Leichtathletik: Olympia 2021: Krafzik schlägt sich wacker im Regen

Die Sindelfingerin verpasst über die 400 Meter-Hürden knapp das olympische Finale

Olympia 2021 – Schwierig waren die Bedingungen für Carolina Krafzik in ihrem Halbfinale. Die Sindelfinger Langhürdensprinterin stieg völlig durchnässt im Dauerregen von Tokio in den Startblock und überzeugte dennoch: Abermals zeigte sie ein schnelles Rennen, verpasste das Finale allerdings als Vierte ihres Laufs knapp.

Wie schon bei den WM in Doha ist nach dem Halbfinale Schluss für die Sindelfinger Sportlerin. Damals als Newcomerin überraschend eine Runde weiter gekommen, lautete bei den Olympischen Spielen in Tokio das klare Ziel Halbfinale. Mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 54,72 Sekunden kam Krafzik auch direkt eine Runde weiter. Nach einem Tag Pause ging es am Montagabend in Tokio dann um die Finalqualifikation. Mit an der Startlinie des ersten Halbfinals standen Weltklasse-Konkurrentinnen wie Dalilah Muhammad, die Olympiasiegerin von 2016. Schon bei der Wettkampfvorbereitung begann es stark zu regnen. Auch auf der Rundbahn sammelte sich das Wasser schon in kleinen Pfützen.

Gewohnt dynamisch ging die Sindelfingerin ihr Rennen an und lief sich auf eine gute Position. In der Kurve musste sie vor einer Hürde kurz dribbeln um den Rhythmus zu wechseln, kam aber nicht aus dem Tritt. Als Vierte bog Krafzik auf die Zielgerade ein, schaffte es aber nicht mehr die anderen Athletinnen einzuholen. Starke 54,96 Sekunden wurden für die 26-Jährige gestoppt, nur zwei Mal ist sie bislang schneller gelaufen. Wenige Minuten durfte Carolina Krafzik auch noch auf einen Finalplatz hoffen. Schließlich qualifizieren sich nicht nur die ersten beiden eines Halbfinals, sondern zusätzlich die beiden Schnellsten aus allen drei Zwischenläufen für den Endlauf. Doch drei weitere Sportlerinnen waren noch schneller unterwegs und Krafzik schied auf Platz zehn aus.

„Ich bin sehr zufrieden mit ihr. Caro hat ein gutes Rennen gezeigt und ist fehlerfrei durchgekommen. Bei diesen Bedingungen muss man erstmal eine Zeit unter 55 Sekunden laufen“, sagt Trainer Werner Späth stolz. Schließlich kostet eine nasse Bahn Zeit, über die 400 Meter dürften es mehrere Hunderstel-Sekunden sein. Bei ihren ersten Olympischen Spielen hat die Sindelfingerin gezeigt, dass sie auch in den wichtigsten Rennen der Saison ihre Top-Leistung abrufen kann. Viel hat nicht gefehlt für einen überraschenden Einzug ins Halbfinale. „Sie hat eine gute Rolle gespielt. Das Finale war zwar greifbar, aber damit es in dieser Konkurrenz klappt, müssen viele Dinge zusammenkommen“, sagt Werner Späth. Als 16. der Weltrangliste war Krafzik nach Tokio gereist, als Zehnte der Weltkonkurrenz hat sie nun ein Zeichen gesetzt. Und die Olympia-Reise der Sportlerin muss nicht zu Ende sein. Mit ihrer Leistung hat sich Krafzik für die 4×400-Meter-Staffel empfohlen und darf vielleicht noch auf einen weiteren Auftritt im Olympiastadion hoffen.

Bild: Carolina Krafzik zeigte im olympischen Halbfinale über die 400 Meter-Hürden eine starke Leistung und darf nun auf einen Staffeleinsatz über die 4×400 Meter hoffen. Bild: Görlitz

Quelle: SZ/BZ-Online