Der VfL Sindelfingen darf endlich seine neue Sportwelt offiziell einweihen und macht sich mit noch mehr Platz und Angeboten auf zu neuen Ufern
Faszienraum und AOK-Rückenkonzept, Kursbereiche und Seminarräume, Wellness-Oase und Rehawelt, Kindersport und Beachvolleyball – in seiner Anmoderation bringt es Hans-Jörg Zürn auf den Punkt: „Das ist nicht nur ein Fitness-Studio. Es ist die ganze Welt des Sports, die sie hier erleben können“, sagt der SZ/BZ-Verlagsleiter und führt durch einen launigen Abend, der für den VfL Sindelfingen zum Meilenstein der Vereinsgeschichte wird.
Hier gibt es den Drohnenflug durch die Sportwelt
Endlich ist der Anbau der Sportwelt und damit das komplette Haus offiziell eröffnet, was den VfL-Präsidenten Dr. Heinrich Reidelbach sagen lässt: „Ende gut, alles gut.“ Vor knapp zwei Jahren war Spatenstich, vor einem Jahr Richtfest, seit einem halben Jahr ist alles fertig, vor vier Monaten kamen die Sportler aus dem Lockdown zurück, und jetzt erlaubt die aktuelle Situation den Festakt.
Das größte Sportvereinszentrum im Land
Dieser beginnt mit einem Drohnenflug, der die neuen Dimensionen deutlich macht: Mit 2100 weiteren Quadratmetern Fläche hat sich Württembergs jetzt größtes Sportvereinszentrum verdoppelt, und unter der rund 100 Gästen mischt sich eine Menge Prominenz, angefangen von Volker Schebesta als Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, den Landessportbundpräsidenten Andreas Felchle und Georg Wacker als Geschäftsführer der Totto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, Kommunalpolitikern und vor allem auch etlichen Spartenchefs der 27 Abteilungen.
Denn diese haben den Weg des VfL nicht nur mitgetragen, als er 2008 vom Sportpark in der Stadtmitte an den Glaspalast zog, sie sollen auch von der Geldkuh Sportwelt profitieren. Denn das ist auch ein großer Unterschied zu kommerziellen Anbietern. Sobald die Kredite getilgt sind und das Haus wieder schwarze Zahlen schreibt, fließen Erlöse zweckgebunden über die Sportwelt-Dividende in die Abteilungen. Spartengröße, Zweck und Bedarfe bestimmen hier den Schlüssel. Von den ersten insgesamt 100 000 Euro aus dem Jahr 2018 bezahlten unter anderem die VfL-Boxer neue Umkleidekabinen oder die Taucher schafften sich neue Geräte an. Bei der Delegiertenversammlung 2019 verkündete Dr. Heinrich Reidelbach erst, dass es erneut die Sportwelt-Dividende in Höhe von 100 000 Euro gibt und bekam dann von Sindelfingens Finanz- und Sportbürgermeister Christian Gangl die Urkunde der Baugenehmigung für die neue Sportwelt.
Alles im Plan
Nötig wurde das unter anderem auch deshalb, weil die alte Sportwelt praktisch aus allen Nähten platzte und der VfL deshalb keine Mitglieder mehr aufnehmen konnte. Gute zwei Jahre später ist das Projekt abgeschlossen. In die Karten spielte da ausgerechnet die Pandemie. Denn während des Lockdowns liefen Arbeiten, die es sonst während des normalen Betriebs gegeben hätte. Sowohl Zeitplan, als auch der Kostenrahmen von rund 5,5 Millionen Euro wurden eingehalten.
Für Dr. Heinrich Reidelbach gab es deshalb den Dank in viele Richtungen. An den Generalunternehmer Systembau Nusser, der unter anderem die Gewerke der Firmen Walker, Stäbler, Heima und Ziegler unter einen Hut brachte. An den Landessportbund, die Toto-Lotto GmbH und die Stadt Sindelfingen für deren Zuschüsse. An die Volksbank und die Kreissparkasse für gute Kreditkonditionen. An den Geschäftsführer Roland Medinger, Sportmanager Harry Kibele, Studioleiter Andreas Hagedorn und die Referentin Sportmanagement Teresa Spengler, die die Umsetzung zusätzlich zum Tagesgeschäft koordinierten. Und auch an Reidelbachs Kollegen im Bauausschuss des Vorstands Johannes Mescher, Andreas Bonhage und Horst Thome, die sich beinahe wöchentlich zusammensetzten. Und sowieso an das ganze Team der Sportwelt, das durchgezogen hat und auch dann tapfer blieb, als die Rollläden vorübergehend runter gingen.
Faszienraum, vollautomatischer Zirkel, ein größerer Wellnessbereich, neue Umkleiden, neue Kursräume, neue Geräte, mehr Angebote, mehr Kurse: Jetzt ist die Sache in trockenen Tüchern. Zumindest beinahe, denn eine Hoffnung bleibt bisher unerfüllt: In Sachen Speis‘ und Trank gibt es noch eine Lücke. „Hoffentlich haben wir im Winter auch eine neue GHastronomie an der Sportwelt“, sagt Dr. Heinrich Reidelbach. Denn dafür wurden schon längst die Beachvolleyball-Felder auf die andere Seite des Gebäudes verlegt.
Bild: Von der Stadt gibt es dieses Mal nicht schon wieder den satten Zuschuss, als Geschenk aber Körbe voller Leckereien. VfL-Präsident Dr. Heinrich Reidelbach (links), Sportmanager Harry Kibele (Vierter von links) und Studioleiter Andreas Hagedorn (rechts) nehmen diese für ihre Mannschaft von Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer, Sport- und Finanzbürgermeister Christian Gangl und dem Sport- und Bäderamtsleiter Christian Keipert (von links) gern entgegen. Bild: Dettenmeyer
Quelle: SZ/BZ-Online