4. Sieg in Serie für die HSG
Die HSG Böblingen/Sindelfingen feiert in der Handball-Verbandsliga durch den 31:27-Sieg gegen die SG Weinstadt den 4. Sieg in Folge.
Handball. So schnell kann‘s gehen! Vor knapp zwei Monaten sahen die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen fast schon wie ein sicherer Absteiger aus der Verbandsliga aus. 8:0 Punkte später aber steht die Mannschaft von Ingo Krämer und Marco Cece kurz davor, in die obere Tabellenhälfte zu springen. Der 31:27-Heimsieg gegen den Titelkandidaten SG Weinstadt untermauerte eindrucksvoll, dass diese HSG nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben wird. Davon freilich will das Trainerduo der „Bösis“ noch nichts wissen: „Wir sind noch nicht durch und tun gut daran, in den kommenden Wochen auch nicht nachzulassen.“
Die Zufriedenheit mit dem Auftritt ihrer Mannschaft war Ingo Krämer und Marco Cece aber deutlich anzusehen. Auch weil mittlerweile alle Rädchen ineinander greifen. Seit Urs Bonhage und Markus Schwab aus ihrem selbst gewählten Ruhestand zurückgekehrt sind, ist das Team nicht wiederzuerkennen. Mehr noch: In den vergangenen Wochen ähnelt die HSG einem Verbandsliga-Spitzenteam, was am Samstag auch der Aufstiegskandidat aus Weinstadt am eigenen Leibe zu spüren bekam. Von der ersten bis zur letzten Minute stellten die Hausherren die bessere Mannschaft.
Kevin Gsell wächst über sich hinaus
Ein großer Faktor gegen den Tabellenvierten war Kevin Gsell. Der Torwart der „Bösis“ hatte zuletzt trotz dreier Siege in Folge nur selten seine Klasse aufblitzen lassen. Gegen Weinstadt änderte sich das bereits in der Anfangsphase. Kevin Gsell entschärfte etliche gegnerische Würfe, darunter auch zwei Siebenmeter. „Kevin hatte heute 14 Paraden, das war überragend“, gab es ein dickes Lob von Ingo Krämer. Der HSG-Schlussmann seinerseits meinte nach Spielende sichtlich erleichtert: „Endlich!“
Vor allem das Zusammenspiel mit seiner Defensive klappte vorzüglich, so dass die Hausherren aus einem zwischenzeitlichen 5:6-Rückstand nach 20 Minuten eine 9:6-Führung und sechs Minuten später sogar einen 14:9-Vorsprung herausspielten. Das war umso erstaunlicher, da die HSG noch etliche freie Würfe nicht nutzen konnte. „Wir hätten sogar noch höher führen müssen“, fand Ingo Krämer noch Ansätze für Kritik.
Größere Sorgen musste sich das Trainergespann der „Bösis“ aber nicht machen. Denn auch nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gastgeber das Spielgeschehen. Die Führung pendelte sich bei vier Toren ein, nach einem Doppelschlag von Frederik Todt in der 45. Minute führte die HSG mit 26:20. Nichts, aber auch gar nichts deutete in diesem Moment darauf hin, dass die Hausherren dieses Spiel noch aus der Hand geben könnten. Aber eine Veränderung der Weinstädter – für den keinesfalls schlechten Nathan Seibold stellte sich Manuel Weinmann zwischen die Pfosten – brachte die HSG aus der Spur.
Der Vorsprung begann zu bröckeln und betrug in der 53. Minute beim 27:25 nur noch zwei Tore. Der 2,02 Meter große Manuel Weinmann fischte jeden Wurf der Bösis und machte das Spiel noch einmal richtig spannend. Allerdings erinnerte sich in dieser Phase auch Kevin Gsell seiner Heldentaten zu Beginn und vereitelte mit zwei wichtigen Paraden den möglichen Anschlusstreffer. Als schließlich der beste Spieler auf dem Platz, Dominic Horsch, mit einem Doppelpack auf 29:25 stellte und Gästespieler Jochen Klingler auch noch mit zwei Minuten raus musste, war das Duell entschieden. Am Ende siegte die HSG völlig verdient mir 31:27.
Vom Publikum gab es stehende Ovationen, von den Trainern zusätzlichen Beifall. „Das war heute begeisternd“, strahlte Ingo Krämer. „Schon erstaunlich, was ein paar Siege im Rücken auslösen können.“ Marco Cece verwies darauf, dass solche „Big Points“ am Saisonende den Ausschlag geben könnten. „Eines der Topteams zu schlagen, war uns noch nicht gelungen. Das sind Zusatzpunkte, die entscheidend sein können.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Martin Root (beide im Tor); Petri (1 Tor), Horsch (7), Heinkele (6/davon 6 Siebenmeter), Todt (3), Bonhage (4), Baumann (1), Spitzl (1), Raff (2), Degel (2), Richter (2), Dörner, Schwab (2)
Bild: k/a
Quelle: SZ/BZ-Online