Roberto Klug sah den TVD in Böblingen
Nach dem Derby ist vor dem Derby: Am Mittwoch hat der TV Darmsheim bei der SV Böblingen in der Fußball-Landesliga mit 0:1 verloren, am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) spielt der TVD zu Hause gegen den VfL Sindelfingen.
Fußball. Letztmals standen sich beide Teams in einem Punktspiel in der Saison 2014 / 2015 gegenüber, ebenfalls in der Landesliga. Beide Partien gewann damals der VfL, im Hinspiel in Darmsheim siegte er 5:0, zu Hause im Rückspiel 3:1. Mit dem Anspruch, abermals einen Dreier zu holen, fahren die Sindelfingen auf den Eichelberg. Die Darmsheimer wollen hingegen nach zuletzt drei Niederlagen nacheinander die Trendwende einläuten.
Es war gut, was der TVD am Mittwoch in Böblingen gezeigt hat, phasenweise sogar sehr gut. Dennoch stand Darmsheim am Ende mit leeren Händen da. Coach Marcel Lindner hatte die Ursache dafür schnell ausgemacht, sie lag auf der Hand: „Wir müssen einfach unsere Dinger reinmachen, dann nehmen wir wenigstens einen Punkt mit.“ An der Chancenverwertung haperte es allerdings. In Sachen Spielwitz, Engagement, Bissigkeit und Laufbereitschaft haben sich die Darmsheimer nichts vorzuwerfen. Sindelfingens Trainer Roberto Klug verfolgte die Partie am Mittwochabend. „Darmsheim hat in der Spielfortsetzung einen sehr guten Fußball gespielt“, sagt Klug, der Respekt hat vor dem TVD, kleiner geworden ist dieser nach dessen Auftritt in Böblingen nicht. Besonders beeindruckt war er von Tino Dannecker, der im zentralen Mittelfeld eine starke Leistung bot.
Der VfL Sindelfingen hat am vergangenen Wochenende erstmals in dieser Runde verloren, er unterlag dem VfB Bösingen mit 1:3 Toren. Der Verbandsliga-Absteiger hat derzeit mit großen personellen Problemen zu kämpfen. In Rajmund Csima, Raphael Molitor, Agim Deskaj, Albion Dreshaj, Alper Kocas, Finn Edelmann, Noah Sautter, David Weinhardt und Gianluca Gamuzza fehlen neun Akteure. Klug: „Das müssen wir ausblenden. Wir müssen jedes Spiel mit dem Personal annehmen, das uns zur Verfügung steht. Fehlende Spieler waren noch nie eine Ausrede für uns.“ Was dem VfL allerdings fehlt, ist der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft, der Druck, den sich die Spieler im Kampf um eine Position in der Startelf gegenseitig machen und der in der Regel für eine Leistungssteigerung des gesamten Teams sorgt. Dennoch, auf dem Papier „sind wir die Favoriten“, sagt Klug, „diese Rolle nehmen wir auch ohne Diskussion an.“
Es liegt letztlich an den Darmsheimern, ob die Sindelfinger dieser Rolle gerecht werden. „Wenn wir gegen Sindelfingen so agieren wie gegen Böblingen, können wir etwas holen“, sagt Marcel Lindner, der seitens des VfL einen Spieler im Blick hat: Angreifer Bastian Bothner. Als Mitglied der sportlichen Leitung geholt, ist Bothner mit zwei Treffern gemeinsam mit Andre Simao bester Sindelfinger Torschütze. Lindner: „Wir dürfen ihm keine Räume geben und müssen auch körperlich robust gegen ihn arbeiten.“
Im Gegensatz zu seinem Kollegen Klug kann Marcel Lindner auf einen Großteil seines Kaders zurückgreifen. Ihm fehlt Dennis Roth, der für seine Rote Karte in der Partie gegen Ofterdingen eine sechswöchige Sperre kassiert hat. In dem Bericht des Schiedsrichters stehen allerdings falsche Dinge. So behauptete er, Roth habe seinen Gegenspieler geschlagen. Tatsächlich hat Roth ihm ins Gesicht gelang. Gewiss, das war eine Tätlichkeit, die richtig geahndet wurde. Es gibt allerdings einen deutlichen Unterschied zwischen einem Schlag und der Berührung mit der flachen Hand. „Wir schicken dem WFV ein Video von der Szene. Darauf ist klar zu erkennen, was Dennis gemacht hat“, sagt Lindner. Mit vier Wochen Sperre könne er leben, sechs seien zu viel.
Der 7. Spieltag. TSV Ehningen — SV Tübingen, TV Darmsheim -.- VfL Sindelfingen und SV Wittendorf — SV Böblingen (alle Sonntag, 15 Uhr). Die Partie SV Croatia Sindelfingen — Sportfreunde Gechingen (Endstand 3:0) wurde bereits am 6. September ausgetragen.
Bild: k/a
Quelle: SZ/BZ-Online