Fußball: Das rettende Ufer ist acht Punkte entfernt

Fußball-Verbandsligist VfL Sindelfingen verliert bei den SF Dorfmerkingen mit 1:3 und steckt im Tabellenkeller fest.

Jetzt sind es acht Punkte, die den VfL Sindelfingen vom rettenden Ufer trennen. Auch wenn Roberto Klug, der nach überstandener Erkältung doch am Spielfeldrand stand, die Tabellensituation als „irrelevant“ einstuft, die Sorgenfalten im Sindelfinger Lager werden derzeit sicherlich nicht kleiner. Auch bei den SF Dorfmerkingen gab es für den VfL nichts zu holen, die 1:3-Niederlage bezeichnete der Sindelfinger Trainer als „verdient“. Seiner Mannschaft wollte Roberto Klug dennoch keinen großen Vorwurf machen. „Viel haben wir nicht falsch gemacht, insgesamt auch nicht viel zugelassen, aber diese unheimlich gute Dorfmerkinger Offensive hat unsere wenigen Fehler eiskalt ausgenutzt.“

Eiskalte Hausherren

Einen ersten Patzer beging in der 12. Minute der zuletzt stark aufspielende Leon Tuksar. Der Neuzugang aus Reutlingen foulte im eigenen Strafraum Gegenspieler Lucas Schwarzer, so dass Schiedsrichter Fabian Baiz (FC Wangen) direkt auf den Punkt zeigte. Marc Gallego schnappte sich den Ball und verwandelte den Strafstoß gegen Alexander Bachmann im VfL-Gehäuse sicher zum 1:0. „Schade, weil wir richtig gut in das Spiel gefunden hatten und durch Raphael Molitor auch eine erste gute Möglichkeit hatten“, haderte Roberto Klug.

Dieser frühe Schwung der Gäste war nach dem Rückstand aber wie weggeblasen. Zumindest hinten ließ die Klug-Elf nichts anbrennen, fing sich nach 26 Minute aber dennoch das 0:2 ein. Während sich die Sindelfinger noch ordneten, führte Dorfmerkingen den Eckball schnell aus – Jeremie Manoka, kurz zuvor eingewechselt, war zur Stelle und drückte den Ball per Kopf in die Maschen. „Wir pennen in dieser Situation, und der Gegner bestraft das sofort“, kommentierte der VfL-Coach die Entstehung des zweiten Gegentores.

Das Bemühen konnte man dem VfL wahrlich nicht ansprechen, aber am und im gegnerischen Strafraum waren die Sindelfinger mit ihrem Latein am Ende. Etwas besser wurde es in dieser Hinsicht nach dem Seitenwechsel mit der Hereinnahme der beiden offensiv orientierten Endrit Syla und Jürgen Schechinger. Roberto Klug stellte hinten auf eine Viererkette um, jedoch ging der Schuss in der 58. Minute nach hinten los. Ein kapitaler Fehlpass von Alexander Wetsch genau in die Füße von Marc Gallego nutzte dieser, um auf 3:0 zu erhöhen.

Damit war das Spiel endgültig gelaufen. Dennoch ließen sich die Gäste nicht hängen, versuchten weiterhin offensive Szenen zu kreieren und belohnten sich kurz vor dem Spielende tatsächlich noch mit dem Ehrentreffer. Der eingewechselte Felix Franke, der nach langer Verletzungspause sein Saisondebüt feierte, umspielte in der 84. Minute Dorfmerkingens Schlussmann Christopher Junker, legte dann uneigennützig auf Gianluca Gamuzza, der das 1:3 aus Sicht der Gäste markierte. Insgesamt war das aber zu wenig, um doch noch Zählbares von der Ostalb mit nach Hause zu nehmen.

Einmal mehr sprach Roberto Klug von einer „unnötigen Niederlage“ und monierte die individuellen Fehler, die seine Mannschaft erneut um einen möglichen Lohn brachten. Das Spiel hakte der Sindelfinger Trainer dennoch schnell ab – vor allem weil am kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen den punktgleichen VfL Nagold ein viel wichtigeres, weil richtungsweisendes Spiel ansteht. „Gegen Nagold müssen wir liefern.“

VfL Sindelfingen: Bachmann, Tuksar (46. Minute Syla), Schuckenböhmer (46. Minute Schechinger), Edelmann, Sautter, Wetsch, Molitor (68. Minute Dittrich), Gamuzza, Dodoli, Kocas, Häcker (75. Minute Franke)

Quelle: SZ/BZ-Online