Handball: 7-Meter-Schwäche führt zur Niederlage

Bösis verlieren 30:31 in Ditzingen

Handball-Verbandsligist HSG Böblingen/Sindelfingen verliert unglücklich mit 30:31 Toren bei den TSF Ditzingen. Vor allem die 7-Meter-Schwäche war ausschlaggebend für die Niederlage.

Handball. Mit Rückschlägen muss ein jeder Sportler von Kindesbeinen an umzugehen lernen. Auch wenn es immer wieder auch die Niederlagen gibt, die man nicht so einfach abhaken kann. Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen mussten am Samstagabend im Duell bei den TSF Ditzingen genau so eine Schlappe hinnehmen. Über 54 Minuten das bessere Team und stets in Führung liegend, ließen sich die Mannen von Marco Cece in der Schlussphase doch noch die Butter vom Brot nehmen und unterlagen mit 30:31. „Ganz ehrlich, diese Niederlage ärgert mich wie keine andere bisher“, war der HSG-Trainer nach Spielende bedient.

Dabei stand der Auftritt in Ditzingen bereits von Beginn an unter keinem guten Stern. So musste Stammtorhüter Kevin Gsell privat bedingt unmittelbar vor dem Spiel zurückziehen. Für ihn rückte A-Junior Fabian Rothsching in den Kader auf. Darüber hinaus war Urs Bonhage entgegen der Hoffnungen nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und kam aufgrund seines weiterhin schmerzenden Zehgelenks nur sporadisch zum Einsatz.

Starker Beginn

Diesen Hiobsbotschaften zum Trotz erwischten die Gäste aber einen guten Start in die Partie. In dieser frühen Phase gefiel vor allem Finn Spitzl, der bis zur 8:6-Führung der HSG nach 14 Minuten bereits vier Mal erfolgreich war. „Finn ist voraus gegangen, er hat Verantwortung übernommen und war im Abschluss nicht zu halten“, lobte Marco Cece. Als Urs Bonhage fünf Minuten später mit seinem einzigen Treffer des Spiels auf 11:7 stellte, befanden sich die Gäste vollends in der richtigen Spur.

Just in diesem Moment folgte aber der erste Rückschlag. Ohne gegnerisches Zutun sank Robin Dörner bei einer Abwehraktion in der 20. Minute auf den Boden, krümmte sich vor Schmerzen und schrie wie am Spieß auf. Sein Trainer vermutete sofort das Schlimmste. „Wenn man schon so lange dabei ist, dann erkennt man einen Kreuzbandriss-Schrei“, sagte Marco Cece. Fortan war das ohnehin nur selten genutzte Spiel über den eigenen Kreisläufer gar nicht mehr existent. „Am Kreis sind wir nicht durchgekommen“, erkannte auch der HSG-Coach ziemlich früh.

Deshalb verlagerte er das Spiel nach außen, hier vor allem auf die starke linke Seite. Sowohl Tibor Staudenmaier in der ersten Halbzeit, als auch Marvin Seeger nach der Pause überzeugten vollauf und waren jeweils sechs Mal erfolgreich. Allerdings ließen ihre Nebenleute immer wieder gute Möglichkeiten liegen. Unter anderem auch Finn Spitzl, der nach der Pausensirene noch zum Siebenmeter schritt, diesen aber nicht im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Dennoch ging seine Mannschaft mit einer 15:13-Führung in die Kabine.

Aus dieser kamen die Gäste entschlossen wieder heraus. Als Jens-Jürgen Lapp in der 39. Minute auf 21:16 erhöhte, blickten die Ditzinger sichtlich ratlos drein. TSF-Trainer Almir Mekic holte sich seine Mannschaft mittels Auszeit zusammen und blies seinen Schützlingen nochmal gehörig den Marsch. Diese Standpauke verfehlte nicht ihre Wirkung. Zwar hielt die Cece-Sieben auch weiterhin die Zügel in der Hand, aber bei Weitem nicht mehr so straff wie zuvor. Marvin Seeger beruhigte die Nerven der Gäste in der 44. Minute mit seinem Treffer zum 24:20.

Sieben Minuten später waren die Hausherren aber dran. Nick Bohnen verkürzte auf 25:26, kurz darauf Nikola Milunic auf 26:27. Im Gegenzug folgte, so Marco Cece, die „entscheidende Szene, der Knackpunkt der Partie“. HSG-Spielmacher Frederik Todt vergab eine Siebenmeterchance. „Anstatt, dass wir wieder mit zwei Toren in Führung gehen, kassieren wir daraufhin den Ausgleich. Erneut war Nikola Milunic zur Stelle und traf in der 55. Minute zum 27:27.

Zwar gelang es Tibor Staudenmaier, seine Farben im nächsten Angriff nochmals nach vorne zu bringen. Das Momentum war aber schon gekippt und vor allem der gegnerische Rückraum mit Nick Bohnen und Nikola Milunic nicht mehr aufzuhalten. „Wir haben es nicht geschafft, die beiden und auch Ditzingens Spielmacher Yannick Hüther in den Griff zu bekommen. Die Abwehrprobleme in unserem Zentrum gepaart mit einer schwachen Torhüterleistung waren in Summe einfach zu viel“, so Marco Cece.

Und dennoch hätte es zumindest zu einer Punkteteilung reichen müssen, denn Tibor Staudenmaier erzielte eine halbe Minute vor dem Ende den 30:30-Ausgleich. Eine letzte Auszeit der Ditzinger, ein letzter Durchbruch von Nick Bohnen drei Sekunden vor der Schlusssirene entschieden die Partie aber zugunsten der Hausherren. „Wenn man es genau betrachtet, dann haben uns die beiden vergebenen Siebenmeter um den Sieg gebracht“, war Marco Cece nach dem Spiel enttäuscht. „Vor allem der Versuch von Freddy tat weh, da wir Ditzingen damit den Schwung genommen hätten. Diese Niederlage hätte wirklich nicht sein müssen.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Maaß, Rothsching (beide im Tor); Schmitt (1 Tor), Staudenmaier (6), Bonhage (1), Mikko Frommer (1), Matti Spitzl, Finn Spitzl (6), Tim Frommer (2), Todt (3), Seeger (6), Hablizel (3), Lapp (1), Dörner

Bild: Spielmacher Frederik Todt vergab in der Schlussphase einen entscheidenden Siebenmeter, so dass sich die HSG Böblingen/Sindelfingen im Duell bei den TSF Ditzingen mit 30:31 geschlagen geben musste. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online