Daniel Merkert hat den Kontakt hergestellt
Casrten Hoffmann und seine Söhne Björn und Niels spielen in der Verbandsrunde für die Blau-Weißen. Björn Hoffmann steht mit den Männern I am Wochende vor der Meisterschaft in der Württemberg-Liga.
Tennis. Das hatte die tennisbegeisterte Familie Hoffmann, die nun schon im zweiten Jahr für ein paar Wochen während der Verbandsspielrunde aus Kalifornien über den großen Teich nach Sindelfingen gekommen ist, selbst noch nie erlebt: Vater Carsten und seine beiden Söhne Bjorn und Niels waren am vergangenen Sonntag parallel auf derselben Anlage im Turniereinsatz. Drei Heimspieltermine der TA VfL Sindelfingen machten es möglich.
Den Kontakt zu den Hoffmanns hatte im vergangenen Jahr Daniel Merkert hergestellt. Vor mehr als 20 Jahren spielte der Sindelfinger Cheftrainer mit Carsten Hoffmann beim TC Teningen bei Freiburg in der Zweiten Bundesliga und blieb in Kontakt zu seinem seit 1982 in Kalifornien lebenden ehemaligen Teamkameraden. Im vergangenen Jahr ergab es sich erstmals, dass die Hoffmanns ihren Sommerurlaub mit Tenniseinsätzen für Sindelfingen in Deutschland verbanden. Bjorn Hoffmann (Jahrgang 1998) trug damals mit einer makellosen Bilanz seinen Teil zum Aufstieg der Herren in die Württemberg-Liga bei, der für die USA auch schon in der Altersklasse 50+ bei Nationenvergleichen eingesetzte Vater Carsten Hoffmann holte für die Herren 40 in der Verbandsliga Punkte.
Training mit Boris Becker und Steffi Graf
In diesem Jahr durfte erstmals auch der 15-Jährige Niels Hoffmann mit nach Deutschland reisen. Wie vor ihm schon sein Bruder besucht er eine Public High School, in der Tennis als Sportart großgeschrieben wird. Während Carsten Hoffmann seinem älteren Sohn eine mehr an Björn Borg (die Namenswahl rührte nicht von ungefähr) erinnernde Tennisattitüde attestiert – er ist ein ruhiger, ausgeglichener Spielertyp mit mentaler Stärke, wenn es zu Tiebreaks kommt -, würde Niels mehr den „feurigen Amerikaner“ geben, also eher der Typ McEnroe sein. „Was ihm noch fehlt, ist die Beständigkeit und Sicherheit“, sagt Carsten Hoffmann, der als Jugendlicher einstmals im badischen Leistungszentrum Leimen auch mit Boris Becker und Steffi Graf trainiert hat.
Gleichwohl: als Nummer eins der Herren II der TA VfL Sindelfingen hat der US-Boy bereits einige starke Auftritte in der Verbandsliga hingelegt, mit den Junioren stieg er auf in die Württembergstaffel. Zurück in den USA wird Niels Hoffmann dann mit einer Auswahl südkalifornischer Spieler Turniere bestreiten, mittelfristig strebt er wie zuvor sein Bruder eine Karriere als Collegespieler an. Bjorn Hoffmann hat sein Studium zwischenzeitlich abgeschlossen und arbeitet aktuell aufgrund der Zeitverschiebung abends ab 17 Uhr aktuell von Europa aus im Home-Office, führt in gewisser Weise gerade ein Doppelleben.
Diese Woche haben die drei Hoffmänner übrigens ein paar entspannte Tage beim Stanglwirt am Wilden Kaiser in Österreich verbracht, Tennis und Fitness inklusive. „Hier haben auch die Klitschkos und Schwarzenegger schon trainiert“, merkt Carsten Hoffmann beim Telefonat vom Pool in Going kurz an. Den Namen des Terminators und Ex-Gouverneurs spricht er dabei amerikanisch akzentuiert aus. Im Kontakt mit den Sindelfinger Spielerinnen und Spielern kommen die Hoffmann-Buben übrigens nicht so oft dazu, Deutsch zu üben. „Alle wollen nur Englisch mit ihnen sprechen“, sagt Carsten Hoffmann. Alles in allem gefällt den dreien aber der Spirit auf der Sindelfinger Anlage und die Art, mit welchem Anspruch die Teams trainiert werden. Dieses Wochenende greifen sie alle drei nochmal für Sindelfingen an, Bjorn Hoffmann könnte mit den Herren in der Württemberg-Liga sogar nach dem Meisterschaftswimpel greifen. Und gut möglich ist auch, dass es nicht der letzte Tennisurlaub für die Hoffmanns bei der TA Sindelfingen gewesen sein könnte.