Handball: HSG: Bauchlandung um 21.26 Uhr

Die Bösis verlieren in der „falschen“ Halle

Handball.

Der Sieg gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter Bietigheim 2 hatte Lust auf mehr gemacht, doch der Höhenflug der HSG Böblingen/Sindelfingen endete am Donnerstagabend ziemlich unsanft. Nach einer 16:15-Halbzeitführung schlingerte das Team mit einem Leistungseinbruch in Durchgang zwei der Niederlage gegen Flein entgegen. Um 21.26 Uhr war die schmerzhafte 30:35-Bauchlandung perfekt.

Schon im Vorfeld des Nachholspiels lief es für den HSG-Tross nicht rund. Die Partie war ursprünglich in der Sindelfinger Sommerhofenhalle angesetzt, musste aber in die Böblinger Murkenbachhalle verlegt werden, da sich ein Vorhang in der Sommerhofenhalle nicht mehr nach oben ziehen ließ. „Die Technik hat versagt“, erklärte Fabian Pirschke das Problem, das auf die Schnelle nicht mehr zu reparieren war. Ein Hinweisschild an der Eingangstüre in der Sommerhofenhalle wies darauf hin, dass die Partie nach Böblingen verlegt werden musste. Pirschke, einer der beiden Abteilungsleiter der HSG, trommelte bereits nachmittags die Helferschar zusammen, die den Umzug dann auch reibungslos über die Bühne brachte. 35 Euro wegen der Kurzfristigkeit werden die „BöSis“ als Strafe dennoch abdrücken müssen.

Fluch auf der Sommerhofenhalle?

„Irgendwie liegt dieses Jahr ein Fluch auf der Sommerhofenhalle“, sagte Pirschke und erinnerte an die Bodenproblematik vor Saisonbeginn sowie den Ausfall der Lüftungsanlage, der bereits für eine Spielverlegung gesorgt hatte. So fanden sich auch nur knapp 100 Zuschauer zum Verfolgerduell in Böblingen ein, die dann ein torreiches, aber wenig hochklassiges Spiel zu sehen bekamen. Der Zauber vom Sieg gegen den Klassenprimus war verflogen. Ingo Krämer versuchte seine Mannen vor allem in der schwachen zweiten Halbzeit wachzurütteln und Feuer reinzubringen, aber nicht jeder seiner Akteure war dafür empfänglich. „Das war einfach schlecht“, war der HSG-Coach über den Auftritt seines Teams verärgert. „Vor allem in der Abwehr ging gar nichts zusammen.“

Gepaart mit 18 Fehlwürfen und fünf technischen Fehlern gerieten die Hausherren bereits eine Viertelstunde vor dem Spielende beim Stand von 22:27 auf die Verliererstraße und fanden auch nicht mehr die Ausfahrt. „Wir waren heute nur ein Haufen von Einzelkämpfern, es gab praktisch keine Hilfe vom Nebenmann.“ Durch die sechste Saisonniederlage verpasste die HSG den Sprung auf Tabellenplatz drei, darf sich nun zumindest über ein spielfreies Wochenende freuen.

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Martin Root (beide im Tor); Petri (1 Tor), Trunk (3), Wild, Horsch (4), Heinkele (12/davon 6 Siebenmeter), Baumann (3), Raff (2), Degel (3), Müller, Wieja (1), Heisler (1)

Bild: An Marian Heinkele lag es nicht. Er machte das Dutzend voll. Bild: Photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online