Tischfußball: Kein Platz für das jüngste Kind

Tischfußball: Kein Platz für das jüngste Kind

Der neusten Abteilung des VfL Sindelfingen macht nicht nur der Lockdown Sorgen / Auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten und neuen Mitgliedern

Als jüngstes Mitglied der großen VfL-Familie blicken die Tischfußballer der Sindelfinger Kickers unsicheren Zeiten entgegen. Nicht nur, dass der Trainings- wie auch der Spielbetrieb ruhen, beschäftigt die Drehstangenkünstler. Sorgen um die Spielstätte sowie die Mitgliedergewinnung treiben Spartenleiter Thomas Hettich ebenfalls um.

„Bei uns herrscht gerade komplett tote Hose“, sagt Thomas Hettich. Genauso wie viele andere Abteilungen des VfL Sindelfingen harren auch die Sindelfinger Kickers der Dinge, die da kommen. Weit mehr als mit der fehlenden Möglichkeit, derzeit im Verein dem Lieblingssport nachgehen zu können, beschäftigt sich der Spartenleiter allerdings mit der näheren Zukunft. Und dabei vor allem mit den Trainingsraum in der Vereinsgaststätte im Floschenstadion. „Wenn das Gebäude bald dem Neubau zum Opfer fällt, brauchen wir neue Räume“, sagt der VfL-Spartenleiter und liefert den Grund für die Sorgenfalten in der Abteilung gleich hinterher. „Wir sind im Neubau nicht eingeplant, da wir damals, als die Pläne erstellt wurden, noch gar nicht Mitglied in der VfL-Familie waren.“

Eile ist geboten

Dementsprechend sei Eile geboten, will man eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung finden. Erste Gespräche mit dem Sportamt sowie dem Hauptverein – hier vor allem mit VfL-Vizepräsident Andreas Bonhage – haben bereits stattgefunden, bestätigt Thomas Hettich. Weitere stehen noch vor den Sommerferien an. „Der Hauptverein weiß, dass wir Räumlichkeiten brauchen, die einen bestimmten Bedarf decken“, verweist der Abteilungschef auf die Immobilität der Trainingstische. „Es ist ja nicht wie beim Tischtennis, dass man die Platten auf-, wieder abbauen und dann verstauen kann. Unsere Tische haben ihren festen Platz.“

Deshalb sei die Suche nach neuen Räumlichkeiten „ziemlich schwierig“, so Thomas Hettich weiter. „Wir suchen etwa 120 Quadratmeter, die wir nicht nur zum Training sondern auch für Ligaspieltage brauchen.“ Bei den Heimspieltagen würden sich – so zumindest vor der Corona-Pandemie – bis zu 70 Personen auf der Heimspielstätte tummeln. „Davon sind wir aktuell natürlich weit entfernt, aber die Vorgaben werden ja nicht für die Ewigkeit gelten“, hofft nicht nur der Abteilungsleiter der Sindelfinger Kickers auf ein baldiges Ende der Pandemie.

Dass Trainings- und Spielbetrieb schon seit Ende vergangenem Oktober ruhen, erschwere die Mitgliedergewinnung. „Wie bekommt man Menschen dazu, sich in dieser Zeit uns anzuschließen? Wir dürfen ja niemanden einladen, damit er diesen tollen Sport auch kennenlernen kann.“ Dabei sei Tischfußball prädestiniert dafür, abzuschalten sowie eine wirkungsvolle Trainingsform für die Hand-Augen-Koordination. „Tischfußball steigert das Reaktionsvermögen“ weiß Thomas Hettich. Deshalb strebt die jüngste Abteilung des VfL neue Kooperationen an, sei es mit den Schulen oder auch dem Stadtjugendring und anderen sozialen Einrichtungen.

Hoffen auf den Sommer

Zuallererst müsse aber die Pandemie in den Griff bekommen. „Es ist ja nicht so, dass wir unseren Sport einfach im Freien ausüben können“, so Thomas Hettich. Vorsichtig optimistisch blickt er dennoch den wärmeren Monaten entgegen. „Bereits im vergangenen Sommer durften wir zwei Monate wieder an die Drehstangen. Ob es dann zeitnah wieder in den Spielbetrieb gehen wird, darüber will der Chef der Sindelfinger Kickers nicht spekulieren. „Letzten Oktober gab es lediglich den Landespokal in Pliezhausen, der aber keine Pflichtveranstaltung war. Am Ende sind wir dann auch nur mit der zweiten Garde angereist.“

Nachdem noch vor dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga verpasst wurde, hofft man bei den Sindelfinger Kickers nun, dass man mit Beginn der neuen Saison in der Regionalliga antreten darf. „Die Regionalliga wird derzeit vorbereitet, also neu gegründet. So wie es aussieht, werden wir dabei sein.“

Quelle: SZ/BZ-Online