Handball: Der Blick der HSG-Frauen geht nach unten

Ein Sieg war möglich

Neuerlicher Rückschlag für die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen in der Württemberg-Liga: Beim TSV Köngen unterlag die Mannschaft von Mischa Herok deutlich mit 18:25.

Handball. Der HSG-Coach trauerte nach dem Spiel einmal mehr einer verpassten Chance nach. „Wir spielen nicht gut, kämpfen uns zurück, setzen dann sogar zum Überholen an, um dann aber von der Straße abzukommen.“ Was Mischa Herok genau beschrieb war die Schlussphase der Partie. Zwischenzeitlich sah seine Mannschaft bereits wie der sichere Verlierer aus, lag zur Pause mit 8:12 und nach 40 Minuten mit 10:17 in Rückstand.

Der HSG-Coach beorderte eine Auszeit an, änderte die Abwehrformation von 6:0 auf 3:2:1 und brachte sein Team damit wieder in die Spur. Tatsächlich erwachte doch noch der Kampfgeist der Bösis, die in der Folge Tor um Tor heranrückten und durch Denise Knoll in der 51. Minute auf 18:19 verkürzen konnten. Zusätzlich kassierte Köngens Sophia Thomaser auch noch eine Zeitstrafe. Das Feld war bestellt, die Ernte musste nur noch eingefahren werden – das dachte sich zu diesem Zeitpunkt auch Mischa Herok. „Ich war mir sicher, wenn wir jetzt ausgleichen, dann haben wir den Gegner im Sack.“

Der Ausgleich wollte seiner Mannschaft aber partout nicht gelingen. Mehr noch: Den Gästen gelang überhaupt nichts mehr. In den verbliebenen neun Minuten erzielten die Bösis keinen einzigen Treffer. „Technische Fehler, überhastete Abschlüsse und Inkonsequenz in der Abwehr“, nannte der HSG-Trainer die Gründe für die letztlich klare Niederlage. Die Gastgeberinnen, als Tabellenletzter in die Partie gegangen, zogen ihrerseits ohne viel eigenes Zutun den Kopf nochmal aus der Schlinge und feierten am Ende den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Mischa Herok verzichtete auf eine Teamansprache direkt nach dem Spiel, auch aus Eigenschutz. „Man schießt in solchen Momenten auch mal über das Ziel hinaus, das wollte ich nicht“, sagte der HSG-Coach. Dass er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht einverstanden ist, wird diese in der kommenden Trainingswoche aber nochmal zu spüren bekommen. „Das war wieder eine Niederlage, die nicht hätte sein müssen.“ Nicht vergessen dürfe man aber auch, so Mischa Herok weiter, dass man „immer noch ein Aufsteiger“ sei. „Genau betrachtet stehen wir nämlich da, wo wir auch hingehören.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Mielnik (beide im Tor); Turkalj (4 Tore/davon 1 Siebenmeter), Lang, Svenja Hille (2), Knoll (1), Maurer (1), Münch (2), Weinhardt (2), Kohler, Radulovic (2), Pauline Hille (1), Baumgartl (3)

Bild: Svenja Hille (links am Ball) und die HSG-Frauen verlueren in Köngen. Bild: photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online