Leichtathletik: „Für den Marathon bin ich noch zu jung“

Die 20-Jährige startet bei der Cross-DM

Im letzten Winter war sie der Crosslauf-Star des VfL Sindelfingen: Mia Jurenka qualifizierte sich mit starken Rennen erst für die Cross-EM in Dublin, zeigte dort dann ein überragendes Rennen und gewann mit der Deutschen Mannschaft der unter-20-Jährigen den Titel.

Leichtathletik. Zum starken Abschluss krönte sie sich zur Deutschen Jugendmeisterin im Crosslauf.

Auch in diesem Jahr will die 20-Jährige im Gelände durchstarten. Die SZ/BZ hat mit ihr über die Herausforderungen eines Crossrennens, die Deutschen Meisterschaften am Wochenende und ihre großen Saisonziele gesprochen.

Ihr erstes Crossrennen der Saison haben Sie am letzten Wochenende in Darmstadt absolviert. Sind Sie zufrieden mit diesem Start?

Mia Jurenka: „Darmstadt war ein Test für mein Rennen in dieser Woche bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Sonsbeck. Die Strecke wird ähnlich, hoffentlich wenig matschig. Das liegt mir gut. Ich war schneller als letztes Jahr und denke ich bin in guter Form.“

Was haben Sie sich für die Deutschen Meisterschaften vorgenommen? Sie starten jetzt in der höheren U23-Klasse.

Mia Jurenka: „Ich denke ich werde es mit ähnlichen Konkurrentinnen wie im letzten Jahr zu tun bekommen, also mit meinem Team von der Cross-EM in Dublin. Wir sind einfach stärker als die älteren Jahrgänge. Die meisten sind schon wieder in einer guten Form. Fünf von uns können sich für die Cross-EM in Turin qualifizieren, deswegen will ich auf Platz eins bis fünf laufen.“

Am Samstag geht es also in Sonsbeck ab 13:05 Uhr auf 6,35 Kilometern um alles. Was fällt Ihnen bei dieser Disziplin am schwersten, eigentlich sind die ja Bahnläuferin?

Mia Jurenka: „Am härtesten sind für mich richtig tiefe Sandgruben oder sehr hohe Hindernisse. In Pforzheim pflanzen sie sogar Büsche, das liegt mir nicht. Hingefallen bin ich aber zum Glück noch nie. Außerdem kommen mir als Langstreckenläuferin natürlich eher lange Strecken entgegen. Am Samstag laufen wir länger als letztes Jahr und das Gelände ist relativ flach, eher ein Golfrasen.“

Wie trainiert man am besten für die Herausforderungen, die Ihnen auf der Bahn eher nicht begegnen?

Mia Jurenka: „Wir haben viele Bergläufe gemacht, aber auch Tempoläufe auf Wiesen und haben probiert über unebene Böden zu laufen. Da sind lange Spikes besonders wichtig, auf Rasenstrecke benutze ich welche mit 12 bis 15 Millimeter langen Nägeln. Das Crosslaufen an sich ist ein super Kraftausdauertraining, das mir sicherlich auch für die Bahnsaison im Sommer helfen wird.“

Zuletzt bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Ulm sind Sie in 1:16:43 Minuten U23-Vizemeisterin geworden und haben den Sindelfinger Vereinsrekord geknackt. Warum der Ausflug über die lange Strecke?

Mia Jurenka: „Auf der Bahn laufe ich ja die fünf oder zehn Kilometer, aber ich konnte mit einer Sehnenentzündung im Knie nur ein Rennen machen. Das Ausheilen hat fast ein halbes Jahr gedauert, da war es schon Herbst. Ich habe aber noch die Perspektivkadernorm gebraucht. Da hat sich das Rennen angeboten, die Norm habe ich gut geschafft.“

Nach der Crosssaison beginnt bekanntlich die Hallensaison. Sieht man Sie auch auf der Bahn des Glaspalast?

Mia Jurenka: „Ich starte in diesem Jahr nicht in der Halle. Mein großes Ziel sind die U23-Europameisterschaften in Finnland im Sommer. Da will ich die 10.000 Meter laufen. Das ist meine Hauptdisziplin und wird es auch erstmal bleiben. Mir liegen diese Strecken, mir macht es Spaß lange zu laufen. Früher oder später kann das sicherlich auf den Marathon hinauslaufen, noch bin ich dafür aber zu jung.“

Bild: k/a

Quelle: SZ/BZ-Online