VfL Sindelfingen: Andrang auf die VfL-Impfaktion

Die 200 angebotenen Zeitfenster sind ruckzuck vergeben, deshalb gilt: Glaspalast statt Sportwelt / Ohne Termin heißt es Schlange stehen

Sindelfingen. Plötzlich wird auch Halle fünf zu klein. Eigentlich wollte der VfL Sindelfingen für seine Vereinsmitglieder im neuen Anbau der Sportwelt eine Impfaktion durchziehen. Sowohl Roland Narr, operativer Leiter des Krisenstabs der Stadt Sindelfingen, als auch die Sindelfinger Feuerwehr, die die Logistik übernimmt, hielten das für eine gute Idee. Zumal es hier getrennte Ein- und Ausgänge gäbe und die Aktion im Kreisverkehr ohne Begegnung mit dem normalen Sportwelt-Betrieb funktionieren sollte. Der Ansturm auf das Angebot übertrifft aber die Erwartungen.

Die 200 Zeitfenster, unter denen man im Internet auswählen konnte, sind im Handumdrehen vergeben. Und weil man aus jüngerer Erfahrung davon ausgehen kann, dass sich bei solchen Angeboten etwa noch einmal so viele Menschen mit der Hoffnung auf den Impfstoff in die Schlange stellen, ziehen der Krisenstab und die Feuerwehr die Notbremse. Eine runde Stunde braucht es, dann ist mit dem Glaspalast ein weitläufigerer und deshalb passenderer Ort definiert und gefunden, an dem es Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen mit dem Biontech-Stoff gibt.

VfL-Sportmanager Harry Kibele hatte die Aktion vor anderthalb Monaten ins Spiel gebracht und dachte da vor allem an Vereinsmitglieder und auch Außenstehende, die Angebote der Blau-Weißen gerne annehmen. So mischen zum Beispiel bei den Tänzern und den Tennisspielern auch Sportler mit, die gar nicht beim VfL angemeldet sind, die dabei ebenso angesprochen wurden wie alle Abteilungen, die Mitglieder der Sportwelt oder auch die SG Stern, mit der es bereits andere Kooperationen gibt. Dazu gab es Aufforderungen auf der Homepage des Vereins und der Sportwelt sowie auf den sozialen Internetkanälen.

VfL-Präsident Dr. Heinrich Reidelbach schrieb hierzu: „Nutzen Sie die Möglichkeit, sich und anderen zukünftig einen sicheren Sportbetrieb zu ermöglichen. Bitte informieren Sie alle Ihre Abteilungsmitglieder und werden Sie Teil der Aktion ‚Der VfL Sindelfingen impft – sicher im Sport!’“ Harry Kibele: „Wir werden mit dem Thema leben müssen. Vor allem, wenn ich an den Hallensport denke, sehe ich noch große Fragezeichen, wenn nicht alle geimpft sind.“

Der Aufruf erzeugt Widerhall, zig Telefonate gehen in der VfL-Geschäftsstelle auch dann noch ein, als alle Termine längst vergeben sind. Selbst am Donnerstagmorgen klingelt dort bei Veronika Graf deshalb noch das Telefon. Für Interessierte bleibt nur noch, sich vor und auch im Glaspalast in die Schlange zu stellen.

„Rechts stehen die mit dem Termin, links die ohne“, sagt Bereitschaftsleiterin Birgit Bux, die das fünfköpfige DRK-Team leitet und die Menschen in die richtigen Bahnen lenkt. Wie viele ohne Termin da sind, kann sie kaum einschätzen. Doch schon vor dem eigentlichen Startschuss sind es eine ganze Menge. Impfstoff sei auf jeden Fall genügend da. „Was wäre es auch für eine Enttäuschung, sich hier anzustellen und nicht dran zu kommen“, sagt Birgit Bux.

Bis 20 Uhr ist die Aktion angesetzt, ein wenig Spielraum bleibt. Am Ende haben die beiden Ärzte 348 Menschen geimpft, fast doppelt so viele wie gedacht. Die Idee der Sportler des VfL Sindelfingen hat sich gehörig herumgesprochen.

Bild: Eine von über 400 Impfungen am Donnerstagabend bei der Aktion des VfL Sindelfingen im Glaspalast. Bild: Dettenmeyer Dettenmeyer

Quelle: SZ/BZ-Online