Fußball: VfL-Fußballer: Mit Vorfreude und voller Energie

Fußball: VfL-Fußballer: Mit Vorfreude und voller Energie

Interview mit Roberto Klug, Trainer des VfL Sindelfingen, vor dem Start in die Vorbereitung

Heute Abend, um 19 Uhr, starten die Verbandsligakicker des VfL Sindelfingen offiziell in die Vorbereitung. Roberto Klug, der seine Mannen bereits seit drei Wochen im freiwilligen Training beobachtet, will die Zügel deutlich anziehen. Mit dem Ziel zum Saisonstart Anfang August ein Team auf den Platz schicken zu können, welches nach zwei abgebrochenen Runden auf sportlichem Wege die Klasse halten will.

Vor dem heutigen Vorbereitungsstart unterhielten wir uns mit 30-Jährigen, der in seine zweite Saison als Coach des VfL Sindelfingen geht.

Herr Klug, heute Abend bitten Sie ihre Spieler zum Start der offiziellen Saisonvorbereitung. Auf was freuen Sie sich nach der langen, coronabedingten Pause denn am meisten?

Roberto Klug: „Auf den persönlichen Kontakt, der durch nichts aufzuwiegen ist. Die Onlinetreffen seit November waren ja hilfreich, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Außerdem sind wir alle Fußballer, die ohne Ball und nur mit Laufeinheiten nicht lange zufrieden zu stellen sind.“

Können Sie den Begriff „Corona“ und alles, was dieser nach sich zieht, überhaupt noch hören?

“Wir haben die Nase voll von der Pandemie und ihren Einschränkungen”

Roberto Klug: „Im Grunde haben wir alle die Nase voll von der Pandemie und ihren Einschränkungen und sonstigen Maßnahmen. Wir sehnen uns nach einer gewissen Normalität zurück. Wenn ich nun aber von der ‘Delta-Variante‘ lese, dann frage ich mich schon, was uns womöglich im kommenden Herbst wieder erwarten könnte.“

Die Laune wollen Sie sich deshalb aber nicht verderben lassen.

Roberto Klug: „Nein, auf keinen Fall. Wir genießen den Moment. Was morgen wird, können wir eh nur zu einem kleinen Teil beeinflussen. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft auf ein gewisses Niveau zu bringen, damit wir in der Verbandsliga bestehen können. Uns erwartet eine knüppelharte Saison mit 20 Mannschaften und am Ende sieben Absteigern, deshalb wollen wir die kommenden Wochen nutzen, um am ersten Spieltag in der bestmöglichen Verfassung auf den Platz gehen zu können.“

Was kommt auf ihre Spieler in den kommenden Wochen zu?

Roberto Klug: „Fünf Einheiten die Woche und jede Menge Freundschaftsspiele. Los geht‘s am kommenden Samstag mit dem ersten Testspiel gegen den TV Darmsheim, auf das wir uns alle unglaublich freuen. Eine Woche später testen wir gegen den VfL Nagold. Nach so langer Zeit ohne Wettkampf bin ich gespannt, wie sich meine Jungs anstellen werden.“

Haben Sie Befürchtungen, dass die lange Zwangspause auch Verletzungen ihrer Spieler nach sich ziehen könnte?

Roberto Klug: „Nein, daran verschwende ich keine Gedanken. Aber ich denke, dass die Spieler anfangs auch nicht bis an die Grenzen gehen werden. Deshalb trainieren wir seit drei Wochen schon auf freiwilliger Basis und mit angezogener Handbremse, um ein Gefühl für die Belastung und den Ball zu bekommen.“

Ist Ihnen während dieser drei Wochen etwas Besonderes aufgefallen?

“Es gibt nach der langen Pause vor allem Probleme muskulärer Art”

Roberto Klug: „Fußballerisch haben meine Spieler nichts verlernt, das hat mich positiv überrascht. Aber ich habe physische Probleme bemerkt, vor allem muskulärer Art. Aber im Grunde wundert mich das auch nicht, denn für den Großteil meiner Spieler war das die längste Pause ihrer Karriere.“

Wie schlagen sich bislang die drei neuen Spieler?

Roberto Klug: „Sehr gut. Sascha Häcker ist ein Gewinn in allen Bereichen, ein Volltreffer sowohl menschlich als auch sportlich. Philipp Horny und Felix Franke haben ebenfalls einen sehr guten Eindruck hinterlassen und ihr Potenzial mehrfach angedeutet.“

Ein weiterer potenzieller Neuzugang hat im letzten Moment noch zurückgezogen.

Roberto Klug: „Ja, leider. Sangar Aziz, der unter anderem in der Oberliga für den 1. FC Normannia Gmünd am Ball war, hatte bereits zugesagt, sich dann aber doch für ein unmoralisches Angebot unseres Verbandsligakonkurrenten Calcio Leinfelden-Echterdingen entschieden. Im Nachhinein bin ich aber gar nicht traurig darüber, denn einen Spieler, der nicht mit ganzem Herzen unseren Sindelfinger Weg mitgehen will, den will ich auch gar nicht haben. Wir sind auch so sehr gut besetzt.“

Bild: Ab heute wird beim VfL Sindelfingen wieder genauer hingeschaut: Trainer Roberto Klug (links, im Gespräch mit Yannick Sagert) bittet seine Mannschaft um 19 Uhr zum offiziellen Vorbereitungsstart. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online