Fußball: Abgekocht im großen Regen

Fußball – Verbandsliga: VfL Sindelfingen – SSV Ehingen-Süd 0:1 (0:0)

Die Verbandsligakicker des VfL Sindelfingen sind in einer Ergebnis-Krise. Nach den Niederlagen in Laupheim (1:2) und gegen Rutesheim (0:4) unterlag die Mannschaft von Maik Schütt auch dem SSV Ehingen-Süd mit 0:1. Das einzig Gute für den VfL: Der Abstand auf die Abstiegsränge hat sich nicht verringert.

Spiele zu verlieren gefällt Trainern nie. Am schlimmsten aber sind die Niederlagen der Marke „unnötig“, denn dann verteilt der Coach trotz angebrachter Kritik auch viel Lob. Genau das macht die Sache langfristig aber gefährlich, da man den Spielern auch ein Alibi mitgibt. Am Samstag befand sich Maik Schütt in dieser Zwickmühle. Sein Team hatte im Heimspiel gegen Ehingen-Süd durchaus ansehnlichen Fußball gezeigt, sich etliche Chancen erspielt, musste die Partie aber mit 0:1 verloren geben. „Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles probiert. Leider hat uns die Effizienz gefehlt.“
Was der Coach des VfL Sindelfingen bei seinen Spielern generell kritisieren kann, ist die schludrige Herangehensweise zu Beginn eines Spiels. Immer wieder geraten die Sindelfinger früh auf die Verliererstraße und müssen danach viel Kraft aufbringen, um sich in die Partie zurückzukämpfen. Auch gegen Ehingen-Süd war das nicht anders. Lediglich zwei Glanztaten von Torhüter David Kocyba gegen SSV-Stürmer Hannes Pöschl bewahrten den VfL vor weiterem Schaden.

Der VfL schnuppert

Die Sindelfinger brauchten eine ganze Weile, um in das Duell zu finden. Ein erster Kopfball von Oliver Glotzmann in der 22. Minute landete auf dem Tornetz. Vier Minuten später schnupperten die Hausherren an der Führung. Armin Zukic vernaschte einen Gegenspieler und bediente mustergültig Oliver Glotzmann. Der Sindelfinger Torjäger brachte aber das Kunststück fertig, frei stehend aus sechs Metern SSV-Schlussmann Benjamin Gralla anzuschießen. Weitere gute Möglichkeiten von Samuel Mayer (30.), der den Vorzug vor Martin Frick bekommen hatte, und erneut von Oliver Glotzmann (35.) waren ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Danach waren wieder die Gäste am Drücker und hatten die Führung ebenfalls mehrmals auf dem Fuß. David Kocyba hielt aber gegen Hannes Pöschl, Filip Sapina und Philipp Schleker den Kasten sauber.
Während sich beide Mannschaften in den jeweiligen Kabinen sammelten, begann draußen der große Regen. Die Verhältnisse veränderten sich, und die Gäste schienen damit besser zurechtzukommen. In der 56. Minute mit durchschlagendem Erfolg. Mit einem Abwurf suchte David Kocyba Mitspieler Armin Zukic, setzte diesen aber aufgrund des nun rutschigen Rasens etwas kürzer an. Timo Barwan spritzte dazwischen, passte schnell weiter auf Filip Sapina, der aus 14 Metern flach ins Eck traf – 0:1. „Natürlich ist das ein Fehler von David, aber er hat uns davor mehrfach vor dem Rückstand bewahrt“, sagte Maik Schütt.
Seine Mannschaft schüttelte sich kurz und blies dann nach einer Stunde zum Angriff. In der 63. Minute verstummte der Torschrei der VfL-Fans auf den Lippen. In einer Kopie der Szene aus der ersten Halbzeit passte wiederum Armin Zukic auf Oliver Glotzmann, der aus vier Metern nur den gegnerischen Torwart abschoss. „So etwas ist dann Kopfsache“, kommentierte sein Trainer diese Riesenchance.
Die Hausherren ließen sich aber nicht hängen. Der wiedergenesene Kapitän Daniel Kniesel (66.), Oliver Glotzmann (74.), Ivo Colic (82.) und Armin Zukic (88.) hatten ebenfalls den Ausgleich auf dem Fuß. Letztlich blieb es aber beim 0:1
VfL Sindelfingen: Kocyba, Wetsch (82. Minute Frick), Mohr, Sautter, Özcan (81. Minute Molitor), Feigl, Kniesel, Mayer, Colic, Zukic, Glotzmann
 
bild: Daniel Kniesel (rechts) biss nach dem Zehenbruch auf die Zähne. Gereicht hat es dem VfL Sindelfingen für einen Punktgewinn trotzdem nicht. Bild: photostampe
QUelle: SZBZ Online