Nach fünf Spielen ohne Sieg gewinnt der VfL Sindelfingen beim 1. FC Heiningen mit 3:2 und verbessert sich in der Tabelle auf Platz 15
Wie kann man es schaffen, Situationen zu simulieren, die nicht der Realität entsprechen, aber der Mannschaft offensichtlich gut tun? Genau diese Frage stellen sich die Verantwortlichen des VfL Sindelfingen in schöner Regelmäßigkeit. Denn sobald der VfL von Teilen der eigenen Anhänger abgeschrieben wird und damit unter Druck gerät, folgt auch schon die passende Antwort von Trainer und Spielern. Nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg, darunter teils sehr wilde Auftritte, schlug das Team von Roberto Klug am Samstag mit einem 3:2-Auswärtssieg beim 1. FC Heiningen zurück.
„Dieser Dreier heute tut richtig gut“, empfand der Sindelfinger Coach nach Spielschluss nicht nur Freude, sondern auch eine gewisse Genugtuung, denn: „Auch wenn es manchmal schlecht läuft, wir arbeiten ruhig weiter, weil wir auf unsere Stärken vertrauen.“ Diese Stärken brachten dem VfL im richtungsweisenden Kellerduell in Heiningen den dritten Saisonsieg ein. „Weil die Spieler wütend auf sich selbst waren und zeigen wollten, dass sie es besser können, als sie es in manchen Spielen zuletzt gezeigt hatten“, stellte Roberto Klug früh fest, dass die Körpersprache seiner Schützlinge stimmte. „Die Jungs haben sich in jeden Zweikampf geknallt, genauso wie ich es immer einfordere.“
Zugute kam den Gästen aber auch, dass sie dieses Mal nicht in Rückstand gerieten. Im Gegenteil, als Jürgen Schechinger in der 17. Minute eine Vorlage von Sascha Häcker zum 1:0 unter die Latte hämmerte, lag der VfL sogar vorne. „Die Führung hat der Mannschaft sichtlich gut getan“, bestätigte Roberto Klug. Daran konnte auch der zwischenzeitliche Ausgleich von Lars Grünewald nach 29 Minuten nichts ändern. Sindelfingen wirkte sicher in seinen Aktionen und nahm nach der Pause richtig Fahrt auf.
In der 57. Minute mit durchschlagendem Erfolg: Felix Franke spitzelte das Spielgerät über Heiningens herauseilendem Torhüter Marius Bleichner in die Mitte, wo Oliver Glotzmann per Kopf aus drei Metern zum 2:1 aus VfL-Sicht vollendete. Acht Minuten später hatten die Sindelfinger die Partie dann vollends im Griff. Der starke Jürgen Schechinger trug den Ball nach vorne, bediente daraufhin Oliver Glotzmann, der aus 17 Metern – auch unter gütiger Mithilfe des gegnerischen Schlussmanns – auf 3:1 für den VfL stellte. „Diese 20 Minuten nach der Pause haben wir klar dominiert und uns mit zwei Toren belohnt“, war Roberto Klug zufrieden. Weniger angetan war der Sindelfinger Trainer hingegen davon, wie seine Mannschaft in der Folge etliche Konterchancen vergab.. Aber da das 2:3 erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit fiel – der eingewechselte Tobias Kubitzsch war der Torschütze –, konnte auch der Sindelfinger Coach mit dem Schlusspfiff befreit durchatmen
. „Absolut verdienter Sieg von uns, weil wir heute genauso gespielt haben, wie ich mir das immer wünsche. Das wird ab sofort der Maßstab sein.“ Aus seinem Kollektiv hob Roberto Klug die drei Teamkapitäne hervor. „Oliver Glotzmann, Florian Feigl und Alexander Wetsch waren heute allesamt Vorbilder in Sachen Mentalität.“ Dass Oliver Glotzmann dabei auch noch zwei Mal erfolgreich war, freute den VfL-Trainer ganz besonders: „Oli hat dieses Jahr eine andere Rolle inne, weil er nicht mehr in vorderster Front agiert. Aber er hat diese veränderten Aufgaben voll angenommen, er zerreißt sich förmlich für die Mannschaft.“ Ein Extra-Lob hielt der VfL-Coach auch für seinen zuletzt gescholtenen Schlussmann Alexander Bachmann bereit. „Alex hat heute mehrfach in Eins-zu-Eins-Situationen gezeigt, was er draufhat.“ Am Mittwoch schon steht daheim das Nachholspiel gegen den TSV Berg an, ehe am Samstag der 1. FC Normannia Gmünd im Floschenstadion seine Visitenkarte abgibt. „Zwei interessante Aufgaben vor eigenem Publikum, die wir mit ähnlicher Herangehensweise wie in Heiningen für uns entscheiden wollen“, so Roberto Klug.
VfL Sindelfingen: Bachmann, Dodoli, Dittrich, Sagert, Wetsch, Krauß, Feigl, Franke (58. Minute Aleman Solis), Schechinger (88. Minute Ulici), Glotzmann (90.+1 Simao), Häcker (81. Minute Syla)
Bild: Alexander Wetsch und der VfL Sindelfingen beendeten mit einem hart umkämpften 3:2-Auswärtssieg beim 1. FC Heiningen die Talfahrt der vergangenen Wochen .Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ/BZ-Online