Der stark ersatzgeschwächte VfL Sindelfingen erkämpft sich beim VfL Wangen ein wichtiges 0:0
Fußball. Wieder nur zehn Feldspieler aus dem Kader der ersten Mannschaft, einmal mehr mussten alle zehn komplett durchspielen und wieder überraschte der VfL Sindelfingen mit einer famosen Leistung, die der Truppe von Roberto Klug im Verbandsligaduell beim FC Wangen einen wertvollen Zähler einbrachte. „Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber diese Mannschaft verdient allerhöchsten Respekt“, geriet der Sindelfinger Trainer nach dem torlosen Unentschieden ins Schwärmen. „Das ist eine phänomenale Gruppe, die sich Woche für Woche als Einheit präsentiert. Jeder Einzelne lebt diese Gemeinschaft.“
„Elf Freunde müsst ihr sein“ wusste Sammy Drechsel schon im Jahr 1955, als sein Fußballroman schnell zum Klassiker des Genres avancierte. Beim VfL Sindelfingen scheint man dieses Credo in dieser Saison derart verinnerlicht zu haben, dass selbst tiefste Schläge ihm nichts anhaben können. Auch zum Spiel nach Wangen reiste nur ein überschaubarer Haufen Unentwegter an, der aber mit klarem Plan an der Hand vor allem defensiv nichts anbrennen ließ. „Natürlich haben wir zuerst darauf geschaut, dass wir hinten sicher stehen“, bestätigte Roberto Klug. Dieses Vorhaben klappte sehr gut, denn die Wangener konnten sich keine klaren Abschlusschancen erspielen. Die beste Gelegenheit zur Führung bot sich den Gastgebern nach 28 Minuten. FC-Spielmacher Okan Housein zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern an der VfL-Mauer vorbei, jedoch kratzte Alexander Bachmann den Ball noch aus dem Torwinkel.
„Ein toller Freistoß, aber eine noch viel bessere Parade von Alex“, lobte der Sindelfinger Coach. So wenig seine Mannschaft hinten etwas zuließ, so wenig brachte sie aber auch nach vorne zustande. Einige Konter blieben im Ansatz stecken, einige Standards beschworen zumindest etwas Torgefahr herauf. Mehr als ein Kopfball von Yannick Sagert kam vor der Pause aber nicht heraus. „Beide Mannschaften standen kompakt und haben praktisch nichts zugelassen“, konstatierte Roberto Klug nicht unzufrieden. „Die Ressourcen, um voll draufzugehen, hatten wir heute leider nicht.“
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Herangehensweise wenig. Im Grunde gingen die beiden punktgleichen Tabellennachbarn auch gehemmt in das Spiel, wohl wissend, dass bereits ein Zähler hilfreich sein könnte, sollte die Saison möglicherweise nach der Vorrunde abgebrochen werden. „Das Thema ist schon die ganze Woche über bei allen präsent“, versuchte der VfL-Coach die vorsichtige Herangehensweise beider Teams zu erklären. Dennoch versuchten beide Seiten das Spiel für sich zu entscheiden, wenn auch mit angezogener Handbremse. Umso anhängiger ist eine Mannschaft in so einem Fall dann von der individuellen Stärke. Während Okan Housein bei den Gastgebern die Akzente setzte, war es auf Sindelfinger Seite Endrit Syla, der immer wieder etwas versuchte. Zwar gelang ihm nicht allzu viel, und dennoch hätte er beinahe das Spiel entschieden.
In der 77. Minute setzte er aus der eigenen Hälfte zum Alleingang an, ließ dabei fünf Wangener aussteigen und hatte am Ende auch noch die Übersicht, den Ball quer zu legen. In der Mitte jedoch bekam Alban Dodoli aus neun Metern nur ein klägliches Schüsschen hin. So blieb es letztlich beim 0:0, mit dem Roberto Klug nach dem Spiel aber sehr gut leben konnte. „Das Unentschieden ist leistungsgerecht und geht absolut in Ordnung. Unser Spiel gegen den Ball hat mir sehr gefallen.“ Nach zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen und nun bis zur Winterpause noch zwei Heimspielen vor der Brust, könnte die Stimmung im VfL-Lager besser kaum sein. „Wir sind glücklich, wie sich das entwickelt. Jetzt wollen wir in den beiden Heimspielen nochmal alles in die Waagschale werfen und möglichst beide auch gewinnen.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny, Sagert, Sautter, Wetsch, Krauß, Schechinger, Dodoli, Simao, Syla, Glotzmann
Bild: Endrit Syla und der VfL Sindelfingen erkämpften sich im Verbandsligaduell beim FC Wangen einen wertvollen Zähler. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ/BZ-Online