Wenn es in den letzten Jahren um Erfolgsmeldungen aus dem Hause der Sindelfinger Leichtathleten ging, waren die Kugelstoßer stets eine Bank.
Leichtathletik. Die jüngste Erfolgsmeldung stammt dabei von Tizian Lauria. Der letztjährige Bronzemedaillengewinner der U20-WM in Kolumbien muss in diesem Jahr erstmals die „Erwachsenenkugel“, 7,26 Kilogramm schwer, in die Hand nehmen und schlägt sich beachtlich. Beim Internationalen Sparkassen-Meeting in Osterode gelang dem 20-Jährigen ein starker Wettkampf mit vielen weiten und gültigen Versuchen, für Drehstoßer Lauria keine einfache Übung.
Die weitesten Stöße landeten erstmals unter freiem Himmel jenseits der 19-Meter-Marke. Mit 19,21 Metern siegte der Sindelfinger in einem starken Feld und knackte gleichzeitig die Norm für die U23-Europameisterschaften in Finnland. „Ich habe mich die letzten fünf Wettkämpfe immer gesteigert. Natürlich war es mein Mindestziel, die Norm von 18,60 Metern zu knacken. Jetzt will ich auch an der EM teilnehmen und bei den Medaillen mitspielen“, so der selbstbewusste Sportler. Seine Chancen stehen gut, aktuell liegt er auf Platz 3 der nationalen Konkurrenz, wenige Zentimeter vor Trainingspartner Eric Maihöfer, der ebenfalls die Norm erfüllt hat. Wer final bei der U23-EM Deutschland vertreten wird, entscheidet sich bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Göttingen. „Ich bin positiver Dinge mitfahren zu dürfen. Wir bereiten uns sehr gut vor, damit ich bei der DM eine Topleistung abrufen kann“, sagt Lauria.
Erfolgsmeldungen gibt es auch von der einzigen weiblichen Sindelfinger Kugelstoßerin. Lea Riedel widmete ihr Wettkampfjahr 2023 bislang dem Kampf um die Tickets für die Universiade Ende Juli in China. Nachdem die Studentenmeisterschaften coronabedingt schon mehrfach verschoben worden waren, sollen sie in diesem Jahr nun tatsächlich stattfinden. Zwei Startplätze werden vergeben, Studentin Lea Riedel bemühte sich um einen von ihnen und steigerte sich in der Freiluftsaison von Wettkampf zu Wettkampf. Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften belegte sie mit 16,90 Metern Platz zwei. In Schönebeck steigerte sie sich auf 17,41 Meter und überwand die Norm.
Auch in der Kugelstoßkonkurrenz der Studentinnen liegt sie hinter Yemisi Ogunleye auf dem zweiten Platz und damit in einer guten Position. Seit Anfang der Woche steht fest: „Ich bin bei der Universiade dabei und freue mich mega drauf, gerade weil es in so einem coolen Land ist wie China“, sagt die Sindelfingerin. Allerdings muss sie dafür schnellstens wieder fit werden. Beim Neustädter Kugelcup verletzte sich Riedel an einer Kapsel ihrer Stoßhand. „Ich kann seitdem nicht mehr stoßen oder Krafttraining machen, weil das alles über die Hand läuft, deswegen bin ich gerade nicht so positiv gestimmt“, sagt Riedel.
Bild: Lea Riedel hofft, dass sie ihre Kaspelverltzung bis zur Universiade auskuriert hat. Bild: Schüttke
Quelle: SZ/BZ-Online