VfL Sindelfingen – FC Holzhausen 0:1 (0:0) / Starke kämpferische Leistung der Blau-Weißen wird nich belohnt
Fußball – Was bleibt hängen nach einer Woche, in der der VfL Sindelfingen in drei Spielen nur einen Punkt geholt und dabei selbst keinen einzigen Treffer erzielt hat? Vor allem, dass der VfL ein Team hat, welches sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Denn trotz des erneut fast letzten Aufgebotes und des Mittwochspiels bei Calcio Leinfelden-Echterdingen in den Knochen, stemmte sich die Sindelfinger Rumpfelf mit letzten Kräften dem FC Holzhausen entgegen und bot dem Titelkandidaten über 90 Minuten einen aufopferungsvollen Kampf. „Der aber leider wie am Mittwoch bei Calcio nicht belohnt wurde“, war Roberto Klug kurz nach dem Schlusspfiff enttäuscht über das Ergebnis, zugleich aber auch stolz auf eine „erneut starke kämpferische Leistung meiner Mannschaft. Die Jungs haben alles rausgeholt, mehr ging einfach nicht.“
VfL fährt auf der letzten Rille
Tatsächlich sah man nach dem Schlusspfiff einige Sindelfinger Akteure vom Platz humpeln. Das hatte glücklicherweise nichts mit Verletzungen zu tun, sondern war schlichtweg dem Pensum der vergangenen Tage geschuldet. „Der Großteil meiner Mannschaft hat in den drei Partien durchspielen müssen“, sagte der VfL-Coach, der im Vorfeld des Heimspiels gegen Holzhausen zumindest auf eine Rückkehr von Yannick Sagert gehofft hatte, da dessen Rotsperre aus dem Duell gegen Normannia Gmünd nach zwei Spielen ausgelaufen war. Allerdings hatte sich der Innenverteidiger im selben Spiel auch einen Nasenbeinbruch zugezogen. „Ich hatte gehofft, dass Yannick spielen kann, aber seine Schutzmaske war leider noch nicht fertig.“
So gab es im Vergleich zu den letzten beiden Spielen nur eine Änderung in der Sindelfinger Startelf. Für den angeschlagenen Alban Dodoli rutschte Jonathan Klotz in die Formation, der im defensiven Mittelfeld den Spielaufbau der Gäste stören sollte. Und der 21-Jährige erledigte seine Sache hervorragend. „Wenn man bedenkt, das Jonathan aus der Kreisliga B kommt, Holzhausen hier aber mit einem Nils Schuon aufläuft, der schon Regionalliga gespielt hat, dann wird einiges klar“, so Roberto Klug. Von einem Klassenunterschied war in den 90 Minuten aber nur bedingt etwas zu sehen. Was wiederum an der Marschroute des VfL-Trainers lag, der den Fokus komplett auf die Defensive legte.
Geplante Nadelstiche nach vorne gelangen indes nur wenige, hätten aber mit ein wenig mehr Glück auch zu einem Sindelfinger Treffer führen können. So bereits in der achten Minute, als André Simao zwei Gegenspieler aussteigen ließ, dann aber aus 17 Metern etwas überhastet abschloss. Sein Schuss landete nur auf dem Tornetz. Bemerkenswert war aber, wie der VfL nach Ballverlusten agierte. Teilweise im Vollsprint schlossen auch die Offensivleute Endrit Syla und Oliver Glotzmann entstandene Lücken und ließen die Gäste regelrecht verzweifeln. Das gipfelte in der 39. Minute in einem üblen Frustfoul von Pascal Schuon gegen Andrei-Lucian Ulici, welches der schwache Schiedsrichter Timon Ulrich (SV Sülzbach) aber nur mit Gelb ahndete.
Holzhausen, bislang noch ungeschlagen, enttäuschte auf ganzer Linie. Nichts war von der spielerischen Klasse des Meisterschaftsfavoriten zu sehen, nichts von den ehemals höherklassig aktiven Spielern. Auch Torjäger Janik Michel, ehemals beim SV Elversberg und auch beim FC Gärtringen am Ball, konnte seinen bisher 16 Saisontoren kein weiteres hinzufügen. Der VfL agierte bis auf wenige Ausnahmen kompromisslos, allen voran die beiden Aushilfsinnenverteidiger Florian Feigl und Andrei-Lucian Ulici, die ihre Aufgaben erneut exzellent verrichteten.
Und doch nahmen beide am Ende auch tragische Rollen ein. Zunächst musste Andrei-Lucian Ulici nach 65 Minuten verletzt raus. Sieben Minuten später rückte Florian Feigl aus der Abwehrkette, wurde dabei ausgespielt und konnte das 0:1 von Fabio Pfeifhofer genauso wenig verhindern, wie auch Jürgen Schechinger sowie Alexander Bachmann. Der VfL-Torhüter hatte bis dahin einen unerwartet geruhsamen Nachmittag verlebt, ließ den Schuss von Fabio Pfeifhofer aber ins kurze Eck durch. „Das sieht doof aus, aber Schechi wirft sich in die Schussbahn, so dass ich den Ball überhaupt nicht sehe“, ärgerte sich Alexander Bachmann über den Gegentreffer.
„Schade, dass wir uns nicht belohnt haben, aber der Gegner war am Ende abgezockter“, nahm Roberto Klug die knappe Niederlage fair hin, warf aber schon kurz nach Spielende auch einen ersten Blick nach vorne. „Jetzt steht eine normale Trainingswoche an, die wird uns gut tun. Und ich rechne mit einigen Rückkehrern. Dann folgt am Samstag das Spiel bei Türk Spor Neu-Ulm, ehe bis zur Winterpause die Duelle mit den unmittelbaren Konkurrenten folgen.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny, Feigl, Ulici (65. Minute Häcker), Wetsch, Krauß, Klotz, Schechinger (80. Minute Hlebec), Simao (73. Minute Dodoli), Glotzmann, Syla
Bild: 23.10.21 Sindelfingen Foul an Nr.16 Oliver Glotzmann
Quelle: SZ/BZ-Online