Leichtathletik: Der VfL Sindelfingen gewinnt bei der Deutschen Meisterschaft vier Medaillen / Carolina Krafzik und Constantin Preis holen Gold, Simon Bayer Silber, Lisa Hartmann Bronze
Erfolg auf ganzer Linie für die Leichtathleten des VfL Sindelfingen. Vier Medaillen – Gold für Carolina Krafzik und Constantin Preis, Silber für Simon Bayer und Bronze für Lisa Sophie Hartmann – bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig sind allererste Sahne.
Drei deutsche Meister-Titel für den VfL Sindelfingen 2019 in Berlin, zwei Gold- eine Silber und eine Bronzemedaille jetzt bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig: Der VfL Sindelfingen steuert auch im 100. Jubiläumsjahr trotz Coronazeiten auf Erfolgskurs. Constantin Preis und Carolina Krafzik haben im Eintracht-Stadion mit überzeugenden Vorstellungen ihre Deutsche Meister-Titel über 400 Meter Hürden verteidigt. Kugelstoßer Sebastian Bayer musste die Überlegenheit des wiedererstarkten David Storl (Leipzig) anerkennen. Hürdenläuferin Lisa Hartmann vollzog eine sensationelle Steigerung gegenüber ihren Vorleistungen und holte Bronze.
Langhürden in Sindelfinger Hand
Die Langhürden bleiben in Deutschland fest in Sindelfinger Hand. Bei den Frauen ließ Carolina Krafzik keinen Zweifel, dass sie nach dem überraschenden Rücktritt von Jackie Baumann (Tübingen) wenige Tage vor den Meisterschaften, ihren Titel nicht verteidigen könnte. Mit einer Steigerung auf 55,89 Sekunden, der drittbesten Leistung ihrer Karriere, holte sich die 25-Jährige aus Niefern-Öschelbronn, ihr zweites DM-Gold. „Es hat alles gepasst“ stellte die angehende Grundschullehrerin mit einem strahlenden Lächeln fest. Carolina Krafzik hatte in den letzten Wochen mächtig an Kraft und Schnelligkeit, die durch Corona gelitten hatten, zugelegt. Trainer Werner Späth hat hier wieder einmal Meisterarbeit geleistet. „Caro hat ein super Rennen abgeliefert“, analysierte Späth.
Hartmanns Überraschung
Für die große Überraschung sorgte Lisa Sophie Hartmann. Die junge VfL-Athletin war ins Finale der 400 Meter Hürden eingezogen und verbesserte ihre Bestleistung um fast unglaubliche 1,72 Sekunden auf 57,27 Sekunden und wurde dafür mit der Bronzemedaille belohnt. „Ich bin überglücklich und kann es kaum fassen“, war die 20-Jährige in der Mixed-Zone überwältigt.
Lisa Sophie Hartmann hatte im Übrigen den Hausrekord ihrer Mutter, die als Margit Grötzinger Deutsche Juniorenmeisterin geworden war, gebrochen. Für sie heißt das Ziel im kommenden Jahr U23-Europameisterschaften. Für ihre Vereinskollegin Carolina Krafzik hingegen geht es auf Kurs Olympische Spiele in Tokio. Für den „Trainerfuchs“ Werner Späth brachte die Deutsche Meisterschaft in Braunschweig ein Novum: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal zwei Athleten im selben Wettbewerb auf dem Treppchen hatte“.
Und dann kam ja noch der Mann mit dem weißen Stirnband: Constantin Preis, mit 49,49 Sekunden Weltjahresbester über die 400 Meter Hürden. Preis ging sein Rennen verhalten an, landete mit einem starken Finish auf der Zielgeraden einen sicheren Sieg in 49,58 Sekunden. „Die Zeit war heute unwichtig, es ging allein um die Titelverteidigung“ meinte der Sindelfinger.
Olympianorm im Visier
In den nächsten Rennen will er aber bereits die Olympianorm (48,90 Sekunden) angreifen. Dafür hatte Trainer Sebastian Marcard auch eine Überraschung parat. Constantin Preis hat zwei Einladungen für die Diamond League-Meetings in Monaco und Rom sowie beim ISTAF in Berlin erhalten. Man ist auf den Sindelfinger Athleten aufmerksam geworden. Und Trainer Marcard weiß nach Braunschweig, dass er mit seinem Schützling auf dem richtigen Weg ist.
„Jetzt habe ich eine komplette Medaillensammlung von Deutschen Meisterschaften zusammen“, kommentierte Kugelstoßer Simon Bayer seinen zweiten Platz hinter David Storl. Der Leipziger holte sich mit 20,17 Meter seinen neunten nationalen Titel. Bayer stieß die Kugel im letzten Durchgang auf 19,31 Meter. Ein Rückwärtssalto wie im Vorjahr in Berlin, als er Gold gewann, blieb diesmal aus. „Ich hatte im Training weit mehr drauf als ich jetzt gezeigt habe, haderte Bayer und kündigte an, in den nächsten Wochen eine deutliche Steigerung erreichen zu wollen.
Stefan Volzer musste sich im Finale des 110 Meter Hürdensprints in Braunschweig mit einer Zeit von 14,30 Sekunden mit dem fünften Platz zufrieden geben.
Bild: Constantin Preis war wieder mal eine Klasse für sich.