VfL spielt 1:1 gegen Hofherrnweiler
Fußball-Verbandsligist VfL Sindelfingen spielt gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 1:1-Remis.
Fußball. Wie auch immer diese Runde für den VfL Sindelfingen enden wird, sie wird für eine ganze Weile im kollektiven Gedächtnis aller Beteiligten verankert bleiben. Den ohnehin schon vielen denkwürdigen Geschichten in dieser Mammutsaison hat das Team von Roberto Klug am Samstag im Verbandsliga-Heimspiel gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach eine weitere, dieses Mal bittere Anekdote hinzugefügt. Auch an diese wird man sich noch lange erinnern. Denn in der vierten Minute der Nachspielzeit kassierte der aufopferungsvoll kämpfende VfL den späten Ausgleichstreffer.
Während die eigene Fanschar ob der Länge der Nachspielzeit wütete, wusste der Sindelfinger Trainer das Erlebte nüchtern einzuordnen. „Für den Moment erscheint der eine Punkt als zu wenig, in ein paar Wochen wird das aber anders sein“, wirkte Roberto Klug trotz des späten Nackenschlags nicht unzufrieden. Selbstverständlich ärgerte er sich über den Gegentreffer, welcher den sicher geglaubten Dreier zunichte machte, aber: „Der spielstarke Gegner hat sich dieses Unentschieden am Ende verdient, so bitter das für uns auch sein mag.“
Nah dran am 12. Saisonsieg
Dass Schiedsrichter Ismail Halici (TSV Pfuhl) das Spiel nach dem 1:1-Ausgleich der Gäste gar nicht mehr anpfiff, zeigt, wie nahe dran die Sindelfinger am zwölften Saisonsieg waren, der die Lage im Kampf um den Klassenerhalt deutlich verbessert hätte. „Uns sind die Kräfte ausgegangen“, verwies Roberto Klug auf das Nachholspiel am Mittwoch beim 1. FC Normannia Gmünd. „Die englische Woche war hart und hat Spuren hinterlassen.“
Zumal ein Kern von zwölf Spielern schon seit Wochen praktisch durchspiele. „Und die Akteure, die immer wieder dazustoßen, kommen erst aus längeren Verletzungspausen zurück“, betonte der VfL-Trainer. Gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach gönnte er Jürgen Schechinger eine Pause, dafür rutschte Felix Franke erstmals nach seinen Oberschenkelproblemen in die Startelf. „Eigentlich ist das auch schon ein zu großes Risiko, aber Schechi lag die Woche über mit Fieber im Bett.“ Da auch Yannick Sagert aufgrund einer Corona-Erkrankung passen musste, verstärkte erneut Kapitän Oliver Glotzmann die Abwehrreihe und ließ zunächst im Verbund mit seinen defensiven Mitstreitern auch nichts anbrennen.
Früh wurde klar, dass der VfL an diesem Tage wohl kein Feuerwerk abbrennen würde. Die Hausherren standen etwas tiefer als gewohnt, was gegen diese technisch versierte TSG-Elf aber auch kein Fehler war. Zumal die Umschaltaktionen zu Beginn auch vielversprechend aussahen. Lediglich der letzte Ball vor das Tor wollte den Sindelfingern nicht gelingen. Nah dran an der Führung war der VfL in der 19. Minute: Nach einem Freistoß von Endrit Syla versuchte Nico Dittrich den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend über die Linie zu stochern, landete jedoch selbst im Tor, während das Spielgerät geklärt wurde. Auch die Gäste hatten nach 35 Minuten durch Veljko Milojkovic eine gute Chance – mehr brachten beide Teams offensiv nicht zustande.
Etwas besser wurde es nach der Pause. In der 49. Minute verpasste es Felix Franke noch, eine Hereingabe von Sascha Häcker auf den besser postierten André Simao durchzulassen. Drei Minuten danach zappelte der Ball aber im Gäste-Tor. Nach einem Eckball von André Simao bugsierte Nico Dittrich aus dem Getümmel heraus den Ball in die Maschen – 1:0. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Gastgeber zurück und überließen dem Tabellenachten fortan das Spiel mit dem Ball. Zeitweise belagerte die TSG den Sindelfinger Strafraum, konnte sich aber kaum klare Torchancen herausspielen.
Sindelfingen lauerte auf den einen Konter, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Und tatsächlich, in der 82. Minute bot sich die riesen Chance. André Simao scheiterte an TSG-Schlussmann Stylianos Tentonis, den ersten Abpraller köpfte der eingewechselte Jürgen Schechinger daraufhin an den Pfosten, den zweiten Abpraller setzte Sascha Häcker neben das Tor. „Schade, wenn wir da das 2:0 machen, ist das Spiel durch“, trauerte Roberto Klug dieser Möglichkeit hinterher.
Danach begann wieder das große Zittern – und endete im 1:1-Ausgleich in der Nachspielzeit. Gleich mehrere Male verpasste es der gesamte VfL-Tross, den Ball aus dem eigenen Strafraum zu bringen. Schüsse wurden geblockt, Sindelfingens Schlussmann Alexander Bachmann stürzte sich von einem Eck zum anderen, konnte den Gegentreffer aber auch nicht mehr vermeiden. Mit einem Billardtor ließ der kurz zuvor eingewechselte Jeton Avduli die Gäste jubeln.
VfL Sindelfingen: Bachmann, Dodoli, Glotzmann, Dittrich, Sautter, Horny, Syla, Krauß (90.+2. Minute Hlebec), Franke (57. Minute Schechinger), Simao, Häcker
Bild: k/a
Quelle: SZ/BZ-Online