Deutliche Niederlage für die HSG
Jede Mannschaft hat einen Gegner, der ihr nicht liegt – ein sogenannter Angstgegner. Bei den Verbandsliga-Handballern der HSG Böblingen/Sindelfingen ist das in dieser Saison eindeutig die SG Weinstadt.
Handball. Schon das Hinspiel im vergangenen Oktober war eine klare Angelegenheit, die die Weinstädter mit 34:23 für sich entschieden. Und im Rückspiel, das gestern Abend in der Böblinger Murkenbachhalle nachgeholt wurde, sah das nicht viel anders aus. Erneut rannte die Truppe von Ingo Krämer vom Anpfiff weg vergeblich einem Rückstand hinterher und muss sich nach der neuerlichen 23:33-Klatsche nun doch noch einmal Sorgen machen bezüglich des Klassenerhalts in der Verbandsliga.
„Das Hinspiel war furchtbar, das Rückspiel heute eine Katastrophe“, fasste der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen den Sachverhalt kurz, aber treffend zusammen. Drei Tage nach der Derbyniederlage gegen die HSG Schönbuch, die sich die „BöSis“ aufgrund einer schwachen ersten Halbzeit zuzuschreiben hatten, verschlief die Krämer-Sieben an selber Stelle auch gegen Weinstadt die ersten 30 Minuten. Duplizität der Ereignisse: Wie schon am Samstag, lagen die Hausherren zur Pause mit 11:16 hinten.
Von einer Reaktion seiner Mannschaft – sowohl bezüglich des Hinspiels als auch der Niederlage gegen Schönbuch, die der „BöSis“-Trainer im Vorfeld eingefordert hatte, war nichts zu sehen. Und eine ähnliche Aufholjagd wie am Samstag, als die Krämer-Sieben zwischenzeitlich auf ein Tor verkürzen konnte, blieb im zweiten Durchgang ebenfalls aus. Auch weil die Gastgeber die ersten drei Angriffe mit peinlichen Zuspielfehlern genau in den Lauf eines gegnerischen Akteurs herschenkte. „In anderthalb Minuten nach der Pause war alles schon entschieden“, war Ingo Krämer, der selbst am Spiel teilnahm und auch ein Mal erfolgreich war, sichtlich bedient. „Alle waren von der Rolle, das war kollektiv unterirdisch.“
Auch den Umstand, dass in Julian Linsenmaier der beste Weinstädter Spieler schon nach zwei Minuten mit ausgekugeltem Finger das Spiel beenden musste, wussten die Hausherren nicht für sich zu nutzen. Dass noch vor der Pause auch HSG-Akteur Daniel Heisler mit einer Sprunggelenksverletzung dem Weinstädter ins Krankenhaus folgte, fiel spielerisch dann auch nicht mehr ins Gewicht. Nach der nun dritten Niederlage in Serie hat die HSG erstmals in dieser Saison ein negatives Punktekonto und darf nun wieder den Blick nach unten wenden. Ingo Krämer sammelte seine Mannschaft unmittelbar nach der 23:33-Abreibung in der Kabine zusammen.
„Ich hatte das Bedürfnis, das Team zusammenzubringen und ihnen klar zu machen, dass es nun wieder richtig ungemütlich werden könnte“, weiß Ingo Krämer, dass das kommende Spiel beim Tabellenletzten SV Remshalden richtungsweisenden Charakter hat. „Mit so einem Angsthasen-Handball, wie wir ihn heute gezeigt haben, werden wir auch in Remshalden nichts holen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Martin Root (beide im Tor); Petri, Wild, Horsch (3 Tore), Heinkele (3/davon 2 Siebenmeter), Baumann, Raff (4), Ingo Krämer (1), Trunk (2), Fangerow (4), Richter (5), Wieja (1), Heisler
Bild: Dominic Horsch (links ) und Felix Richter konnte sich gestern Abend nur selten gegen die Weinstadter Abwehr durchsetzen. Bild: photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online