Sonntag in Neckarsulm
Am Sonntag beginnt für die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen das neue Abenteuer „Württemberg-Liga“.
Handball. Bei der SU Neckarsulm 2 gibt der Liganeuling erstmals seine Visitenkarte ab, und das Team von Aufstiegstrainer Mischa Herok geht voller Vorfreude diese hohe Auswärtshürde an. Auch wenn ein Aufeinandertreffen mit potenziellen Bundesligaspielerinnen zu erwarten ist. „Neckarsulm wird sicherlich die U21-Regel ausnutzen und jüngere Spielerinnen aus dem Erstligakader zum Einsatz bringen“, ist dem HSG-Trainer dennoch nicht bange.
Seine Zuversicht zieht er aus der „langen, aber guten Vorbereitungsphase“. Vor allem die Testspiele waren aus Heroks Sicht „hervorragend – auch wenn wir keines davon gewinnen konnten.“ Denn die Bösis testeten ausnahmslos gegen höherklassige Gegner. „Zwei Mal haben wir unentschieden gespielt, drei Mal knapp verloren.“ Das fehlende Erfolgserlebnis stuft der HSG-Coach nicht als Problem ein. „Wir sind konkurrenzfähig, das ist die wichtigste Erkenntnis. Die Siege holen wir uns ab sofort in der Liga.“
Das Vertrauen in seine Spielerinnen ist groß. Auch weil diese neben den angesetzten Mannschaftstrainings noch in Eigenregie an ihrer Fitness gearbeitet haben. „Der Level ist überragend, die Mädels haben in Extraeinheiten Kraft und Ausdauer gebolzt“, ist Mischa Herok begeistert. „Sie sind im Vollbesitz ihrer Kräfte.“ So wird zum morgigen Saisonauftakt lediglich Neuzugang Milena Radulovic aufgrund einer Operation an ihren Weisheitszähnen nicht zur Verfügung stehen. Der Rest des Teams hingegen brenne auf den Saisonstart. So vor allem Pauline Hille, die nach ihrem Kreuzbandriss aus der vorherigen Saison wieder zurück im Kader ist. „Pauline ist ihrem Zeitplan zwei Monate voraus“, ist ihr Trainer hoch erfreut.
Dass den Bösis als Aufsteiger mehr als nur das Erreichen des Klassenerhalts zugetraut wird, liegt auch an all den teils hochkarätigen Neuzugängen. Trotzdem geht Mischa Herok mit einer gehörigen Portion Demut an die Herausforderung in der Fünftklassigkeit heran. „Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt klar machen, dann sehen wir weiter.“ Die Württemberg-Liga sei sehr ausgeglichen, auch die anderen Teams haben sich deutlich verstärkt. „Da sind einige richtige Kaliber dabei.“
Umso mehr gelte es für seine Mannschaft, schnell als Einheit aufzutreten. „Wir werden in jedem einzelnen Spiel an die Grenzen und auch darüber hinaus gehen müssen“, rechnet der HSG-Trainer mit vielen engen Duellen. Leichte Abstimmungsprobleme gebe es derzeit nur noch in der Defensive. „Der Mittelblock muss noch stabiler auftreten. Das ist nicht besorgniserregend, geht aber noch deutlich besser.“ Der Anpfiff in der Neckarsulmer Pichterichhalle erfolgt Sonntag um 17 Uhr.
Bild: Pauline Hille ist nach ihrem Kreuzbandriss zurück im Kader. Bild: Zvizdic
Quelle: SZ/BZ-Online