Die Sindelfingerin war lange verletzt
Vier Medaillen und drei EM-Startplätze haben die Junioren des VfL Sindelfingen am Wochenende errungen.
Leichtathletik. Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Göttingen sicherten sich Kim Bödi, Tizian Lauria und Eric Maihöfer einen Startplatz für die U23-Europameisterschaften in Espoo, Finnland, die in knapp zwei Wochen ausgetragen werden.
Am Samstagnachmittag zeigte Kim Bödi ein Rennen nach Maß. Fest hatte sie sich mindestens Platz zwei vorgenommen, um sicher nach Espoo zu laufen und der Plan ging auf, auch wenn der Rennverlauf anders als gedacht war. Drei Athletinnen hatten über die 3000 Meter Hindernis bislang die EM-Norm erfüllt, drei Athleten pro Disziplin reisen mit nach Finnland und so schien die Sache klar. Doch eine Vierte im Bunde, Darja Michel wollte sich noch nicht geschlagen geben und lief zum vollen Angriff auf die Norm, verfolgt von einer Konkurrentin.
„Dadurch wurde das Feld schon nach 100 Metern extrem außeinander gerissen und ich musste mein Rennen komplett alleine laufen“, sagt Bödi, die dennoch eine starke Vorstellung zeigte und ohne sich beirren zu lassen ihre Runden als Dritte drehte. Irgendwann konnte sie auch die Ausreißerin Michel einfangen und lief in 10:13,86 Minuten auf den Silberrang. „Ich war im Ziel einfach nur erleichtert, dass es geklappt und so froh, dass alles lief wie erhofft. Ich wusste, meine Chancen auf die EM stehen gut aber über die Hindernisse muss das erstmal klappen“, freut sich Bödi über ihren Coup.
Gleich zwei Sindelfinger auf dem Podium brachte das Kugelstoßen der Junioren. Tizian Lauria und Eric Maihöfer zeigten sich im Kampf um die EM-Tickets von ihrer besten Seite und mussten nur den Jahresbesten Xaver Hastenrath ziehen lassen dahinter reihte sich Lauria mit einer bemerkenswerten Stoßserie ein. War er in jüngeren Jahren öfters nur mit wenigen gültigen Versuchen vom Feld gegangen, jagte er nun seine Kugel gleich vier Mal über die EM-Norm-Weite und davon zwei Mal über 19 Meter. „Das war heute ein guter Wettkampf, leider war noch kein Ausreißer dabei. Beine und Oberkörper haben noch nicht perfekt zusammen gepasst, sonst wäre es noch deutlich weiter gegangen“, sagt Lauria, der sich mit 19,21 Metern Silber sicherte. Dahinter machte Eric Maihöfer sein EM-Ticket mit 18,80 Metern und Platz drei klar. „Eric und ich haben uns beide sehr gefreut und gleich abgeschlagen. Es wird sicher eine coole Erfahrung, zusammen zu einer internationalen Meisterschaft zu fahren“, freut sich Tizian Lauria.
Hart erkämpft hat sich Hanna Render ihre Bronzemedaille über die 400-Meter-Hürden. Nach dem Saisonstart hatte sich die Sindelfingerin mit Verletzungsproblemen herumschlagen müssen und verpasste mehrere Wochen Training. Bei den Deutschen Meisterschaften zeigte sie eindrucksvoll, dass sie nun wieder zurück ist. Mit 59,22 Sekunden stellte sie eine neue persönliche Bestleistung auf und kämpfte sich auf der Zielgeraden noch zur Bronzemedaille. „Ich habe hintenraus alles rausgehauen, dass ich eine Bestzeit laufe und eine Medaille gewinne war aber nicht absehbar“, sagt Render, die vor ihrer Verletzung eigentlich auch auf ein EM-Ticket geschielt hatte, nun fehlt eine Sekunde zur Norm. „Das ist bei mir nicht mehr im Fokus, ich bin nach dieser Vorbereitung froh über die Medaille.“
Knapp an Edelmetall vorbei lief hingegen Alexander Stepanov, der sich indes mächtig in seiner Platzierung steigerte. Als U20-Athlet versuchte er im 800-Meter-Finale sogar um eine Medaille mitzulaufen. In 1:50,82 Minuten blieb ihm ein vierter Platz. Henri Stöckermann schied im Vorlauf mit 1:55,94 Sekunden aus.
Im 1500-Meter-Finale lief Tim Hofmann gut mit und wurde in 3:55,83 Minuten Neunter.Luisa Herrfurth absolvierte gleich zwei Disziplinen. Über die 200 Meter war sie 25,52 Sekunden schnell, für 400 Meter benötigte sie 56,51 Sekunden, viel fehlte nicht zum Finale.
Bild: Hanna Render läuft bei der deutschen U23-Meisterschaft überrschend zur Bronzemedaille über die 400 Meter-Hürden. Bild: Görlitz
Quelle: SZ/BZ-Online