Vor dem doppelten Punktgewinn steht zum Saisonauftakt in einer rappelvollen Halle eine Menge harte Arbeit
Handball. Der Anfang ist – wenn auch noch recht holprig – getan, die erste Hürde in Richtung gelobtes Land „Württemberg-Liga“ erfolgreich genommen: Die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen mussten im Verbandsliga-Auftaktspiel beim SV Leonberg/Eltingen lange Zeit leiden, ehe die ersten zwei Zähler im Sack waren.
Mit einem 24:22 feierte Mischa Herok aber den erhofften Premierensieg. Entsprechend erleichtert war der neue HSG-Trainer nach Spielende: „Auch wir wussten noch nicht, wo wir zu Saisonbeginn genau stehen. Aber wir haben uns der Aufgabe gestellt und gewonnen. Das alleine zählt.“
Warum seine Mannschaft leiden musste, wusste Mischa Herok nach Spielende genau. „Wir waren nervös und sind nicht in unser Tempospiel gekommen, weil Leonberg das Spiel verlangsamt hat“, konstatierte der HSG-Coach. Hinzu kamen im Spielverlauf satte 24 Fehlwürfe. „Das ist definitiv zu viel, das können wir besser.“ Bis zur Pause biss sich die Herok-Sieben in die Partie zurück und wechselte mit einem 13:13-Remis die Seiten.
Torjägerin Zana
Turkalj
tut sich schwer
Gar kein Faktor war in den ersten 30 Minuten Zana Turkalj, die lediglich zur zwischenzeitlichen 13:12-Führung traf. Der HSG-Trainer nahm seine Torjägerin, die die Partie trotzdem mit vier Treffern beendete, aber demonstrativ in Schutz: „Der Gegner hat Zana über die gesamte Spielzeit eng gedeckt. Für sie war das nervig, aber sie hat sich komplett in den Dienst der Mannschaft gestellt. So konnten ihre Mitspielerinnen glänzen.“ Hier vor allem Svenja Hille und Pauline Hille, die jeweils vier Mal erfolgreich waren. Aber auch die beiden Hille-Schwestern schafften es nicht, dass sich die HSG absetzen konnte.
In der rappelvollen Sporthalle beim Sportzentrum – die Mehrheit davon drückte den „BöSis“ die Daumen – spitzte sich das Nachbarschaftsduell in der Schlussphase regelrecht zu. Auch weil den Gästen in den letzten zehn Minuten nur ein einziger Treffer gelang. Diesen erzielte Svenja Hille zum 24:22-Endstand anderthalb Minuten vor der Schlusssirene. Als Fels in der Brandung erwies sich in dieser Phase HSG-Torhüterin Anne Kilper, die mit etlichen Paraden eine durchaus mögliche Niederlage verhindern konnte. „Anne war heute überragend“, hatte Mischa Herok seine Spielerin des Spiels schnell gefunden.
Trotz des Sieges erkannte der HSG-Coach aber noch reichlich Verbesserungsbedarf. Zumindest wisse seine Mannschaft nun, was Sache sei. „Ein Derby zum Saisonauftakt ist alles andere als leicht, und dann noch vor vollen Rängen“, fasste Mischa Herok zusammen. „Aber meinen Mädels hat die Kulisse gut getan. Wir haben gegen ein richtig gutes Leonberger Team gewonnen, darauf lässt sich aufbauen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Anne Kilper, Mielnik (beide im Tor); Turkalj (4/1), Moßhammer (3), Svenja Hille (4), Knoll, Köberling (1), Leibfried (2), Maurer (2), Münch (1), Weinhardt (3/1), Pauline Hille (4)
Bild: Svenja Hille und die HSG Böblingen/Sindelfingen legen mit einem Sieg los. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ/BZ-Online