Empfingen trifft nur per Elfmeter
Das Spitzenspiel gegen die SG Empfingen hat nicht alle Erwartungen erfüllt, die Leistung des VfL Sindelfingen im Duell mit dem Tabellenführer war aber definitiv eine der besseren in dieser Saison.
Fußball. Auch wenn der Ausgleichstreffer der Gäste einem zumindest fragwürdigen Strafstoßpfiff entsprang, gab sich Roberto Klug nach dem Schlusspfiff mit der Punkteteilung zufrieden. „Man hat heute deutlich gesehen, wieso Empfingen die Tabelle anführt. Da ist viel Qualität dabei. Deshalb geht das Ergebnis auch in Ordnung.“
Für Aufsehen gesorgt hatte der Sindelfinger Trainer weit vor Spielbeginn. Aufgrund der personellen Probleme hatte Roberto Klug in einer Nacht-und- Nebel-Aktion seinen ehemaligen Mitspieler sowie langjährigen VfL-Kapitän Daniel Kniesel ins Boot geholt. Dass er diese Information im Vorfeld nicht kundgetan hatte, war mit dem 38-Jährigen abgesprochen. „Wir wollten nicht, dass es laut wird und Danis Rückkehr das einzige Thema vor diesem wichtigen Spiel ist“, erklärte der Sindelfinger Coach.
Frühe Führung für den VfL
In den Sozialen Medien hatte die VfL-Abteilung erst am Samstagvormittag das Comeback des „Capitano“ verkündet. Diese Nachricht breitete sich dann aber schnell wie ein Lauffeuer aus und sorgte dafür, dass etliche seiner ehemaligen Weggefährten als Zaungäste ebenfalls zum Spiel fanden. Und dieses hätte, mit Daniel Kniesel auf der gewohnten Position im Mittelfeld, aus Sicht der Sindelfinger kaum besser beginnen können. Unter gütiger Mithilfe des Empfinger Torhüters Matthias Müller markierte Albion Dreshaj schon nach drei Minuten das 1:0 für den VfL. Mit der Führung im Rücken verloren die Hausherren aber bereits den Zug zum Tor. Wurde es hin und wieder gefährlich, dann gingen den Szenen Einzelaktionen voraus.
Die beste Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen, vergab in der 26. Minute der starke Leon Tuksar. Der Sindelfinger Rechtsverteidiger ließ drei Empfinger wie Slalomstangen stehen, setzte den Ball aber aus spitzem Winkel um Zentimeter am langen Eck vorbei. Eine weitere gute VfL-Chance in der 42. Minute, dieses Mal initiiert von VfL-Linksverteidiger Philipp Horny, konnten die Gäste im letzten Moment noch entschärfen. Offensiv war von der hochgelobten Angriffsreihe der Empfinger gar nichts zu sehen. Die VfL-Abwehr um den aufmerksamen Kapitän Nico Dittrich hatte vor allem SG-Torjäger Pascal Schoch im Griff. Etwas besser wurde es aus Sicht der Gäste mit dem trickreichen Christian Gier, der nur kurz nach seiner Einwechslung im Duell mit Sindelfingens Innenverteidiger Lucas Schuckenböhmer einen Strafstoß herausholte. „Der Empfinger fällt ziemlich leicht“, konnte sich Roberto Klug mit dem Pfiff des Unparteiischen Özgür Tan (Türkspor Neu-Ulm) nicht anfreunden. Moritz Zug war‘s freilich egal, er schnappte sich den Ball und chippte diesen zum 1:1-Ausgleich in die Tormitte.
Letztlich blieb es bei diesem Resultat – auch weil die Hausherren einige gute Möglichkeiten nicht zu nutzen wussten. Endrit Syla (70./77.), der eingewechselte Dorlir Morina (83.) oder Tobias Kubitzsch (90.+1) kratzten allesamt mit Distanzschüssen am Siegtreffer. Roberto Klug hob nach dem Schlusspfiff bewusst seine Ersatzleute Hüseyin Kuyumcu, Dorlir Morina und Hakan Kilinc hervor. „Die Jungs haben ihren Aufgaben super erfüllt. Insgesamt hat mir die Mentalität meiner Mannschaft gefallen. So kann es weitergehen.“
Ein besonderes Lob hielt der VfL-Coach noch für Daniel Kniesel bereit: „Er hat gespielt, als ob er nie weg war. Seine Präsenz auf dem Platz war unglaublich.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Tuksar, Schuckenböhmer, Dittrich, Horny (58. Minute Morina), Kasikci (49. Minute Kilinc), Kniesel, Kubitzsch, Dreshaj (46. Minute Kuyumcu), Syla, Bothner
Bild: Albion Dreshaj (am Ball) traf bereits nach 3. Minuten zur frühen Sindelfinger Führungstreffer. Bild: photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online