Fußball: VfL steckt wieder tiefer im Schlamassel

Fußball-Verbandsligist VfL Sindelfingen verliert gegen die TSG Tübingen mit 1:2.

Sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsregion und die beiden Heimspiele gegen die Verbandsliga-Kellerkinder VfB Friedrichshafen und TSG Tübingen vor Augen: Vor knapp zehn Tagen malte man sich in Reihen des VfL Sindelfingen voller Zuversicht noch einen entspannten Start in den nahenden Frühling aus. Aber anstatt sich vorerst aus dem Gröbsten heraushalten zu können, steckt der VfL nach nur einem Zähler aus diesen beiden richtungsweisenden Partien wieder tiefer im Schlamassel, als ihm lieb sein kann.

Dem mageren 1:1 gegen Friedrichshafen ließ die Mannschaft von Roberto Klug am Samstag eine 1:2-Niederlage gegen Tübingen folgen. Der Vorsprung auf die Gefahrenzone der Tabelle ist auf nur noch drei Punkte zusammengeschrumpft. „Unser Polster ist aufgebraucht, wir stecken wieder mittendrin im Abstiegskampf“, war der VfL-Coach nach zuvor enttäuschenden 90 Minuten sichtlich bedient.

Klug-Elf beißt sich Zähne aus

Vollkommen verständlich, denn seine Mannschaft beging im Duell gegen die TSG unheimlich viele Fehler. Weder das Passspiel, noch die Laufwege genügten gegen einen wahrlich nicht überragenden Gegner höheren Ansprüchen. Aber die Tübinger standen hinten stabil, verschoben richtig und schafften stets Überzahl in Ballnähe. „Das wird heute schwer“, ahnte Thomas Dietsche bereits nach ein paar Minuten. Und der sportliche Leiter der Sindelfinger, der das Spiel nebenher für spätere Analysen filmte, sollte Recht behalten. Der VfL biss sich an den aufmerksamen Gästen die Zähne aus.

Lediglich in der 25. Minute sorgte Jürgen Schechinger für ein Raunen unter denFans, als er einen langen Ball von Yannick Sagert traumhaft herunterpflückte und diesen dann an den Pfosten des Tübinger Gehäuses schlenzte. Mehr brachten die Hausherren in den ersten 45 Minuten nicht zustande. Da auch die Tübinger mit Offensivszenen geizten, spielte sich das maue Duell hauptsächlich im Mittelfeld ab. „Ein merkwürdiges Spiel“, wunderte sich Roberto Klug.

Seine Hoffnungen, dass sich seine Elf nach Wiederanpfiff steigern würde, erfüllten sich nicht. Ganz im Gegenteil: Während der VfL mehr mit sich selbst als mit dem Gegner zu kämpfen hatten, wagten sich die Gäste nun öfters in die gegnerische Hälfte. Ein Warnschuss von Fabian Leitenberger kullerte in der 49. Minute noch am langen Eck vorbei. Sechs Minuten später zappelte der Ball aber im Netz. Einen Eckball köpfte Tim Steinhilber unbedrängt zum 1:0 für Tübingen ein.

Der Rückstand sorgte zumindest dafür, dass der VfL eine Schippe draufpackte und kurz nach dem Gegentreffer durch Jürgen Schechinger und André Simao auch zwei Mal nahe dran am Ausgleich war. Aber die Unzulänglichkeiten im eigenen Spiel konnte die Klug-Elf nicht abstellen – so unter anderem auch ihre Schwäche bei ruhenden Bällen. Eine solche Standardsituation führte in der 66. Minuten zum zweiten Nackenschlag. Luca Alfonzo schaufelte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Sindelfinger Strafraum, wo Noah Dörre volley gegen den Lauf von Alexander Bachmann vollendete – 0:2.

Das Spiel war bereits zu diesem Zeitpunkt verloren. Weil in der Folge auch nichts mehr darauf hindeutete, dass die Sindelfinger dem Spiel noch eine Wende hätten geben können. Und dennoch hätte es mit ein wenig Glück zumindest zu einem Zähler reichen können. Endrit Syla gelang per sehenswerter Volleyabnahme in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Anschlusstreffer zum 1:2. Der VfL warf nun alles nach vorne, erkämpfte sich kurz darauf noch einen Eckball. Dieser sprang Florian Feigl genau vor die Füße, jedoch wurde der Schuss von einem Tübinger geblockt. Diese Niederlage ärgert uns alle, weil sie nicht hätte sein müssen“, konstatierte Roberto Klug. „Der Gegner hat nur auf unsere Fehler gelauert, und wir haben ihm diesen Gefallen getan. Wir waren heute einfach nicht gut genug.“

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dodoli, Sagert (80. Minute Molitor), Sautter, Horny, Dittrich (84. Minute Krauß), Feigl, Schechinger (59. Minute Franke), Simao, Syla, Glotzmann

Quelle: SZ/BZ-Online