Fußball – Verbandsliga: VfL Sindelfingen – TSG Tübingen 3:3 (2:2)
Die Spiele des VfL Sindelfingen in der Verbandsliga sind einen Besuch wert. Zwar kam das Team von Maik Schütt im vorletzten Saisonheimspiel nicht über ein 3:3 gegen die TSG Tübingen hinaus, knackte aber erstmals seit drei Jahren die 40-Punkte-Marke.
Schon in der neunten Minute gingen die Gäste in Führung. Ein schlampiger Pass von Raphael Molitor auf Innenverteidigerkollege Noah Sautter brachte letzteren in Bedrängnis. Tübingen kombinierte sich dann mit feinem Direktspiel in den Strafraum, wo Lars Lack eiskalt das 1:0 erzielte. Zwei Minuten später: Plötzlich lag Adil Iggoute nach einem Zweikampf mit VfL-Schlussmann Alexander Bachmann am Boden. Einen kurzen Moment schien jeder im Stadion die Luft anzuhalten, da Schiedsrichter Andreas Wieczorek (VfB Stuttgart) zögerte, letztlich aber richtigerweise auf Schwalbe anstatt Elfmeter entschied und dem Tübinger Stürmer die Gelbe Karte zeigte.
Der VfL fand erst jetzt besser ins Spiel. Bei einer klasse Hereingabe von Armin Zukic fehlte es an der nötigen Staffelung, eine Minute später bei einem Schuss von Oliver Glotzmann aus 16 Metern an der Präzision. Dennoch: Sindelfingen war jetzt klar am Drücker – und war in der 21. Minute zurück im Spiel. Oliver Glotzmann schickte André Simao auf die Reise. Der Flügelflitzer düpierte drei Tübinger und legte für Oliver Glotzmann auf. Der VfL-Torjäger schob locker zum 1:1 ein. Fünf Minuten danach standen die beiden wieder im Mittelpunkt. Nach einem Solo von André Simao konnte Lukas Hartmann den Schuss des Sindelfingers noch blocken, Oliver Glotzmann brachte seine Farben mit 2:1 in Führung schoss. „André hat gezeigt, dass er hungrig ist und hat seine Nominierung gerechtfertigt“, sagte Maik Schütt
Aber: Kaum in Führung, verfielen die Hausherren wieder in den alten Trott. Die Fehler häuften sich – und führten in der 35. Minute zum 2:2. „Das darf niemals fallen“, ärgerte sich der VfL-Coach, „anstatt die Situation geduldig aufzulösen, versuchen wir es mit dem Kopf durch die Wand.“ Adil Iggoute bezwang Alexander Bachmann mit einem Schuss aus spitzem Winkel.
Halbe Stunde Halbgas
Nach Wiederanpfiff verflachte das Spiel. Was auch an einer Systemumstellung der Gäste lag, die nun im 4-5-1 versuchten. In einen Schuss von Sindelfingens Kapitän Daniel Kniesel in der 47. Minute hielt Erst in der Schlussviertelstunde wurde es dann wieder unterhaltsamer. Auslöser war Martin Frick, der in der 77. Minute leichtfertig den Ball herschenkte. Über Lars Lack und David Fridrich gelangte der Ball zu Willie Sauerborn, der aus kurzer Distanz das 3:2 aus Sicht der Gäste erzielte.
Der Jubel der Tübinger verstummte aber keine drei Minuten später und verwandelte sich in Unmut gegenüber dem Unparteiischen. Der hatte einen Rempler von Raphael Molitor an Willie Sauerborn nicht als elfmeterreif eingestuft. Während sich der Tübinger Spieler im VfL-Strafraum wälzte, trugen die Hausherren den Gegenangriff vor. Daniel Kniesel bediente den eingewechselten Pablo Perez, der sofort in den Lauf von Oliver Glotzmann weiterleitete. Mit einem satten Schuss aus 15 Metern nagelte der Sindelfinger Torjäger den Ball zum 3:3-Endstand unter die Latte.
„Immerhin“, kommentierte Maik Schütt das Erreichen des 40. Saisonzählers. „Und wir haben nicht verloren. Alles in allem geht das Unentschieden auch in Ordnung.“ Der Coach des VfL Sindelfingen war nach Spielschluss hin- und hergerissen. Unzufrieden war er nicht mit dem 3:3 gegen die TSG Tübingen, das aber nur mit Zusatz: „Um hier mit mehr rauszugehen, hätten wir nicht so viele Fehler im Spielaufbau machen dürfen. Alle drei Gegentore resultieren aus solchen Patzern.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Mayer, Molitor, Sautter, Özcan (71. Minute Rupp), Frick (78. Minute Perez), Feigl, Kniesel, Simao (83. Minute Wetsch), Zukic, Glotzmann (90. Minute Jäger)
Quelle: SZBZ Online
Bild: Gute Laune bei Armin Zukic und Oliver Glotzmann. Bild: photostampe