Fit fürs Leben: Auch wenn eher die Mehl- und Nudelregale derzeit häufig ziemlich leer sind, gibt es bessere Alternativen für das Immunsystem / SZ/BZ-Serie (3)
Eine gesunde Ernährung hilft dem Immunsystem. Das mag relativ schnell einleuchten. Aber welche Stoffe sind es denn genau, die meine Immunabwehr stabilisieren? Und auf welchem Wege? Vorneweg sei gesagt: Vor allem natürliche Nahrungsmittel aus der Obst- und Gemüseecke helfen unserem Immunsystem – und nicht etwa die derzeit in rauen Mengen gekauften Nudeln, Mehl oder sogar das Klopapier.
In der letzten Folge am Donnerstag ging es um den „Immunbooster-Smoothie“, der aufgrund von vielen Vitaminen (B, C, A), Mineralien & Spurenelementen (Zink, Selen, Kupfer etc.), Omega-3-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen der Gesundheit äußerst zuträglich ist. Doch was machen diese einzelnen Vitalstoffe?
Vitamin C:
Vitamin C hat im Körper unzählige positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Es wirkt beispielsweise als Antioxidans gegen freie Radikale und schützt so vor allem das Gefäß-, sowie das Herz-Kreislauf-System. Zudem sorgt Vitamin C für eine gesteigerte Antikörperbildung und führt dazu, dass weiße Blutkörperchen (Leukozyten) beweglicher sind und dadurch Erreger besser aufspüren können. Neben den Orangen und Spinat aus dem Smoothie steckt das Vitamin C vor allem in Zitrusfrüchten, Spinat, Paprika, Erdbeeren oder auch Brokkoli. Allerdings ist Vitamin C nicht hitzebeständig und darf also nicht stark erhitzt werden. Interessant: In Wuhan – dem Ursprungsort der Corona-Pandemie – wird derzeit eine Studie mit intravenöser Gabe von Vitamin C durchgeführt. Belastbare Ergebnisse stehen allerdings noch aus.
Vitamin A:
Vitamin A und seine Vorstufe Betacarotin wirken als Wachstumsfaktor für die so genannten Epithelzellen des Darms. Diese sind eine der Schutzbarrieren des Immunsystems gegen giftige Stoffe und immens wichtig – 70 bis 80 Prozent des Immunsystems sitzen im Darm. Zudem benötigen vor allem die Immunzellen mit entzündungshemmenden Eigenschaften für ihre Entwicklung Vitamin A. Gerade die Ausbreitung einer Entzündung kann zur Entstehung und vor allem auch zur Schwere einer Krankheit beitragen – also gilt es, Entzündungen zu vermeiden. Vitamin A ist zum Beispiel in Kalbsleber, Grünkohl, Möhren, Spinat, Feldsalat oder dem Hühnerei.
Zink:
Zink steckt in Austern, Schweineleber oder auch in den für die meisten eher alltäglichen Nahrungsmitteln wie Kürbiskernen, Walnüssen, Paranüssen oder Käsesorten wie Tilsiter und Gouda. Zink ist besonders hilfreich in der Abwehr von Erkältungskrankheiten und verkürzt nachweislich die Erkrankungsdauer.
Kupfer:
Kupfer wird auch eine immunstärkende Funktion zugeschrieben: Kupfer fördert die Wundheilung, wirkt entzündungshemmend und ist unter anderem in Cashews, Sojabohnen, Kakaopulver, Krabben oder Emmentaler in großen Mengen vorhanden.
Zudem gibt es Anzeichen für antivirale Effekte von Ingwer, Zistrosentee oder Süßholztee und in Avocados, Champignons und vor allem fettem Fisch finden wir geringe, aber nicht ausreichende Mengen an Vitamin D. Ansonsten wird das Prohormon, das im Körper die Killerzellen des Abwehrsystems (die so genannten T-Zellen) aktiviert, vor allem durch die UV-B-Strahlung der Sonne in der Haut gebildet.
Dieses Vitamin erfüllt unglaublich viele Funktionen im Körper, die gerade für diese Zeit sehr wichtig zu sein scheinen: Studien belegen eine starke Korrelation zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Erkältungskrankheiten. Hierzu gibt es in der nächsten Folge am kommenden Donnerstag mehr.
Bild: Frisch und gesund und voller Treibstoff für das Immunsystem: Obst und Gemüse auf dem Sindelfinger Wochenmarkt.
Quelle: SZ/BZ-Online