Leichtathletik: Der große Paukenschlag des Constantin Preis

Leichtathletik: Der Sindelfinger läuft in Luzern die drittschnellste Zeit seiner Karriere / Paul Specht knackt die Norm für die U20-EM im kommnenden Jahr

Auch wenn viele Athleten des VfL Sindelfingen zurzeit in die Schweiz ausweichen müssen: Nun finden wieder Wettkämpfe statt und die Leichtathleten sind Feuer und Flamme. Trotz der über viele Wochen schwierigen Trainingssituation, fallen reihenweise Bestzeiten und starke Zeiten. So konnten am Wochenende etwa Constantin Preis über seine 400-Meter-Hürden-Strecke oder Paul Specht über die 3000 Meter auftrumpfen.

Das internationalen Meeting in Luzern (Schweiz) wurde mit Spannung erwartet und gleich eine ganze Reihe deutscher Athleten zeigte starke Leistungen, allen voran der Sindelfinger Constantin Preis. Im Rahmen eines konkurrenzlosen Rennens bei den Sindelfinger Vereinsmeisterschaften im Floschenstadion war er eine Woche zuvor nach 50,65 Sekunden ins Ziel gestürmt, nun lief er an seine Bestleistung aus dem vergangenen Sommer (49,23 Sekunden) heran. Mit der drittschnellsten Zeit seiner Karriere stürmte er nach 49,49 Sekunden ins Ziel und lies den nationalen Konkurrenten Joshua Abuaku deutlich hinter sich. „Die Umstände sind zurzeit schwierig, aber der Wettkampf war wichtig für mich, weil die Konkurrenz stark war, deswegen war ich davor auch etwas nervöser aber umso motivierter“, sagt Constantin Preis. Er hat sich zum Ziel gesetzt, in dieser Saison gleich mehrfach die 50-Sekunden-Marke zu unterbieten und freut sich über den ersten Streich. „Das hat mir gezeigt, was ich drauf habe und dass da noch sehr viel Luft nach oben ist. Im Rennen an sich waren sehr viele Fehler, die ich verbessern sollte. Das habe ich später im Video gesehen. Dass die Zeit gut war, gibt mir Sicherheit für die weiteren Wettkämpfe“, so der Sindelfinger weiter. Sein nächstes Ziel: Zeigen, dass auch die Olympianorm in diesem Jahr greifbar gewesen wäre. In den nächsten Wochen hat er in Wetzlar, Regensburg und bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig die Gelegenheit dazu.
Die Schützlinge von Trainer Werner Späth testeten die 400-Meter-Form in Karlsruhe. Am schnellsten war Carolina Krafzik in 53,19 Sekunden unterwegs. Dahinter folgten Lisa Sophie Hartmann in 53,79 Sekunden und Sophia Sommer in 55,85 Sekunden.
Schon in der Vorwoche war die Sindelfinger Läufergruppe erneut in die Schweiz gereist, in Uster im Rahmen der Schweizer Meisterschaft über die 10 000-Meter-Strecke war Robert Meyer außer Konkurrenz an den Start gegangen, um die 30-Minuten-Marke zu unterbieten. In 30:24,47 Minuten verpasste er sein Ziel nur knapp. In Bern stellte derweil Paul Specht eine neue Freiluft Bestzeit von 3:52,15 Minuten über die 1500 Meter auf. Gleich vier VfL-Läuferinnen kämpften über die 1500 Meter um gute Zeiten. In der U18 stellten Nina Waltert in 4:41,65 Minuten und Luise Eisenmann in 4:43,07 Minuten starke neue Bestzeiten auf. Kim Bödi kehrte nach langer Verletzungszeit auf die Bahn in 4:44,64 Minuten zurück. Mia Jurenka lief in ihrem ersten Rennen über diese Strecke nach 4:44,95 Minuten ins Ziel. 
Nun traten die VfL-Athleten am Wochenende in Regensburg erneut an und überzeugten mit schnellen Zeiten, allen voran Paul Specht. Auf seiner Spezialstrecke, den 3000 Metern unterwegs, verbesserte er seine Bestleistung gleich um sieben Sekunden auf 8:18,42 Minuten. Die U20-EM-Norm für 2021 unterbot er gleich um vier Sekunden. „Das war schon mein dritter Lauf in dieser schwierigen Saison, gleichzeitig aber auch der erste bei dem es jetzt endlich mal lief. Ich bin locker gelaufen und das hat sich dann auch in der Zeit widergespiegelt“, sagt Paul Specht. Durch die lange Wettkampfpause brauchte der Sindelfinger Zeit, um wieder in den Wettkampfmodus zu kommen. „Das hat mir jetzt natürlich auch Selbstvertrauen gegeben und mit Blick auf nächstes Jahr habe ich die EM-Norm schon mal unterboten“, freut sich Specht.
Ein starkes Rennen zeigte auch Mia Jurenka über die siebeneinhalb Stadionrunden. Ihr erklärtes Ziel: Die 10-Minuten-Marke zu durchbrechen. In 9:54,67 Minuten gelang ihr das problemlos. „ Es war ihr drittes Bahnrennen und sie ist schon in der deutschen Jugend-Spitze angekommen“, weiß Trainer Harald Olbrich. Er ist stolz auf seine Athleten die er in den letzten Monaten eher bremsen als motivieren musste. „ Wir haben ganz normal durchtrainiert, aber eben im Wald und das immer in konstanten 2er Gruppen ohne Durchmischung. Da ging ein Training für uns Olaf und Werner schon mal vier Stunden lang. Das Basistraining haben wir verlängert, somit ist die Grundlage bei allen stabiler, das zeigt sich jetzt an den 3000-Meter-Zeiten“, weiß Olbrich.
Bild: Nr. 909: Constantin Preis, VfL Sindelfingen Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin (Olympiastadion, 03.08.2019) Fotograf: Ralf Görlitz
Quelle: SZ/BZ-Online