Großes Aufatmen bei Trainer Mischa Herok
Durchatmen bei den Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen: Im Nachholspiel bei der SG Hofen/Hüttlingen gewann die Mannschaft von Mischa Herok gestern Abend knapp mit 30:28.
Mit 10:14 Punkten auf der Habenseite darf der Aufsteiger nun auch wieder ein wenig auf die obere Tabellenhälfte der Württemberg-Liga schielen. Die Erleichterung war im HSG-Lager nach zuvor 60 aufreibenden Minuten förmlich zu greifen. Auch Mischa Herok fiel nach zuletzt weniger erfolgreichen Wochen ein großer Stein vom Herzen. „Dieser Sieg heute ist so wichtig, und er tut uns allen gut“, konstatierte der Bösi-Trainer.
Zumal die Umstände um die Partie herum „eine echte Herausforderung“ für seine Mannschaft gewesen seien. „Wir spielen an einem Montag, fahren fast zwei Stunden hin in eine kalte und rutschige Halle, spielen vor 50 Zuschauern, die auch noch allesamt gegen uns sind.“ Auch deshalb brachte Mischa Herok durchaus Verständnis für den etwas müden Auftritt seines Teams in der ersten Halbzeit auf. „Uns hat etwas die Kraft gefehlt. Das hat mich aber auch nicht weiter gewundert, denn das Spiel gegen Neckarsulm am Samstag haben wir alle noch gespürt.“ So entwickelte sich eine zähe Partie auf Augenhöhe, in der sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Das 13:13 zur Pause entsprach den gezeigten Kräfteverhältnissen.
Mehr Mut nach der Pause
Nach der Pause nahm das Duell dann deutlich an Fahrt auf. Zum einen agierten die Kontrahenten nun mutiger, andererseits häuften sich aber auch auf beiden Seiten die Fehler. Absetzen konnte sich aber auch im zweiten Abschnitt keine der beiden Mannschaften. Die Führung wechselte stetig, betrug aber immer nur ein Tor. Erst mit dem 24:22 aus Sicht der Gäste durch Zana Turkalj schien zehn Minuten vor dem Spielende das Pendel zugunsten der HSG auszuschlagen.
Als Svenja Hille drei Minuten später auf 26:23 stellte, schien die Herok-Sieben den Gegner endgültig geknackt zu haben. Aber weitere drei Minuten danach gelang Lisa Funk tatsächlich nochmal der 26:26-Ausgleich für Hofen/Hüttlingen. Das Aufbäumen der Gastgeberinnen war damit aber zu Ende. Die HSG hingegen hatte noch einige Pfeile im Köcher, die sie gewinnbringend einzusetzen wusste. Hinten gab Elena Oeder in der Schlussviertelstunde nach vielen Wochen ihr Comeback und war sogleich der Turm in der Schlacht. Vorne brachten die überragende Svenja Hille sowie Zana Turkalj mit jeweils zwei Toren den wichtigen Sieg ins Ziel. Am Ende prangte ein 30:28-Erfolg der HSG auf der Anzeigetafel in der Limeshalle in Hüttlingen.
„Niemand hat heute ein schönes Spiel erwartet, aber die Mädels haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und gewonnen – und das ist das einzige, was heute zählt“, war Mischa Herok zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Der Sieg ist zwar knapp ausgefallen, aber er ist vollauf verdient.“ Sprach‘s und begab sich mit seinen Schützlingen zügig auf die Heimfahrt. „Die fällt mit zwei Punkten im Gepäck nun viel angenehmer aus.“
Weiter geht‘s für die HSG Böblingen/Sindelfingen am kommenden Samstag mit dem nächsten Auswärtsspiel beim TV Flein. Anpfiff in der Fleiner Sandberghalle ist um 18 Uhr. „Durch den Sieg gegen Hofen/Hüttlingen ist der ganz große Druck nun raus“, freut sich der Bösi-Coach auf das Kräftemessen beim Tabellenzweiten. „Wir wollen versuchen, auch in Flein etwas mitzunehmen.“HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Kulik (beide im Tor); Turkalj (3 Tore), Svenja Hille (11), Knoll (1), Oeder, Maurer (3), Münch (1), Weinhardt (5/davon 2 Siebenmeter), Kohler (1), Radulovic (4), Pauline Hille, Baumgartl (1)
Bild: Die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen freuen sich über den 30:28-Erfolg bei der SG Hofen/Hüttlingen. Bild: photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online