Sportwelt: Was Wissenschaftler als gesund einstufen

Fit fürs Leben: Man ist, was man isst, und der Körper kann nur umsetzen, was ihm zugeführt wird – doch was könnten die gesunden Lebensmittel sein? / SZ/BZ-Serie (Teil 9)

Zum Start der Serie ging es bereits über die immunstärkende Wirkung von bestimmten Nahrungsmitteln. In Zeiten von Corona ein sehr beachtetes Thema. Hier hat sich vor allem Gemüse, Nüsse, Samen, Obst und ein gewisser Anteil an Fleisch und Fisch als sinnvoll erwiesen. Doch was stuft die Wissenschaft generell als eine gesunde Ernährung ein?

In vielen Studien haben sich folgende Punkte ergeben:
Eine pflanzenbasierte Ernährung mit viel Gemüse: Insbesondere Gemüse sorgt sowohl für eine Versorgung mit vielen wichtigen Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralien sowie mit Ballaststoffen, ohne dass dabei gleichzeitig viel Zucker konsumiert wird.
Konsum von hochwertigen Proteinen: Hier liegt die Betonung auf „hochwertig“. In gemäßigten Mengen Fleisch aus Weidehaltung, wildgefangenen Fisch und pflanzliches Eiweiß aus Hülsenfrüchten unter Beachtung der Verarbeitung, Nüssen und Samen zu konsumieren, sorgt auf gesundem Wege für die optimale Eiweißversorgung. Milch und Getreideprodukte sollten ebenso in Maßen konsumiert werden
Konsum von hochwertigen Fetten: Die Fette sollten unbehandelt und aus natürlichen Quellen kommen. Kokosöl, Olivenöl, Leinöl, hochwertige Nussöle, Nüsse, Samen, Avocados sind der Gesundheit förderlich. Gehärtete Fette, die in vielen Fertigprodukten zum Einsatz kommen, sind eher zu meiden.
Vermeidung von industriell veränderten Nahrungsmitteln: Die Empfehlung lautet, auf verarbeitete Wurstwaren, Fertigprodukte, raffinierten Zucker, gesüßte Lebensmitteln und Getränke zu verzichten.
Viel stilles Wasser trinken: Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser. Genau dieses lebenswichtige Element muss jeden Tag zugeführt werden. Gerne als Tee oder pur mit Zitrone, Limette, Ingwer etc. verfeinert. Softdrinks als auch Fruchtsäfte sollten wegen des vielen Zuckers nie oder selten auf dem Ernährungsplan stehen.
Was sich zudem immer wieder bestätigt: Langsames Essen und ausführliches Kauen ist besonders wichtig, da hier der erste Schritt der Verdauung passiert und mit einem Essen ohne Zeitdruck ein „Überfressen“ verhindert wird. Zudem kann so sehr oft Sodbrennen vermieden werden. Diese Beobachtung wird noch stärker, wenn 
man als Vorbild die Merkmale der Bewohner sogenannter „Blue Zones“ nimmt. Das sind Regionen mit den meisten Über-90-jährigen in der Welt. Dazu gehören Sardinien, Okinawa, Ikaria, Nicoya auf Costa Rica 
und Loma Linda in Kalifornien. 
Allerdings sind auch körperliche Aktivität, soziales Engagement und Familienaktivitäten zentraler Bestandteil dieser Bevölkerungsgruppen.
Schaut man sich heutige Naturvölker an, bei denen die klassischen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes so gut wie nicht vorkommen, zeigt sich ein ähnliches Bild: viel Verzehr von Gemüse, Obst, Wurzelknollen, Nüsse, Samen, Fleisch und Fisch.Was selten oder wenig verzehrt wird, sind Milch- und Getreideprodukte. Fertigprodukte und verarbeitete Lebensmittel kennen diese Völker zum Glück überhaupt nicht. Die Interpretationen sind verschieden, das Stichwort, das über allem stehen könnte, ist aber „naturbelassene Nahrung“.
Eine gesunde Ernährung hilft gegen Zivilisationserkrankungen, ist der wichtigste Faktor zur Gewichtsregulierung und stärkt darüber hinaus das Immunsystem. Diäten – also begrenzte Zeiträume, in denen man sich stark einschränkt und alles anders macht – sind dagegen wenig sinnvoll, da sie keinen nachhaltigen Effekt haben. Man sollte eine möglichst gesunde Ernährungsweise, die auf Dauer umsetzbar ist, für sich finden. Man kann hier gerne zwischen verschiedenen Ernährungsphilosophien wechseln, solange sie den gesunden Richtlinien der Wissenschaft entsprechen.
Täglich kleine Einheiten gesunder Lebensmittel sorgen am allerbesten für eine gute Gesundheit. Hierbei ist vieles auch eine Frage der eigenen Philosophie und Überzeugung, aber die oben genannten Grundregeln sind wissenschaftlich haltbar und funktionieren für viele Ernährungsweisen – egal ob vegetarisch, vegan oder Paleo.
Wer gerade jetzt wissen will, was für ihn oder sie persönlich wichtig und richtig ist, kann sich gerne für eine individuelle Ernährungsberatung in der Sportwelt unter a.hagedorn@sportwelt-sindelfingen.de melden.
Quelle: SZ/BZ-Online