Fußball: Flotte Nummer ohne Sieger und Verlierer

Fußball – Verbandsliga: VfL Sindelfingen – VfL Pfullingen 2:2 (1:1) / Der VfL kämpft sich zurück ins Spiel und schnuppert am fünften Sieg in Folge

Nach vier Siegen in Serie musste sich der VfL Sindelfingen gegen den VfL Pfullingen mit einem 2:2-Remis begnügen. Die Mannschaft von Tobias Winter zeigte gegen den Tabellennachbarn zwei Gesichter: in der ersten Halbzeit pfui, in der zweiten Halbzeit hui. Tragischer Held war Linksverteidiger Noah Sautter, der zwei Elfmeter verursachte, die zu den beiden Gegentoren führten.

Der VfL Pfullingen liegt dem VfL Sindelfingen einfach nicht. „Ich habe mir sagen lassen, dass Pfullingen eine Art Angstgegner von uns ist“, erwähnte Tobias Winter nach dem Schlusspfiff der Partie beiläufig. Davon hatte sich der Sindelfinger Coach in den 90 Minuten samt Nachspielzeit überzeugen können. Und er wirkte in seiner Analyse hin- und hergerissen.
Zum einen hatte seine Mannschaft den frühen Rückstand gedreht und steuerte auf den fünften Saisonsieg zu. Andererseits aber hatte Tobias Winter aber auch gesehen, dass seine Elf vor allem in der ersten Halbzeit fast nur hinterhergerannt war. „Wir wollten situativ abwarten, aber mir hat die Gier in den Zweikämpfen gefehlt. Wir waren nicht giftig genug.“
Knaller ans Lattenkreuz
Die Gäste waren vom Anpfiff weg das aktivere der beiden Teams und setzten bereits in der vierten Minute das erste Ausrufezeichen. Sindelfingens Kapitän Fabian Rupp ließ sich von Kevin Haussmann den Ball abluchsen. Nutznießer war Lukas Linder, der aber aus kürzester Distanz an Torwart Michael Walz scheiterte. Den Abpraller jagte Matthias Dünkel aus sechs Metern nur an das Lattenkreuz. So viel Glück die Hausherren hatten, so sehr färbte diese Szene auf den weiteren Auftritt der Sindelfinger ab. Den eigenen Aktionen fehlte es an Zug, den gegnerischen schauten die Gastgeber meist in gebührendem Abstand zu.
Nicht so in der 16. Minute. Noah Sautter ging gegen Matthias Dünkel zu ungestüm vor und fällte diesen ohne jegliche Not im eigenen Strafraum. Schiedsrichter Danny Kapell (SGM Höchstberg/Tiefenbach) zeigte ohne Umschweife auf den Punkt. Kevin Haussmann schnappte sich den Ball und schoss zur verdienten 1:0-Führung der Pfullinger ein. Von Sindelfingen war bis dahin offensiv nichts zu sehen. Erst in der 23. Minute setzte Oliver Glotzmann eine Flanke von Alexander Wetsch um Zentimeter neben den Pfosten.
Das bessere Team stellten aber weiterhin die Gäste, die in der 32. Minute das 2:0 auf dem Fuß hatten. Den Versuch von Heiko Schall lenkte Michael Walz aber per Fußabwehr zur Seite lenkte. Bei Sindelfingen ging nicht viel zusammen. Das Kombinationsspiel blieb oftmals schon im Ansatz stecken. Immerhin zwang Samuel Mayer den Pfullinger Torwart Martin Welsch in der 37. Minute vom Strafraumeck zu einer Glanzparade.
Kurze Zeit später ergab sich am anderen Eck des Pfullinger Strafraums eine ähnliche Szene – und wieder stand Samuel Mayer im Mittelpunkt. Mit seinem schwächeren linken Fuß zwirbelte der ehemalige Jugendspieler des VfB Stuttgart den Ball genau in den Torwinkel. Und auch wenn das 1:1 aus Sindelfinger Sicht schmeichelhaft war, sehenswert war es allemal.
Frederick Mohr trifft per Kopf
Den Schwung unmittelbar vor der Pause nahmen die Hausherren auch in den zweiten Spielabschnitt mit – und lagen in der 50. Minute ihrerseits in Führung. Bei einem Eckball von Alexander Wetsch stieg Frederick Mohr am höchsten und köpfte überlegt zum 2:1 ein. Die Winter-Elf hatte nun ihre beste Phase und drängte in der Folge auf die Vorentscheidung. Aber: „Wir haben unsere Angriffe leider nicht konsequent genug zu Ende gespielt“, ärgerte sich Tobias Winter, dass seiner Mannschaft nicht das dritte Tor gelang.
Nach 20 guten Minuten der Sindelfinger übernahmen dann aber wieder die Pfullinger die Kontrolle. Dann blockte erst Frederick Mohr eine Hereingabe vor dem einschussbereiten Matthias Dünkel. Weitere zwei Minuten später klingelte es im Sindelfinger Kasten. An der Strafraumkante verpasste es Noah Sautter den Ball zu klären, stocherte dann gegen Matthias Dünkel nach und foulte diesen. Den Elfmeter verwandelte Kevin Haussmann zum 2:2. Dabei blieb es letztlich auch. Weil unter anderem ein sehenswerter Fallrückzieher von Ivan Vargas Müller (89.) und ein Schuss von Samuel Mayer (90.+1) nicht das anvisierte Ziel fanden. „Alles in allem ist das ein gerechtes Ergebnis“, konnte Tobias Winter mit dem 2:2 leben. „Mit 13 Punkten aus sechs Spielen können wir von einem geglückten Saisonstart sprechen.“

VfL Sindelfingen: Walz, Wetsch, Mohr, Rupp, Sautter, Mayer, Molitor, Özcan (78. Minute Dittrich), Hetzel (88. Minute Simao), Vargas Müller, Glotzmann

Bild: 7.8.19 Sindelfingen Nr. 18 Samuel Mayer
Quelle: SZ/BZ-Online