Sindelfingen: Spiel gewonnen, Coach verloren
Nach dem 3:0-Sieg gegen den Regionalliga-Zweiten Heidelberg tritt der 55-Jährige in Sindelfingen zurück, weil er beruflich eingespannt ist und eine künstliche Hüfte bekommt.
Volleyball. Das Regionalliga-Team des VfL Sindelfingen steht erst einmal ohne Trainer da. Oliver Dostal ist zurückgetreten. „Das hat mit dem Verhältnis zur Mannschaft gar nichts zu tun. Zum einen bin ich beruflich nach Umstrukturierungen so sehr eingespannt, dass ich kein Training mehr leiten kann. Ich bin regelmäßig deutschlandweit unterwegs und kann einfach nicht zweimal pro Woche ins Training gehen.“
Dazu kommen aber „meine Altstasten des Volleyball- und Fußballsports. Ich muss eine künstliche Hüfte einsetzen lassen, weil der Knorpel im Hüftgelenk so mit Arthrose versehen ist, dass nichts mehr geht“, sagt Oliver Dostal. Nach der Operation, dem Krankenhausaufenthalt und der Rehazeit rechnet er locker mit einem Viertel Jahr oder einer noch längeren Pause.
Ertmal mit Simon Sturm und Alexander Haas
Die Mannschaft ist betroffen, der Vorstand Bruno Metzger ebenfalls und sucht nach Alternativlösungen. Ohne Trainer stehen die Volleyballer aber nicht da. Co-Trainer Simon Sturm macht weiter und leitet das Training. Alexander Haas hat sich angeboten, für die Punktspiele als Trainer zur Verfügung zu stehen. Langfristig soll ein Neuer übernehmen.
Oliver Dostal ist ein Sindelfinger Eigengewächs und spielte selbst einst mit dem VfL in der Regiuonalliga, was damals die dritthöchste Liga war. Außerdem gewann er gleich zweimal mit der Württemberg-Auswahl den Bundespokal, der einer deutschen Meisterschaft der Verbände gleichkommt. Auf der Trainerbank sitzt er seit 1992 und führte unter anderem die damaligen Zweitliga-Frauen der SV Böblingen bis ins Viertelfinale des deutschen Volleyball-Pokals. Im Juli 2021 übernahm er als Rückkehrer nach Sindelfingen die Nachfolge von Chefcoach Ahmad Hadi.
Oliver Dostal verabschiedet sich mit einem Erfolgserlebnis. Nach einer Niederlagenserie, die den VfL bis auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschen ließ, gab es einen überzeugenden 3:0-Sieg gegen den Regionalliga-Zweiten aus Heidelberg. Grund dafür war unter anderem auch, dass sich das Lazarett gelichtet hat und alle Mann wieder an Bord waren. Darunter mit Ex-Bundesligaprofi Sven Metzger der stärkste Sindelfinger, der gleich wieder die Führungsrolle übernahm.
Bild: Oliver Dostal gab nach dem Sieg gegen den Regionalliga-Zweiten Heidelberg aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt. Bild: Photostampe/A
Quelle: SZ/BZ-Online