Fußball: Der Pokalschreck spukt nur eine Halbzeit

Fußball – WFV-Pokal: Spvgg Holzgerlingen – VfL Sindelfingen 2:4 (1:0) / Nach starken 45 Minuten der Gastgeber nimmt der Verbandsligist nach der Pause das Heft in die Hand

Der VfL Sindelfingen hat die Pokalhürde bei der Spvgg Holzgerlingen genommen. Nach schwacher 1. Hälfte drehte die Elf von Tobias Winter auf und machte nach der Pause aus einem 0:1-Rückstand einen 4:2-Erfolg. Den Holzgerlingern blieb ein weiterer denkwürdiger Pokalabend wie zuletzt gegen Pfullingen verwehrt.

Die erste Halbzeit erinnerte doch stark an den Pokalcoup der Holzgerlinger gegen Sindelfingens Verbandsliga-Konkurrenten VfL Pfullingen. Während der VfL einfach nicht ins Spiel kam, war die Spvgg auf dem Kunstrasen die deutlich zielstrebigere Mannschaft. Die Team von Martin Oßwald stand gut und war vor allem bei schnell vorgetragenen Kontern und bei Standards brandgefährlich.
So hatten die Sindelfinger, die in den ersten 45 Minuten nur eine ernsthafte Torchance durch Ivan Vargas Müller (5.) herausspielten, in der 14. Minute viel Glück, als Patrick Orifiamma nach präziser Flanke von Marco Bernhardt nur die Latte traf. Wenig später scheiterte Alex Thies an VfL-Torwart Michael Walz. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff belohnte sich der Außenseiter dann aber. Nach einem Eckball, den die Sindelfinger nicht aus der Gefahrenzone bekamen, erzielte Alex Thies aus dem Gewühl heraus das 1:0 für Holzgerlingen. „Das geht absolut in Ordnung“, war Martin Oßwald zufrieden. „Eigentlich waren wir dem zweiten Tor näher, als der Gegner dem ersten.“
Doppelschlag binnen einer Minute
Auch nach Wiederanpfiff änderte sich zunächst nichts an der Ausrichtung. Die Gäste versuchten das Spielgeschehen mit Ball zu kontrollieren, ließen es aber weiterhin an der nötigen Präzision vermissen. Die Holzgerlinger setzten weiter auf schnell vorgetragene Konter und schnupperten in der 48. Minute am 2:0. Eine scharfe Hereingabe von Luca Conforti bugsierte Marco Bernhardt um Zentimeter am Torwinkel vorbei.
Für den VfL hatte diese Szene Signalwirkung. Das Team von Tobias Winter legte den Schalter um und drehte binnen 60 Sekunden das Spiel. In der 53. Minute köpfte Oliver Glotzmann eine Flanke von Marc Hetzel aus kurzer Distanz auf das Tor. Spvgg-Schlussmann Danil Kurkov versuchte den Ball zu sichern, jedoch glitt ihm dieser durch die Hände – 1:1. Nur eine Minute später nutzte Ivan Vargas Müller die Unordnung in der gegnerischen Defensive und schoss flach zum 2:1 ein. „Zwei blöde Tore, die uns aus der Bahn geworfen haben“, konstatierte Martin Oßwald.
Sein Team war in der Folge bemüht, wieder etwas mehr Spielanteile zu bekommen, kam aufgrund des Sindelfinger Pressings aber kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Der VfL hatte das Spiel in dieser Phase komplett im Griff und legte in der 62. Minute das 3:1 nach. Gegen Ivan Vargas Müller und Oliver Glotzmann hielt Danil Kurkov glänzend, gegen den Nachschuss von Marc Hetzel war aber auch der Holzgerlinger Torwart machtlos.
Neun Minuten später war die Partie dann vollends entschieden. Ender Özcan bediente Oliver Glotzmann, der zum 4:1 aus Sicht des VfL einschob. Ein Lob verdienten sich die Holzgerlinger in der Folge, denn sie ließen sich nicht hängen und kamen in der 76. Minute durch Moritz Ewald zum 2:4. Was Tobias Winter trotz des Sieges am Ende etwas wurmte: „Dadurch hat das Spiel nochmal eine gewisse Schärfe bekommen. Das hätte nicht sein müssen.“
 
Spvgg Holzgerlingen: Kurkov, Rubin, Conforti, Thies (46. Minute Di Romualdo), Bernhardt (72. Minute Rogers), Tremmel (61. Minute Günkel), Orifiamma (72. Minute Sterle), Klein, Heim, Ewald, Kastrati
VfL Sindelfingen: Walz, Sautter, Rupp, Mohr, Wetsch, Feigl, Dittrich (46. Minute Molitor), Pablo Perez (67. Minute Mayer), Hetzel, Jäger (32. Minute Glotzmann), Vargas Müller
 
Quelle: SZ/BZ Online
Bild: 28.8.19 Sindelfingen Nr.16 Oliver Glotzmann (mitte, am Ball), Nr.20 Marc Hetzel (hinten), Holzgerlingen Nr.19 Niko Klein (links), holzgerlingen Nr. 24 Genis Kastrati (rechts am Boden)  SZ/BZ Online