Handball: HSG-Handballerinnen: Bauchlandung gegen Schlusslicht

Die Verbandsliga-Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen verlieren überraschend

Handball. „Wie konnte das passieren?“ Diese Frage wird sich Jörg Köhler, aber auch all seine Spielerinnen und sogar die eigenen Fans mindestens bis zur nächsten Partie am Samstag immer wieder aufs Neue stellen. Denn eine Niederlage gegen die SG Schorndorf hatte absolut niemand bei der HSG Böblingen/Sindelfingen auf der Rechnung. Auch wenn der HSG-Coach im Vorfeld gewarnt hatte, den bis dato punktlosen Tabellenletzten möglichst nicht zu unterschätzen. Dass die Niederlage am Ende mit 23:28 auch noch klar und in der Höhe verdient ausfiel, lässt durchaus Zweifel am bisherigen, mit 12:0 Punkten perfekten Saisonverlauf aufkommen.

Denn sobald es bei den „BöSis“ nicht läuft, fehlt eine Akteurin, die lautstark das Ruder herumzureißen weiß. Auch der HSG-Trainer wirkte am Samstagabend seltsam ratlos und suchte nach der deftigen Abreibung selbst nach Antworten. Die er aber nicht fand. Stattdessen flüchtete er sich in Durchhalteparolen. „Vielleicht ist das der Schuss vor den Bug zur rechten Zeit“, sagte Jörg Köhler, wohl wissend, dass am kommenden Samstag das Gipfeltreffen beim TV Flein ansteht. Anstatt als Spitzenreiter mit reichlich Selbstbewusstsein in die Fleiner Sandberghalle zu fahren, wird der HSG-Tross nun nur noch die Rolle des Jägers einnehmen.

„In Flein werden wir mit einem ähnlichen Auftritt keine Chance haben.“ Gegen Schorndorf genügten lediglich die ersten 20 Minuten höheren Ansprüchen, als die HSG mit 11:8 in Führung lag und scheinbar alles unter Kontrolle hatte. Als zehn Minuten später die Pausensirene ertönte, fanden sich die Gastgeberinnen aber bereits mit 12:15 im Hintertreffen – und sollten diesen Rückstand auch im zweiten Spielabschnitt nicht mehr verringern können. Und das gegen einen Gegner, der mit behäbigem Handball letztlich zum selbst nicht erwarteten Ziel gelangte und die Partie mit 28:23 für sich entschied. Aufseiten der „BöSis“ überzeugte lediglich Julia Köberling, die trotz ihrer fünf Tore aber praktisch auf sich allein gestellt war. „Wir haben nach 20 Minuten den Faden verloren und ihn nicht mehr wiedergefunden“, war Jörg Köhler enttäuscht.

HSG Böblingen/Sindelfingen: Lederer, Kilper (beide im Tor); Turkalj (3 Tore), Moßhammer, Svenja Hille (2), Knoll (3), Köberling (5), Leibfried (2/1), Maurer (3), Münch, Weinhardt (3), Kohler (2), Laczek, Pauline Hille

Bild: Während Anne Kilper und Torwarttrainerin Stephanie Dieterle ungläubig auf die Anzeigetafel in der Murkenbachhalle schauen, geht der Blick von Yvonne Lederer ins Leere. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online