Leichtathletik: Leichtathletik-DM: Der Sindelfinger Stefan Volzer landet den ersten Volltreffer
Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften im Koblenz gewinnt der Nachwuchs des VfL Sindelfingen fünf Medaillen und sichert sich vier Startplätze für die EM in Tallinn
Ein Medaillenfest feierten die Leichtathleten des VfL Sindelfingen bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Koblenz. Gleich fünf Mal Edelmetall ging am Samstag und Sonntag auf das Konto der Blau-Weißen Nachwuchssportler. Drei Sindelfinger, Lea Riedel, Velten Schneider und Stefan Volzer krönten sich zu Deutschen Meistern und dürfen nun, gemeinsam mit Silbermedaillengewinner Eric Maihöfer sicher zu den U23-Europameisterschaften nach Tallinn (Estland) fahren.
Velten Schneider hatte sich intensiv im Trainingslager in der Höhe von St. Moritz auf die Saisonhöhepunkte vorbereitet. „Ich habe mit absoluten Spitzenathleten trainiert, was mich bestimmt noch mal einen Schritt weiter gebracht hat.“ Es war ein gewagtes Unterfangen, das Meisterschaftsrennen direkt an die intensive Belastung anzuschließen. Anpassungseffekte bewirken manchmal einen kurzzeitigen aber deutlichen Leistungsabfall, doch Schneider konnte sich durchsetzen. In das Hindernisrennen der Junioren ging der Sindelfinger Jahresschnellste als Favorit und wurde dieser Rolle voll gerecht. Über die 3000 Meter Hindernis lief er in 8:50,55 Sekunden in einem taktischen aber durchaus schnellen Rennen zur Goldmedaille. „Ich bin klar auf Sieg gelaufen, habe taktiert und konnte in der letzten Runde noch gut einen zünden und mir den Sieg sichern. Der Plan ist aufgegangen“, freut sich Velten Schneider. „Ich bin zuversichtlich und arbeite jetzt voll auf die EM hin“, so der Hindernisläufer.
Für Aleksandar Gacic lag am Samstag die volle Konzentration auf einer schnellen Zeit, um zur letzten Möglichkeit über die 110-Meter-Hürden-Strecke auf den EM-Zug aufzuspringen, nachdem Vereinskollege Stefan Volzer mit seinem schnellen Lauf in Weinstadt die Norm von 13,95 Sekunden schon unterboten hatte. Unbedingt wollten die beiden gemeinsam zur Europameisterschaft nach Estland fahren. Doch Gacic tat sich in Koblenz schwer. Zwar behauptete er sich in der nationalen Spitze und gewann gar die Bronzemedaille, doch seine Zeit von 14,33 Sekunden reichte nicht zur Normerfüllung. „Klar schaue ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Wettkampf. Schade, dass es mit der EM-Norm nicht geklappt hat, aber ich bin stolz auf mich, dass ich es bis zum Ende versucht habe und mir auch die Bronzemedaille erkämpft habe. Leider sollte es nicht sein diese Saison, dass ich einen Lauf von vorne bis hinten zusammenbekomme“, sagt Aleksandar Gacic. Anders Kumpel Stefan Volzer. Der Hürdensprinter triumphierte mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 13,89 Sekunden und krönte sich zum Deutschen Juniorenmeister. „Ich hatte richtig Lust zu laufen. Das Finale war dann ein sehr gutes Rennen. Ab Hürde vier bin ich gut weggekommen, auch wenn ich zwei richtige Einschläge gegen die Hürden hatte. Ich bin mega happy, dass es zum Titel gereicht hat“, sagt Volzer, der nun voller Vorfreude auf Tallinn ist. „Ich komme langsam in Fahrt und habe Bock mich mit den Jungs in Europa zu messen.“
Auch Eric Maihöfer ging als Jahresbester in den Kugelstoßwettkampf, nachdem er sich in Halle an der Saale mit 19,75 Metern in neue Sphären gestoßen hatte. Diese Top-Leistung kann der Sindelfinger allerdings seit einigen Wettkämpfen nicht mehr ganz abrufen. Schon seit einigen Wochen ist es die 19-Meter-Marke an der er regelmäßig scheitert. In Koblenz zeigte Maihöfer einen soliden Wettkampf, konnte sich aber nicht gegen den nationalen Konkurrenten Valentin Moll aus Rehlingen durchsetzen und gewann in 18,63 Metern Silber. Auch Eric Maihöfer hat sich mit diesem Auftritt sein Ticket für die Junioren-Europameisterschaften gesichert und freut sich auf den Einsatz in Tallinn, nachdem der DLV jüngst darauf verzichtet hatte, den U23-Athleten beim Werfercup in Kroatien die Chance zu geben, internationale Erfahrung zu sammeln. Im ausgedünnten Kugelstoß-Feld der Frauen startete Lea Riedel und setzte den glanzvollen Schlusspunkt der aus Sindelfinger Sicht erfolgsgekrönten Meisterschaften. National liegt die Konkurrenz eng zusammen, über die Medaillenfarbe Gold oder Silber entschieden am Sonntag knapp zehn Zentimeter. Lea Riedel erfüllte sich dabei einen großen Traum: Sie gewann mit guten 16,54 Metern nicht nur die Goldmedaille, sondern sicherte sich auch ihren EM-Startplatz. Der zweite Start im Nationaltrikot für die 22-Jährige.
Bild: Zwei Sindelfinger auf dem Weg zu den Medaillen: Aleksandar Gacic (links) wird Dritter und Stefan Volzer krönt sich in Koblenz zum König über die Hürden. Bild: Görlitz
Quelle: SZ/BZ-Online