Leichtathletik: Nach der WM-Absage sind die deutschen Meisterschaften in Leipzig der Saisonhöhepunkt
Die aktuelle Hallensaison der Leichtathleten hat in diesem Jahr einen klaren Höhepunkt: Die Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig. Nachdem die Hallen-Weltmeisterschaften, die in Nanjing (China) stattgefunden hätten, verschoben wurden, liegt nun der Fokus der Athleten auf den deutschen Titelkämpfen.
Der VfL Sindelfingen schickt sieben Athleten über die Einzeldisziplinen und eine Staffel nach Leipzig. Die beste Ausgangsposition hätte Kugelstoßer Simon Bayer gehabt. Der 24-Jährige steigerte sich in dieser Hallensaison von Wettkampf zu Wettkampf und stellte regelmäßig neue Hallenbestweiten auf. Der erste Stoß über die 20-Meter-Marke unter dem Hallendach fehlt dem Sindelfinger allerdings noch. In der vergangenen Freiluftsaison überwand er erstmals die magische Marke. Kurzfristig musste er nun allerdings seine Teilnahme für Leipzig absagen. „Gemeinsam mit meinem Team habe ich mich entschieden, aufgrund einer Mittelfußverletzung auf die Deutschen Meisterschaften zu verzichten, da das Ausmaß der Verletzung unklar ist“, sagt Bayer. Nun bleibt Tobias Dahm, der den VfL Sindelfingen im Kugelstoßen vertritt. Solide 19,24 Meter erzielte er in seinem bislang einzigen Hallenwettkampf. „Ich bin gesund und schmerzfrei“, so der 32-Jährige, der grünes Licht vom Arzt bekam und in Leipzig nach einer Medaille greifen will. In der gesamten Kugelstoß-Konkurrenz ist es nur David Storl, der bisher die 20 Meter knacken konnte, dahinter liegt das Feld dich beisammen, der Kampf um die Medaillen verspricht also spannend zu werden.
Über die 60-Meter-Hürden-Strecke in der Halle haben sich drei VfL-Athleten für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert: Aleksandar Gacic, Stefan Volzer und Niklas Rippon. Für Stefan Volzer geht es vor allem um Versöhnung mit der bislang durchwachsenen Hallensaison. „Oberstes Ziel ist es, endlich mal das abzuliefern und zu zeigen was ich kann und auch im Training schon gezeigt habe.“, hat sich der Sindelfinger fest vorgenommen. Seine Saisonbestmarke steht bislang bei 8,09 Sekunden und die acht Sekunden möchte Volzer in der laufenden Hallensaison noch unterbieten. „In das Finale muss es natürlich auf jeden Fall gehen. Und dann geht der Blick mit einem guten Lauf auch Richtung Medaille. Da ist es dieses Jahr sehr eng beieinander“, schätzt er seine Medaillenchancen in einem Feld ein, das hinter den dominierenden Gregor Traber und Erik Balnuweit mit ähnlichen Saisonbestmarken aufzuwarten hat. Aleksandar Gacic hat in den letzten Wettkämpfen eine aufsteigende Form gezeigt. Er konnte die acht Sekunden schon unterbieten und hat sich als Fünfter der Meldeliste einen starken Auftritt im Finale ebenfalls fest vorgenommen. Niklas Rippon kann mit der schwächsten Saisonbestleistung des VfL-Trios aufwarten, sorgte aber bislang bei Meisterschaften regelmäßig für Überraschungen.
Die Freude war bei Jasmin Pansa riesig, als sie im Rahmen der süddeutschen Hallenmeisterschaften gerade noch rechtzeitig die 60-Meter-Norm für die nationalen Titelkämpfe unterbieten konnte. „Das sind meine ersten deutschen Meisterschaften bei den Aktiven, vor meiner Verletzungen habe ich aber schon an deutschen Jugendmeisterschaften teilgenommen“, sagt Pansa. Trotz Studium und der aktuellen Prüfungszeit konnte die Sindelfingerin den letzten Wochen noch gut trainieren und sich auf die Meisterschaften vorbereiten. „Mein Ziel bei den Deutschen ist es meine Zeit, die ich bei den Süddeutschen Meisterschaften gelaufen bin, nochmals zu bestätigen“, hat die Sprinterin sich vorgenommen. Auch über di 400-Meter-Strecke wird der VfL Sindelfingen vertreten sein. Hier geht Lisa Sophie Hartmann an den Start. Über die 200 Meter hat außerdem Emanuel Stubican die Einzel-Norm erreicht und plant einen Doppelstart. Denn auch die 4×200-Meter-Staffel des VfL Sindelfingen will in Leipzig angreifen.
Quelle: SZ/BZ-Online