Handball: Heimspiel-Stimmung bei der Handball-WM

Vor Ort in Kattowitz

Manfred Stock und Andreas Köstel aus Sindelfingen sowie das Magstadter Ehepaar Werner und Edith Hommel waren vor Ort im polnischen Kattowitz.

Handball. Der ehemalige Handball-Abteilungsleiter des VfL Sindelfingen, Manfred Stock und Andreas Köstel aus Sindelfingen sowie das Magstadter Ehepaar Werner und Edith Hommel, machen sich am Mittwoch auf in Richtung Heimat. Hinter ihnen liegen tolle Eindrücke. So war die befreundete Reisegruppe vor Ort bei der Handball-WM im polnischen Kattowitz, um die Vorrunden-Auftritte der deutschen Nationalmannschaft live in der Halle zu verfolgen.

Der Sindelfinger SPD-Stadtrat Manfred Stock ist begeistert: „Es waren bei den deutschen Spielen zwar nur jeweils rund 2000 Zuschauer in der Spodek, in die 11 000 Fans passen, dennoch haben wir in der riesigen Halle so richtig Stimmung gemacht. 95 Prozent der Zuschauer waren deutsche Fans.“ Manfred Stock, Andreas Köstel sowie Werner und Edith Hommel hatten jeweils Tagestickets für den Spieltag mit der deutschen Mannschaft. 40 Euro kosteten die jeweils. „Wir hatten tolle Plätze und waren ziemlich nah dran am Geschehen. Die Preise sind absolut in Ordnung“, so Manfred Stock.

Nun kommen die Gradmesser

Der Sindelfinger traut der DHB-Auswahl mindestens das Viertelfinale zu. „Mit 4:0 Punkten, die Deutschland in die Zwischenrunde mitnimmt, ist die Ausgangsposition natürlich klasse. Gegen Argentinien dürfte nichts anbrennen. Aber gegen Norwegen und die Niederlande muss das deutsche Team nah an die Leistungsgrenze kommen, sonst setzt es Niederlagen“, sagt Manfred Stock.

Der 37:21-Kantersieg gegen Algerien am letzten Vorrundenspieltag am Dienstag sollte allerdings nicht als Gradmesser für den weiteren Turnierverlauf dienen. „Die Algerier war schon ziemlich schwach. Dennoch war es positiv, dass Bundestrainer Alfred Gislason der sogenannten zweiten Garde mehr Spielanteile geben konnte. Das ist auch gut für die Stimmung im Team.“

Apropos Stimmung, die sei wirklich toll bei der DHB-Auswahl. „Das sieht man auch, wenn mal einer eine schlechte Aktion hatte. Da gibt es sofort aufmunternde Worte vom Mitspieler und kein Kopf geht nach unten. Alfred Gislason hat wirklich eine tolle Truppe zusammengestellt. Der gute Teamgeist könnte am Ende noch den Ausschlag geben“, sagt Manfred Stock. Dennoch sieht der Sindelfinger die deutsche Auswahl nicht in der Favoritenrolle, wenn es um den Gewinn des WM-Titels geht. „Spanien, Frankreich, Schweden als Gastgeber oder Dänemark. Das sind meine Favoriten. Aber ich halte es mit Kai Häfner. An einem guten Tag kann Deutschland jeden schlagen.“

Von WM-Stimmung ist in Kattowitz nicht viel zu spüren. „Das ist eine typische Industriestadt. In der Innenstadt gibt es einige Hinweisschilder. Sonst merkt man nicht viel davon, dass hier eine Handball-WM stattfindet“, so Manfred Stock. Beim Abendessen traf die Reisegruppe aus Sindelfingen und Magstadt auf den deutschen Teamkapitän Johannes Golla und seine Familie. „Wir wollten da nicht groß stören. Johannes Golla sollte das Abendessen mit seiner Familie in aller Ruhe genießen. Ich habe den Daumen nach oben gehoben, ansonsten aber Johannes Golla seine Ruhe gelassen.“

Nahbare Spieler

In der Halle namens Spodek (Ufo) merkte man deutlich, wie die deutschen Spieler die gute Stimmung, für die die deutschen Fans sorgten, aufsogen. „Es war klasse, wie sich die Spieler nach den Spielen für die Unterstützung bedankt haben. Die Jungs sind wirklich sehr nahbar. Das ist mit den Fußballern überhaupt nicht zu vergleichen. Da trägt keiner die Nase oben und meint, er ist etwas Besseres“, so der ehemalige VfL-Handball-Abteilungsleiter.

Am Mittwoch geht es für Manfred Stock, Andreas Köstel sowie Werner und Edith Hommel zunächst per Flugzeug von Kattowitz nach Warschau und dann weiter nach Stuttgart. „Es waren fünf tolle Tage bei der Handball-WM in Kattowitz mit drei deutschen Siegen. Wir konnten die WM-Stimmung in der Halle so richtig aufsaugen. Nun drücken wir den deutschen Jungs zuhause am TV-Gerät die Daumen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass für Alfred Gislason und die Mannschaft noch einiges drin sein kann bei dieser WM“, so Manfred Stock.

Bild: k/a

Quelle: SZ/BZ-Online