Die 4×200-Meter-Staffel der Frauen des VfL Sindelfingen gewinnt die Bronzemedaille bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Leipzig.
Spannend waren die Titelkämpfe der Leichtathleten in Leipzig und bei den Medaillenkämpfen gab es zahlreiche Überraschungen. Auch einige Athleten des VfL Sindelfingen mischten bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften kräftig mit. Die einzige Medaille schnappte sich die 4×200-Meter-Staffel der Frauen mit Pia Ringhoffer, Carolina Krafzik, Lisa Sophie Hartmann und Jasmin Pansa.
Seine groß angekündigte Revanche verpasste Constantin Preis. Der 400-Meter-Hürdenläufer war schon im vergangenen Jahr in der Halle auf den 400 Metern ohne Hürden unterwegs, um die Spezialisten zu ärgern. Damals verpasste er knapp um zwei Hundertstel-Sekunden den Hallenmeistertitel, das sollte in diesem Jahr anders sein. Doch schon im Vorlauf war Preis überraschend schwach unterwegs, hatte er doch erst vor wenigen Wochen im Rahmen eines Trainingslagers in Südafrika eine neue Freiluft-Bestleistung aufgestellt. In der Halle schien es aber auch im Finale nicht rund zu laufen für den 23-Jährigen. Mit der Medaillenverteilung hatte er nicht viel zu tun und lief als Fünfter in 47,44 Sekunden ins Ziel. Für die Goldmedaille, die Patrick Schneider gewinnen konnte, hätte er eine ganze Sekunde schneller laufen müssen.
Velten Schneider verpasst Medaille knapp
Velten Schneider begeisterte mit seinem Auftritt über die 3000 Meter. Der 22-Jährige hat eigentlich die Hindernisstrecke zu seinem Spezialgebiet auserkoren, da diese unter dem Hallendach nicht angeboten wird, maß sich Schneider mit der deutschen Mittelstreckenspitze. Taktisch klug positionierte sich der Sindelfinger in der Mitte des Feldes und war, als Maximilian Thorwirth und Sam Parsons davonzogen unter den ersten Verfolgern des Duos. „Die Jungs sind in dieser Saison schon sehr schnelle Zeiten gelaufen, im Kampf um Bronze war ich aber voll dabei“, sagt Schneider.
Vergeblich versuchte er allerdings eine Lücke zwischen sich und die Konkurrenten zu laufen, ein Trio kämpfte so mehrere Runden um den Bronzerang, ehe es auf der Zielgeraden zum Showdown kam. Kurz vor der Ziellinie setzte Velten Schneider, wie sein Konkurrent Florian Bremm zum Hechtsprung an und flog durch die Lichtschranke. Im Ziel dauerte es eine Weile, bis das Fotofinish ausgewertet worden war – und der Sindelfinger zog denkbar knapp den Kürzeren. In 8:07.89 Minuten blieb er nur zwei Hunderstel-Sekunden hinter dem Bronzerang und hatte das Hecht-Duell gegen Bremm verloren. „Wenigstens kann man sagen, ich habe Alles gegeben. Ich habe einfach probiert, so schnell wie möglich über die Linie zu kommen“, sagt Velten Schneider nach seinem Rennen, vom Sturz trug er nur leichte Schürfwunden davon. Zu gerne hätte der 22-Jährige seiner schnellen Hallensaison das i-Tüpfelchen aufgesetzt. „Ich habe mich gut präsentiert und zum ersten Mal in der deutschen Spitze positioniert“, gibt er sich trotz knapp verpasster Medaille zufrieden. Nach den Meisterschaften geht es direkt weiter ins Höhentrainingslager nach Kenia.
Simon Bayer ist frustriert
Eine große Enttäuschung hatte Simon Bayer nach seinem Kugelstoßwettkampf zu verkraften. Bayer war als sicherer Medaillenkandidat in die Meisterschaften gegangen. Allerdings war auch bei ihm nach drei Stößen Schluss und alle Hoffnungen auf einen Medaillengewinn vergangen. Im Vorkampf gelang Drehstoßtechniker Bayer gleich drei Mal das Kunststück nach vollendetem Stoß aus dem Ring zu fallen.
Die durchaus passablen Stöße wurden ungültig gegeben und weil nur die besten acht Athleten drei weitere Stöße im Endkampf absolvieren dürfen, war die Medaillenchance geplatzt. Eine Zerrung im Adduktor hatte Bayer in den Vorwochen beschäftigt. „Jetzt fehlt mir die Wettkampfroutine. Durch die Zerrung war noch eine Hemmung da, drauf zu gehen“, sagt der Sindelfinger und freut sich schon auf die ersten Wettkämpfe im Sommer.
Zum zweiten Mal überhaupt hatte sich Pia Ringhoffer für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert und zählte in Leipzig damit schon zu den besten 22 Sprinterinnen über die 60-Meter-Strecke. Erwartungsgemäß war nach dem Halbfinale Schluss, sie verkaufte sich mit 7,55 Sekunden aber teuer. „Mein Start war richtig gut, mit meinem Lauf hinten raus bin ich nicht so zufrieden. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht“, so Ringhoffer.
Bis ins Finale schaffte es Hürdensprinter Aleksandar Gacic. In neuer Saisonbestleistung von 8,04 Sekunden zog er in den Endlauf ein und belegte dort wenig später Platz sieben. „Leider bin ich im Finale zu nah an die erste Hürde gekommen und dadurch nie richtig in meinen Lauf.“
Knapp verpasste hingegen Lisa Sophie Hartmann den Endlauf. Über die 400-Meter-Strecke war sie in dieser Hallensaison gleich mehrfach an den Start gegangen. „Ich bin nicht zufrieden. Ich wäre gerne unter 54 Sekunden gelaufen, aber momentan fehlt es einfach noch etwas auf den letzten 50 Metern. Die Hallensaison lief nicht wie erwünscht, aber jetzt wissen wir wenigstens woran wir bis zum Sommer noch arbeiten müssen“, analysiert die 22-Jährige, die in 54.31 Sekunden immerhin eine neue Saisonbestleistung aufstellte.
In die Riege der Unzufriedenen reiht sich auch Kugelstoßerin Lea Riedel ein. Ein Stoß über die angepeilten 17 Meter gelang ihr in dieser Hallensaison nicht und auch in Leipzig blieb sie mit 16,48 Metern und Platz sieben unter ihren eigenen Erwartungen. „Ich konnte die ganze Hallensaison lang, einschließlich der Deutschen, leider nicht zeigen was ich aktuell drauf habe“, ärgert sich die Sindelfingerin.
Quelle: SZ/BZ-Online