Tischtennis: Tischtennis-Chef Carsten Seeger: „Umzug mit 24 Spieltischen in den Glaspalast droht“
Tischtennis: Das in der Sommerhofenhalle eingerichtete Impfzentrum der Stadt stellt den VfL Sindelfingen vor große logistische Probleme / Hilfe von der Basketball-Abteilung
Zuerst war’s ein Aha-Erlebnis mit vielen Fragezeichen, danach wurde doch noch ein gemeinsamer Konsens gefunden. Auf Grund des mittlerweile eingerichteten Impfzentrums in der Sommerhofenhalle standen die VfL-Abteilungen, die die Halle für den Trainings- und Wettkampfbetrieb nutzen, kurzzeitig etwas ratlos da. Mittlerweile konnten einige Antworten gefunden werden.
„Gerade in der Phase, als wir uns Gedanken über den Trainings-Restart nach der langen Corona-Pause machten, wurden wir mit den neuen Begebenheiten konfrontiert“, sagt Carsten Seeger von der Sindelfinger Tischtennisabteilung. Und rümpft etwas die Nase, als er auf die Kommunikation im Vorfeld angesprochen wurde. „Das hätte definitiv besser laufen können, Im Grunde wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt der langjährige Abteilungsleiter, der keineswegs die Notwendigkeit des Impfzentrums in Frage stellen will. „Natürlich sind alle Maßnahmen sinnvoll, die die leidige Corona-Situation verbessern und das Tempo auf dem Weg zur Normalität beschleunigen, aber eine etwas bessere Absprache hätte der Thematik gutgetan.“ Während der Umbau in der Halle zum Impfzentrum in vollem Gange war, glühten bei den Verantwortlichen des Gesamtvereins sowie den Abteilungsvertretern von Tischtennis, Handball und Basketball die Telefon- und Internetdrähte. Auch Schließlich galt es, nach Alternativen zu suchen. Wie soll nun der wieder ins Leben gerufene Trainingsbetrieb realisiert werden, wenn die Haupthalle nicht mehr zur Verfügung steht? Kann die Halle nach den Sommerferien wieder für den Wettkampf- und auch Schulsport genutzt werden? Essenzielle Fragen, die nach Aussage der Beteiligten einer schnellen Klärung bedurften. „Positiv ist, dass wir jetzt erst einmal einen Konsens gefunden haben und die kurzfristigen Probleme aus dem Weg geräumt haben“, sagt Carsten Seeger, der die Kompromissbereitschaft aller hervorhebt. So verzichten die Basketballer nunmehr auf ihren angestammten Trainingsabend am Freitag in der Pfarrwiesenhalle, die Tischtennisspieler trainieren nunmehr zwei Mal (statt bisher drei Mal) in eben dieser gegenüberliegenden Halle, wo sie sich bis zum Ende der Sommerferien mit zwölf (statt 24) Spieltischen begnügen. Am vergangenen Freitag fanden die ersten Trainingseinheiten der Plastikballkünstler statt. „Das Jugendtraining wurde bereits sehr gut angenommen, die Erwachsenen halten sich aktuell noch etwas zurück“, zieht Seeger erste Bilanz. Dass sich die Lage nach den Sommerferien in vielerlei Hinsicht wieder zuspitzen könnte, ist mittlerweile allen bewusst. „Schulsport muss allerspätestens im Oktober wieder möglich sein“, stellte Sabine Mundle, Rektorin der Sommerhofen-Grundschule, zuletzt klar. Carsten Seeger mag gar nicht daran denken, welch logistischer Aufwand notwendig wäre, wenn man den Mitte September startenden Wettkampfbetrieb in den – von der Stadt in Aussicht gestellten – Glaspalast verlagern müsste. „Ein Umzug mit 24 Tischen und etwa 150 Umrandungen, also rund dreieinhalb Tonnen Material im Wert von rund 25 000 Euro lässt sich nicht so einfach in Nullkommanix in die Tat umsetzen. Das wollen wir unbedingt vermeiden“, äußert Seeger seine Bedenken. In der Anfangsphase der Saison ließe es sich noch einrichten, die ersten beiden Spieltagswochenenden als spielfrei zu beantragen oder nur als Auswärtsspieltage zu deklarieren, aber „spätestens im Oktober müssen wir eine taugliche Heimspielstätte anbieten können.“ Als Trainingslokation wird die Pfarrwiesenhalle seit Jahren zusätzlich genutzt, ein geordneter Punktspielbetrieb sei dort auf Grund der begrenzten Fläche und der schlechten Lichtverhältnisse allerdings nicht denkbar. Was bei den Vereinen bleibt, ist die Frage, wie lange die Sommerhofenhalle als Impfzentrum herhalten muss. Und das weiß derzeit wohl niemand. „Das hängt laut Aussage der Stadt von vielerlei Faktoren ab, beispielsweise von der Inzidenz, vom Fortschritt des Impfens, vom Engagement der Ärzte und von den verfügbaren Impfstoffmengen“, schildert Carsten Seeger. So bleibt den Sportabteilungen und der Schulrektorin nichts anderes übrig als weiterhin das Ohr auf der Schiene zu halten und im regen Austausch mit der Stadtverwaltung zu bleiben. Es bleibt also spannend.