T-Schirt-Tausch am letzten Abend
Seit 1997 gibt es die Giochi di Tricolore, die italienischen Sportspiele in Reggio Emilia.
Basketball/Tischtennis. Der Entwurf der dreifarbigen, italienischen Nationalflagge in eben dieser norditalienischen Provinzhauptstadt im Jahre 1797, also genau 200 Jahre früher, gab den Anlass zur Gründung der Jugendspiele, die im Vier-Jahres-Rhythmus ausgetragen werden. Erstmals nahm nun, bei der siebten Auflage, auch eine Delegation des VfL Sindelfingen an diesem internationalen Amateursport-Event teil.
1700 Sportler aus 4 Kontinenten
Da die Stadt Sindelfingen derzeit die Präsidentschaft der 1991 gegründeten Eurotowns – einem Netzwerk mittelgroßer Städte in Europa – innehat und die Gemeinde Reggio Emilia in Vizepräsidentschaft agiert, erhielt auch der VfL Sindelfingen eine Einladung zu den Sportspielen, an denen hauptsächlich die Partnerstädte der italienischen Kommune teilnehmen. Die nackten Zahlen beeindrucken: Um die 1700 teilnehmenden Sportler der Jahrgänge 2007 bis 2009 aus vier Kontinenten, 19 Ländern und 26 Städten trugen im Laufe der Woche Wettkämpfe in 26 verschiedenen Sportarten aus – von Baseball, Basketball, Wasserball, Tischtennis bis Volleyball.
Im Vergleich zu anderen Städten erwies sich die Sindelfinger Delegation mit 30 jungen Sportlern aus den VfL-Abteilungen Basketball und Tischtennis als relativ überschaubare Gruppe. „Da hat der VfL noch ein wenig Potenzial, dennoch war die Premiere vielversprechend“, sagte Frank Mössinger, Jugendwart und Trainer der Sindelfinger Basketballer, der zusammen mit Mareike Spiess aus der Tischtennisabteilung die Delegation leitete.
Mit dem Gewinn von vier Bronzemedaillen konnte sich der VfL gleich im Medaillenspiegel positionieren. Die Basketballer verpassten im Spiel „Fünf gegen Fünf“ zwar knapp die Finalrunde, spielten sich aber im „3 x 3“-Basketball, wo nur auf einen Korb gespielt wird, in die vorderen Ränge. Was laut Frank Mössinger „aufgrund einer der teilnehmerstärksten Sportarten besonders hoch zu bewerten“ sei.
Im Tischtennis bekam es der VfL mit Konkurrenz aus Moldau und Italien zu tun, sowohl im Teamwettbewerb als auch im Doppel und im Einzel durch Laura Orda klappte es mit dem Sprung aufs Treppchen. „Generell war der sportliche Erfolg nebensächlich, vielmehr war es toll, das multikulturelle Treffen der jungen Athleten im Sportdorf zu erleben. Sport verbindet einfach“, brachte es Frank Mössinger auf den Punkt. Getreu dem Motto der diesjährigen Spiele: „Sport can change people – people can change the world“.
Da ließ sich dann auch relativ entspannt über ein paar organisatorische Schwierigkeiten beim Tischtennisturnier hinwegsehen. „Statt an drei vorgesehenen Tagen fanden die Wettbewerbe nur an einem Tag statt, das war ein wenig chaotisch“, sagte Mareike Spiess, die sich dennoch vom Sportfest beeindruckt zeigte. „Und unseren Jugendlichen fanden es prima, viele neue Kontakte zu knüpfen“, ergänzte sie. Der absolute Renner in puncto Völkerverbindung war der T-Shirt-Tausch mit den beteiligten Nationen. „Am Schlusstag wollten möglichst alle die Turniershirts der anderen Länder haben.“
Emotionaler Höhepunkt bei den Basketballern war der Spielbetrieb in der Sporthalle, in der Basketball-Legende Kobe Bryant in seiner Jugendzeit drei Jahre lang aktiv auf die Körbe warf. Bryants Vater Joe „Jellybean“ Bryant ließ seine Karriere in der italienischen Basketballliga ausklingen. Später ging es wieder in die Staaten, wo die fulminante Karriere von Kobe Bryant erst so richtig losging.
Bild: Am Abschlussabend sah man auch die vielen Fahnen der beteiligten Nationen. Bild: z
Quelle: SZ/BZ-Online