Fußball-Verbandsligist VfL Sindelfingen gewinnt gegen den VfL Pfullingen verdient mit 3:1 Toren
Dritter Sieg in Serie, Sprung in die obere Tabellenhälfte, positives Torverhältnis und fünf Zähler Vorsprung auf den unteren Relegationsrang: Der VfL Sindelfingen hat sich im Heimspiel gegen den VfL Pfullingen gleich mehrere vorab gestellte Wünsche erfüllt und ist trotz personell weiterhin angespannter Situation vorerst aus dem Gröbsten heraus. Nicht nur deshalb ist Roberto Klug immer wieder aufs Neue beeindruckt von seiner Mannschaft. „Das ist schon unglaublich, wie sich die Jungs weiterentwickelt haben“, glänzten die Augen des Sindelfinger Trainers nach dem 3:1-Heimsieg gegen Pfullingen.
Das wiederum hängt aber unmittelbar mit der Führung von Roberto Klug zusammen. Der Sindelfinger Coach, der aufgrund einer schweren Knieverletzung bereits mit 27 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt und nur zwei Jahre später die Verbandsligatruppe übernommen hat, präsentiert schon seit einigen Wochen unter schwierigsten personellen Bedingungen die ganze Bandbreite seines Könnens. Immer wieder reagiert Roberto Klug auf kleinste Veränderungen im Spielverlauf und ändert dabei mitunter auch die taktische Ausrichtung. So geschehen im Heimspiel gegen Pfullingen, als die Gäste nach der Pause auf den Ausgleich drängten, der Sindelfinger Trainer darauf mit einer Fünfer-Abwehrkette die richtige Antwort fand.
Gala-Vorstellung von Endrit Syla
Die defensivere Variante konnte Roberto Klug auch deshalb wählen, da er vorne in Endrit Syla einen Spieler hatte, der die Pfullinger von einer Verlegenheit in die nächste stürzte und die gegnerische Defensive mit seinen Traumpässen buchstäblich filetierte. Ein Torerfolg blieb dem Sindelfinger „Zehner“ zwar verwehrt, aber fast jede erfolgversprechende Aktion entsprang einer seiner Ideen. Lediglich an der Entstehung des Führungstreffers war Endrit Syla nicht beteiligt. In der 15. Minute versuchte es Yannick Sagert mit einem langen Ball, den die Gäste-Abwehr aber genau vor die Füße von Oliver Glotzmann klärte. Der Sindelfinger Kapitän hatte keine Mühe aus acht Metern das 1:0 zu erzielen.
Wie in der Vorwoche beim 5:1-Erfolg gegen Rutesheim lagen die Sindelfinger wieder schnell vorne, machten dieses Mal aber nicht den Fehler, sich darauf auszuruhen. Während die Gäste in der 26. Minute durch Kapitän Matthias Dünkel zu ihrer einzigen ernstzunehmenden Chance kamen, erspielten sich die Hausherren bis zur Pause eine Handvoll exzellenter Möglichkeiten. Aber weder Endrit Syla (22. Minute), noch André Simao (35.) oder Oliver Glotzmann (42./44.) gelang der zweite Treffer. Roberto Klug war dennoch zufrieden: „Fußballerisch war das mit das Beste, was wir in dieser Saison gezeigt haben.“
Nach Wiederanpfiff begnügte sich seine Elf, das Duell gegen den Tabellennachbarn zu kontrollieren. 20 Minuten plätscherte das Spiel trotz optischer Vorteile der Gäste ohne jegliche Höhepunkte vor sich hin. Als Innenverteidiger Noah Sautter, nach zwei Monaten Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf, in der 64. Minute einen langen Ball aus der gegnerischen Hälfte unterlief, Pfullingens Stürmer Frieder Geiger aber zu überhastet abschloss, wirkte das auf die Sindelfinger wie ein Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt. Oliver Glotzmann (65.) und der emsige Jürgen Schechinger (66.) verpassten das 2:0 noch knapp.
Nicht so Alban Dodoli in der 70. Minute. Nach Ballgewinn von Oliver Glotzmann steckte Endrit Syla traumhaft zu Alban Dodoli durch, der Pfullingens Torwart Martin Welsch keine Abwehrchance ließ – 2:0. Der Bann war gebrochen und das Spiel nur eine weitere Minute später bereits entschieden. Über Endrit Syla und Alban Dodoli gelangte der Ball zu André Simao, der zunächst am Martin Welsch scheiterte, den Abpraller dann über drei Gegenspieler hinweg zum 3:0 unter die Latte köpfte. „André hat sich mit seinen Tor für einen tollen Auftritt belohnt“, freute sich Roberto Klug.
Der Sindelfinger Coach konnte die verbleibende Zeit dazu nutzen, drei Spielern aus der zweiten Mannschaft, die zumindest für etwas Leben auf der Ersatzbank sorgten, Einsatzzeit zu geben. Und Enis Bytygi, Torjäger der Reserve, hätte mit seiner ersten Ballberührung fast das 4:1 für die Blau-Weißen gemacht. Kurz zuvor hatte Roman Schubmann (87.) den Ehrentreffer zum 1:3-Endstand aus Pfullinger Sicht erzielt. „Der einzige Wermutstropfen, dass wir hier nicht zu Null gespielt haben“, fand der Sindelfinger Trainer ein kleines Haar in der Siegersuppe. Viel mehr hatte Roberto Klug aber nicht auszusetzen. „Jetzt freuen wir uns auf die nächste Herausforderung, am kommenden Samstag in Wangen.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny (90. Minute Kilinc), Sagert, Sautter, Wetsch, Dodoli (90.+1. Minute Reichert), Dittrich (66. Minute Sautter), Schechinger (79. Minute Hlebec), Simao, Glotzmann, Syla (88. Minute Bytygi)
Bild: 13.11.21 Sindelfingen Siegesjubel- Nr.2 Alban Dodoli, Nr.10 Ebdrit Syla, Nr. 17 Andre Simao, Nr. 16 Oliver Glotzmann
Quelle: SZ/BZ-Online