Leichtathletik: Marec Metzger springt auf den EM Zug auf

Der Sindelfinger Stabhochspringer wird Zweiter

Die Sindelfinger Leichtathleten haben wieder zugeschlagen.

Leichtathletik. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock gewannen sie am Wochenende gleich drei Medaillen, außerdem sicherte sich der talentierte Nachwuchs der Blau-Weißen zwei Plätze für die U20-Europameisterschrschaften in Jerusalem.

Im letzten Moment auf den EM-Zug aufspringen konnte Marec Metzger. Ihm gelang am Sonntag unter viel Druck das Kunststück gleichzeitig eine Medaille zu gewinnen und zum letztmöglichen Zeitpunkt die EM-Norm zu knacken. Der Stabhochspringer war als viertbester Springer der U20 in diesem Jahr in keiner guten Ausgangsposition, nur drei Athleten mit erfüllter Norm werden mit zur EM genommen. „Ich habe aber wieder einmal gezeigt: Ich kann abliefern unter Druck“, so der 19-Jährige. Die Abfolge der Sprünge hatte er mit Trainer Leo Lohre geplant: Einstieg bei 4,70 Metern, dann ein Sprung über 4,90 um eine gute Platzierung zu sichern, die 5,00 Meter auslassen und direkt die EM-Norm von 5,05 Metern angreifen. „Bei der Höhe waren wir dann nur noch zu dritt und ich wusste, das kann ich springen“, sagt Metzger selbstbewusst. Das Kunststück gelang im zweiten Versuch, die Latte wackelte zwar, aber blieb liegen und Metzger stürmte begeistert als Zweitplatzierter von der Matte. „Ich habe es herumgerissen, als es drauf ankam und fahre jetzt auf jeden Fall zur EM“, so der Stabhochspringer begeistert.

Die zweite EM-Fahrerin aus den Sindelfinger Reihen ist Lotta Mage, auch wenn es am Samstag lange nicht danach aussah. Mit großen Ambitionen war sie im 400-Meter-Hürden-Finale der U20 angetreten, nachdem sie sich mit der zweitschnellsten Zeit aus den Vorläufen dafür qualifiziert hatte. Unter die Top drei kommen für einen sicheren EM-Startplatz lautete die Mission, der Mage ab der dritten Hürde hinterherrannte. Über diese nämlich war sie gestolpert und kam aus dem Tritt. „Sie ist fast gestürzt und dann war der Rhythmus futsch“, so Trainer Sebastian Marcard. Mage konnte sich nicht mehr an das Spitzentrio herankämpfen und wurde in 60,41 Sekunden undankbare Vierte. Zu allem Unglück gelang es einer Konkurrentin auch noch auf den letzten Drücker die EM-Norm zu knacken. „Leider ist die Regel: Die drei besten mit Norm fahren zur EM. Lotta ist ja noch jung und hat noch viel vor sich“, so Marcard zur Enttäuschung über den geplatzten Europameisterschafts-Start. Mit nach Jerusalem fährt Lotta Mage dennoch, der Deutsche Leichtathletikverband berücksichtigte sie für die 4×400-Meter-Staffel.

Auch die Sindelfinger U18 war erfolgreich und das gleich mit zwei Medaillen. Silber im Hammerwurf ging nach einer starken Saison an Luise Herrmann. Die 17-Jährige warf 58,51 Meter. Auch Emily Junginger brachte Edelmetall aus Rostock mit nach Sindelfingen. Die Langstreckenläuferin wurde Dritte über 3000 Meter.

Souverän in das 800-Meter-Finale der U20 lief Alexander Stefanov. Dort war im Medaillenkampf die Konkurrenz groß und der Sindelfinger wurde mit 1:53,34 Minuten Fünfter. Über die 400-Meter-Hürden der U18 trat Rebecca Spieß an und war 65,39 Sekunden schnell. Ein 110-Meter-Hürdenrennen der U20 bestritt Kai Michalek und lief 15,43 Sekunden.

Bild: Der Sindelfinger Stabhochspringer Marec Metzger freut sich in Rostock über die Silbermedaille und die EM-Qualifikation. Bild: Görlitz

Quelle: SZ/BZ-Online