Fußball: VfL Sindelfingen: „Abhaken, und nach vorne schauen“

0:3 bei Normannia Gmünd

Der stark dezimierte Verbandsligist VfL Sindelfingen musste sich mit 0:3 beim 1. FC Normannia Gmünd geschlagen geben.

Fußball. Es gibt Spiele, die sind nur schwer zu gewinnen. Das liegt zum einen am Gegner, der bereits im Vorfeld als übermächtig erscheint. Andererseits aber auch an den eigenen Voraussetzungen – und die waren aus Sicht des VfL Sindelfingen für das Auswärtsspiel beim 1. FC Normannia Gmünd alles andere als rosig. Die personell arg gebeutelte Mannschaft von Roberto Klug wehrte sich im Duell beim Tabellenzweiten nach Kräften, musste sich letztlich aber deutlich mit 0:3 geschlagen geben. „Im Grunde waren wir von Anfang an chancenlos“, fasste der Sindelfinger Trainer die Niederlage nüchtern zusammen. „Gmünd war uns sowohl spielerisch als auch körperlich klar überlegen.“

Deshalb will sich Roberto Klug im Nachgang gar nicht allzu lange mit dieser Partie beschäftigen. „Abhaken und nach vorne schauen“, lautet seine Devise. „Wir haben noch sieben Spiele vor uns, und wir wollen diese nutzen, um den Klassenerhalt in der Verbandsliga klar zu machen.“

Pessimismus sei trotz des Rückschlags nicht angebracht, da einige zuletzt verletzte und gesperrte Spieler zur nächsten Partie wieder präsent sein werden. Nico Dittrich steht nächste Woche wieder bereit, genauso Endrit Syla, der seine Drei-Spiele-Sperre abgesessen hat. Felix Franke feierte in Gmünd ein kurzes Comeback und sollte nächsten Samstag im Heimspiel gegen den VfL Pfullingen auch wieder ein Faktor sein.

Drei nahezu identische Fehler

Seinen Spielern wollte Roberto Klug am Samstag aber keinen Vorwurf machen – auch wenn faktisch allen drei Gegentreffern nahezu identische Fehler der Sindelfinger im Zentrum vorausgingen. „Die Jungs sind an die Grenzen und darüber hinaus gegangen – und haben auch Fehler gemacht, die der Gegner im Stile einer Spitzenmannschaft gnadenlos bestraft“, so der Sindelfinger Trainer. „Gmünd will zurück in die Oberliga, dort musste man durchaus mit einer Niederlage rechnen.“ Den ersten Fehler, begangen von Noah Sautter, bestrafte Fabian Kianpour bereits nach neun Minuten mit dem 1:0 für die Hausherren.

Hin und wieder wagten sich auch die Gäste in die Offensive, gefährlich wurde es aber lediglich nach ruhenden Bällen. In der 26. Minute köpfte VfL-Kapitän Alexander Wetsch einen Eckball von Gianluca Gamuzza an das Außennetz. „Wir hatten kaum Aktionen im letzten Drittel“, konstatierte Roberto Klug, der mangels Stürmer im Kader Mittelfeldspieler Jonathan Klotz ganz nach vorne beorderte.

Trotz der Harmlosigkeit nach vorne hätte der VfL kurz nach Wiederanpfiff fast den Ausgleich erzielt. Erneut schlug Gianluca Gamuzza einen Eckball nach innen, erneut stieg Alexander Wetsch hoch – sein Kopfballversuch klatschte aber nur an den Außenpfosten. „Schade, gelingt uns in dieser Szene das 1:1, gehen wir am Ende vielleicht glücklich mit einem Zähler nach Hause“, trauerte Roberto Klug dieser Möglichkeit hinterher. Genau betrachtet hatte die Rumpftruppe des VfL aber nichts Zählbares verdient. Das machte Gmünd nach dieser Sindelfinger Torchance deutlich. In der 75. Minute führte ein Fehler von Jonathan Klotz zum zweiten Gegentor. Nutznießer zum 2:0 war Alexander Aschauer. Zehn Minuten später patzte auch der eingewechselte Alban Dodoli, was wiederum Alexander Aschauer zu nutzen wusste. Das 3:0 war gleichzeitig Aschauers 21. Saisontreffer, wodurch er die Torschützenliste der Verbandsliga wieder alleine anführt.

„Lamentieren hilft jetzt nicht, wir müssen die Niederlage akzeptieren, schnell abhaken und nach vorne schauen“, sagte Roberto Klug nach dem Spiel. Sechs Punkte beträgt nun der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsrang. „Unser Fokus gilt ab Montag schon dem kommenden Spiel gegen Pfullingen. Mit einem Sieg würden wir wieder näher an das rettende Ufer rücken.“

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dreher, Schuckenböhmer, Edelmann (49. Minute Dodoli), Sautter, Wetsch, Molitor (77. Minute Franke), Ulici (67. Minute Tuksar), Gamuzza, Kocas, Klotz (77. Minute Schechinger)

Bild: Alexander Wetsch

Quelle: SZ/BZ-Online