Fußball: Endrit Syla macht den Deckel drauf

Der VfL Sindelfingen feiert mit dem 2:0 im Nachholspiel gegen den TSV Berg den ersten Heimsieg dieser Verbandsliga-Saison

Fußball. Während der VfL Sindelfingen in dieser Saison auf gegnerischen Plätzen eine der Spitzenmannschaften der Verbandsliga stellt, taten sich die Daimlerstädter vor eigenem Publikum bislang ungemein schwer und stellten gar das heimschwächste Team der Liga. Bis gestern Abend.

Beim 2:0 im Nachholspiel gegen den TSV Berg gelang es der Mannschaft von Roberto Klug endlich, diesen Bock umzustoßen. „Dieser Sieg tut uns allen gut und er ist verdient“, freute sich der Sindelfinger Trainer über einen kämpferisch einwandfreien Auftritt seiner Elf. „Das ist gleich in mehrerlei Hinsicht eine Premiere in dieser Runde, da wir nicht nur den ersten Heimsieg errungen haben, sondern zum ersten Mal auch den zweiten Dreier in Serie eingefahren haben.“

Da das Floschenstadion kein Flutlicht hat, wurde die Partie auf dem Trainingsplatz hinter dem Glaspalast angesetzt. Und die unter der Woche gewohnte Umgebung tat den Hausherren sichtlich gut, denn von Beginn an drückten die Sindelfinger auf die Tube. „Das werden wir so nicht das gesamte Spiel durchziehen können“, war Thomas Dietsche, sportlicher Leiter der Sindelfinger zugleich beeindruckt als auch gespannt, wie lange der VfL dieses Tempo aufrechterhalten könne. Zugute kam den Gastgebern aber der frühe Führungstreffer, der regelrecht erzwungen wurde. Berg schaffte es nicht, sich in der neunten Minute aus der Umklammerung zu befreien. So landete der Ball nach einem katastrophalen Abwehrschnitzer plötzlich bei Oliver Glotzmann, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und aus 16 Metern unten ins Eck traf – 1:0.
Der erhoffte Auftakt war geschafft. Fortan galt es, den Gegner im Zaum zu halten. Was den Sindelfingern erstaunlich souverän gelang. Von Berg kam gar nichts und die Aggressivität, die nie ins Unfaire abdriftete, setzte den Gästen mit zunehmender Zeit sichtlich zu. Dermaßen, dass sich Jannik Ikendo Wanner nach 31 Minuten zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Nach einem Ballverlust verhakte sich der Berger Mittelfeldspieler im Zweikampf mit Florian Feigl und wusste sich dann nur mit einem Schlag zu lösen.

Sindelfingen versuchte die nummerische Überlegenheit sogleich in Zählbares umzuwandeln, musste aber kurz zuvor auch eine Verletzung des bis dahin starken Felix Franke hinnehmen. „So wie es aussieht, wird Felix mit einer Oberschenkelverletzung vorerst raus sein“, muss Roberto Klug für die kommenden Spiele ohne den Neuzugang aus Gärtringen planen. Nichtsdestotrotz spielte seine Mannschaft weiter nach vorne, verpasste aber durch Sascha Häcker nach Abschlag von Alexander Bachmann und Jürgen Schechinger das mögliche 2:0. „Schade, ein zweites Tor hätte unserem Spiel noch mehr Ruhe verliehen“, haderte der VfL-Coach.
Tatsächlich verflachte das Spiel nach Wiederanpfiff. Teilweise setzte sich der TSV trotz Unterzahl in der Sindelfinger Hälfte fest. Die Sorge des VfL, erneut ohne Dreier auf eigenem Platz zu bleiben, lähmte plötzlich die Beine.

Mit der Zeit schafften es die Gastgeber aber öfter, sich in der gegnerischen Spielhälfte einzunisten. Für die Entscheidung brauchte es aber eines Geniestreichs des eingewechselten Endrit Syla. In der 86. Minute nahm er nach Ballgewinn von Florian Feigl fast von der Mittellinie Maß und erzielte am spekulierenden Berger Schlussmann Alin Constantinescu vorbei das erlösende 2:0. Der Rest war Schaulaufen, der erste Dreier vor eigenem Publikum unter Dach und Fach. Der Sindelfinger Trainer freute sich ferner auch über „das erste Zu-Null-Spiel in dieser Saison. Die beiden Siege jetzt tun nach der Durststrecke zuvor unheimlich gut. Am Samstag wollen wir im Floschenstadion gegen Gmünd daran anknüpfen.“

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dodoli (65. Minute Aleman Solis), Dittrich, Sagert, Wetsch, Krauß (73. Minute Syla), Feigl, Franke (26. Minute Horny), Schechinger (88. Minute Simao), Glotzmann, Häcker

Bild: Die Sindelfinger Fußballer bejubeln das Führungstor von Kapitän Oliver Glotzmann in der 9. Minute. Bild: photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online