicht, unterlagen ihrerseits mit 4:8 und ließen doch noch das Sindelfinger Team jubeln (die SZ/BZ berichtete).

Aufholjagd wird belohnt

Der VfL musste im Südbadischen auf Spitzenspielerin Jasmin Lorenz-Kovacs verzichten, für die sprang Katharina Huber in die Bresche. Beim Stand von 1:4 schwante VfL-Damencoach Oliver Appelt Übles: „Das sah zu diesem Zeitpunkt nicht gut für uns aus. Aber mit vier knappen Erfolgen kamen wir ins Spiel zurück.“ In der Tat: Natalie Bacher (2), Sandra Koziol, Nathalie Richter und Katharina Huber sorgten im Umkehrschluss für das Sindelfinger 6:4.
Am Ende musste dann doch noch gezittert werden, da Nathalie Richter im letzten Einzel der Saison unbedingt gewinnen musste, um wenigstens noch das Remis ins Ziel zu retten. Bei einem 1:8 und einem 7:10 im entscheidenden fünften Satz gegen Luisa Leser sah es für Richter alles andere als rosig aus, doch die Angriffsspielerin präsentierte sich gewohnt kämpferisch und konnte tatsächlich noch den siebten Zähler für den VfL einheimsen. Auch, wenn die Mannschaft den Aufstieg in die dritte Bundesliga aller Voraussicht nach nicht wahrnehmen wird, feierten die Sindelfingerinnen den Titelgewinn bis tief in die Nacht. Oliver Appelt: „Die Spielerinnen können stolz sein auf das Erreichte. Jede hat ihren Teil zum Gewinn der Meisterschaft beigetragen. Und wenn man bedenkt, dass die Situation durch den Ausfall von Melanie Strese nicht einfacher wurde, ist der Titelgewinn eine tolle Sache.“

Sindelfingen II auf verlorenem Posten

Beim souveränen Oberliga-Meister stand das VfL-Quartett Natalie Bacher, Katharina Huber, Elisabeth Kronich und Tran Le Ai Trinh erwartungsgemäß auf verlorenem Posten, einzig Katharina Huber ergatterte beim 1:8 den Ehrenpunkt (3:0 gegen Anke Haas). Noch interessanter als das eigene Spiel war der Auftritt von Abstiegskonkurrent TTV Burgstetten gegen den TTC Dietlingen. Im Falle eines Burgstettener Sieges wären die Sindelfingerinnen noch abgestiegen. Ausgerechnet Dietlingens Eva Rentschler, die sich im kommenden Jahr das Trikot des VfL Sindelfingen überstreift, erkämpfte sich den aus Sindelfinger Sicht eminent wichtigen siebten Zähler in der Schlussphase.
Durch dieses 7:7 steigt der TTV Burgstetten in die Verbandsliga ab, während der VfL Sindelfingen II Anfang Mai in der Relegation noch den Klassenerhalt festmachen kann. VfL-Spitzenspielerin Natalie Bacher atmete tief durch: „Das war richtig eng. Nachdem uns die Ergebnisse der Konkurrenz in den letzten Wochen nicht gerade in die Karten gespielt haben, sind wir froh, dass es noch zum achten Platz gereicht hat.“
Bild: Meister-Trainer Oliver Appelt, Natalie Bacher, Sandra Koziol, Nathalie Richter, Jasmin Lorenz, Katharina Huber, Manager Bernd Petzsche (von links). Bild. Holzapfel
Quelle: SZ/BZ-Online