Handball: Krämer-Sieben macht den Ligaerhalt perfekt

HSG siegt in Ditzingen mit 27:25

Durch den 27:25-Sieg bei den TSF Ditzingen spielt die HSG Böblingen/Sindelfingen auch nächste Saison in der Verbandsliga.

Handball. Punktlandung für die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen: Am letzten Saisonspieltag hat die Mannschaft von Ingo Krämer den Klassenerhalt in der Verbandsliga mit einem 27:25-Erfolg bei den TSF Ditzingen perfekt gemacht. Sehr zur Freude des HSG-Trainers: „Nichts anderes hatten wir im Plan, das war unser erklärtes Ziel vor der Runde.“

In die ausgelassene Freude am Samstagabend mischte sich aber auch eine gehörige Portion Erleichterung, denn bei einer Niederlage in Ditzingen hätten die „BöSis“ noch weitere drei Wochen warten müssen, ob das Vorhaben dann tatsächlich auch gelingen würde. Die Konkurrenten im Abstiegskampf haben teilweise nämlich noch vier Spiele zu absolvieren. So aber konnte für die HSG die Sommerpause bereits am letzten April-Tag beginnen. „Ich bin froh, dass die Runde rum ist“, bestätigte Ingo Krämer. „Ich bin körperlich und geistig leer. Und meinen Spielern geht es da nicht viel anders.“

Wechselbad der Gefühle

Bis der Klassenerhalt allerdings endgültig eingetütet war, musste der HSG-Coach, aber auch der reichlich angereiste Anhang noch ein letztes Mal durch ein Wechselbad der Gefühle. Denn zu Beginn der Partie in der Sporthalle Glemsaue ging aus Gäste-Sicht so gut wie gar nichts zusammen. Zwar warfen Nicholas Raff und Marc Petri die HSG jeweils in Führung, danach aber war die Krämer-Sieben völlig von der Rolle. Technische Fehler wechselten sich mit dem Auslassen hervorragender Möglichkeiten ab. „Wir haben es teilweise gar nicht schlecht gespielt, aber die vergebenen Chancen haben gezeigt, dass die Jungs nervös waren“, nahm der HSG-Trainer seine Schützlinge in Schutz.

Ditzingens Spielmacher Yannick Hüther und Kreisläufer Lukas Hölzel bestraften diese gegnerischen Unzulänglichkeiten gnadenlos, so dass sich die Hausherren schnell eine komfortable Führung erspielten. Bedrohliche Ausmaße nahm der Rückstand aus Gäste-Sicht nach 26 Minuten an, als TSF-Rechtsaußen Nico Bauer auf 13:7 stellte. Ingo Krämer unterbrach per Auszeit und wusch seiner Mannschaft lautstark den Kopf. Mit leichter Verzögerung stellte sich dann auch ein wenig Besserung ein, denn bis zur Pause konnte die HSG auf 10:14 verkürzen.

Diesen Schwung nahmen die „BöSis“ aus der Kabine kommend auch in den zweiten Spielabschnitt mit. Im Tor ersetzte Manuel Huber den blassen Kevin Gsell und feierte damit am letzten Spieltag sein Saisondebüt. Eine Verletzung in der Sommervorbereitung hatte den Schlussmann komplett außer Gefecht gesetzt. Und seine Rückkehr in den Kader der ersten Mannschaft hätte kaum besser geplant sein können. Manuel Huber entschärfte gleich einen Freien und daraufhin noch einen Siebenmeter und blieb auch in der Folge der Fels in der Brandung.

Der starke Marc Petri sowie Marco Wild in seinem letzten Spiel für die HSG verkürzten prompt auf 13:14 (34. Minute). Und fünf Minuten danach erzielte Dominic Horsch sogar den 17:17-Ausgleich.

Letzterer, im ersten Durchgang noch völlig von der Rolle, schwang sich nun zum besten Mann auf dem Platz auf. „Dominic war vorne wie hinten überragend“, schwärmte sein Trainer. Ein ums andere Mal ging der HSG-Rückraumspieler, ohne Rücksicht auf Verluste, in die Lücken, und brachte sein Team wieder in Führung – in der 43. Minute mit 21:18. Dann aber wurde es wieder eng, woran die beiden Unparteiischen maßgeblichen Anteil hatten. Julian Heimsch (HT Uhingen-Holzhausen) und Marcus Weckenmann (TSV Neckartenzlingen) versahen binnen zehn Sekunden der Reihe nach Dominic Horsch, Marc Petri sowie Michael Fangerow mit Zeitstrafen.

Während der 3:6-Unterzahl verschleppten vor allem Stefan Trunk, ebenfalls in seinem letzten Spiel für die HSG Böblingen/Sindelfingen, sowie Nicholas Raff gekonnt das Tempo, konnten zwei Gegentreffer aber dennoch nicht verhindern. „Wichtig war aber, dass wir diese Phase trotzdem mit einer Führung überbrückt haben“, konstatierte Ingo Krämer, der danach zufrieden bemerkte, wie seine Mannschaft das Spiel schnell wieder in den Griff bekam.

Spätestens mit dem Treffer von Lukas Degel zur 26:21-Gästeführung in der 56. Minute war das Spiel entschieden. Der Rest war Schaulaufen, den die Ditzinger dazu nutzten, das Endergebnis von 25:27 noch etwas erträglicher zu gestalten.

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Huber (im Tor); Petri (4 Tore/davon 1 Siebenmeter), Wild (3), Horsch (7), Heinkele (3/3), Frommer, Baumann (1), Raff (1), Degel (3), Trunk (3), Fangerow, Richter (1), Wieja (1)

Bild: k/a

Quelle: SZ/BZ-Online