Handball: Die HSG-Frauen sind mit Neckarsulm auf Augenhöhe

Die 26:32-Niederlage ist zu hoch ausgefallen

Achtbar aus der Affäre gezogen haben sich die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen im Duell mit der Sport-Union Neckarsulm.

Bis sieben Minuten vor dem Ende der Partie durfte die Mannschaft von Mischa Herok durchaus daran glauben, dem Überteam der Württemberg-Liga den ersten Punktverlust zufügen zu können. Als aber die Schlusssirene ertönte, prangte eine klare 26:32-Niederlage auf der Anzeigetafel in der Böblinger Murkenbachhalle.

„Wir haben ganz ordentlich gespielt und waren definitiv keine sechs Tore schlechter“, sagte der HSG-Trainer. Einen Teil der Niederlage nahm Mischa Herok auf seine Kappe. „Ich habe mich zu Spielbeginn mit meiner 3:2:1-Abwehr vertan“, konstatierte der HSG-Coach, der nach dem 1:5-Rückstand in der neunten Minute mittels Auszeit zu korrigieren versuchte. „Mit der 6:0-Variante haben sich die Mädels dann viel einfacher getan.“

Lütke kann schalten und walten

Für was aber auch Mischa Herok in der Folge kein Gegenmittel fand, war die individuelle Klasse des unangefochtenen Tabellenführers. Vor allem die ehemalige Bundesligaspielerin Sophie Lütke konnte auf Rückraum Mitte schalten und walten wie sie wollte. „Sophie hat heute den Unterschied gemacht.“

Ansonsten mussten sich die HSG-Spielerinnen im Vergleich mit dem Klassenprimus aus Neckarsulm nicht verstecken. Auch wenn die Gäste zur Pause mit 16:11 vorne lagen und kurz nach Wiederanpfiff auch das 17:11 nachlegten, ließ sich die Herok-Sieben nicht abschütteln. Angeführt von Kapitänin Anja Weinhardt und Svenja Hille wehrten sich die Bösis nach Kräften und waren elf Minuten vor dem Ende nach einem Treffer der ebenfalls überzeugenden Lena Münch auf 22:24 dran. Näher dran kam die HSG aber nicht mehr.

Eine Mischung aus Pech – die Gastgeberinnen scheiterten in der zweiten Halbzeit fünf Mal am Aluminium –, Unvermögen und auch strittige Entscheidungen der Unparteiischen ließen nicht noch mehr Spannung aufkommen. „Wir hatten das Publikum zurückgeholt und waren drauf und dran, dem Spiel eine Wende zu geben“, trauerte Mischa Herok der verpassten Chance nach. „Leider waren uns die Schiedsrichter nicht wohl gesonnen und haben bei uns Dinge abgepfiffen, die sie bei Neckarsulm haben weiterlaufen lassen.“ Allerdings hatte die Aufholjagd seiner Spielerinnen auch sichtlich Kraft gekostet. Ein letztes Aufbäumen führte durch Lena Münch noch zum 24:26 in der 53. Minute. Danach aber waren die letzten Reserven aufgebraucht. Neckarsulm spielte seine ganze Klasse aus und brachte den 32:26-Sieg am Ende souverän ins Ziel.

Montag Nachholspiel in Hofen

Während die Gäste mit nunmehr 24:0 Punkten der Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga entgegen streben, steckt die HSG mit 8:14 Zählern weiterhin im Abstiegskampf fest. Mit der Niederlage hielt sich Mischa Herok aber nicht allzu lange auf. „Das wären ohnehin nur Zusatzpunkte gewesen.“

Viel mehr interessiert den HSG-Trainer das Nachholspiel bei der SG Hofen/Hüttlingen, das am Montag um 20 Uhr über die Bühne geht. „Das ist das viel wichtigere Spiel“, macht Mischa Herok deutlich. „Wenn es uns gelingt, genauso stabil aufzutreten wie gegen Neckarsulm, dann ist mir nicht bange. Mit einem Sieg heute Abend würden wir einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.“

Bild: Svenja Hille (werfend) traf gegen Neckarsulm sechsmal. Bild: photostampe

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online