Handball: 37:31-Arbeitssieg gegen das Schlusslicht

Erfolgreiche HSG Böblingen/Sindelfingen

Handball-Verbandsligist HSG Böblingen/Sindelfingen ist gegen Degmarn-Oedheim mit 37:31 erfolgreich, ohne zu brillieren.

Spiele gegen abgeschlagene Tabellenletzte sind immer eine heikle Sache. Diese Befürchtung hatte Marco Cece bereits vor dem Heimspiel gegen die SG Degmarn-Oedheim, und die Einschätzung des Trainers der HSG Böblingen/Sindelfingen stellte sich als zutreffend ein. Denn über weite Strecken wusste das Verbandsligaschlusslicht die Partie offen zu gestalten, auch wenn der Endstand von 37:31 aus Sicht der HSG darüber hinwegtäuschen mag. „Wir lagen kein einziges Mal in Rückstand, hatten auch nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten, aber wir haben definitiv nicht unseren besten Tag gehabt“, konstatierte Marco Cece nach dem Spiel.

Lange Pause bis zum nächsten Spiel

Dennoch stehe über allem der „Pflichtsieg mitsamt den zwei Punkten“, wie der HSG-Coach betonte. „Unser nächstes Spiel folgt erst am 2. März, wir wollten nicht mit einer Niederlage in diese lange Pause gehen.“ Zu Beginn der Partie deutete Vieles sogar auf einen Spaziergang der Gastgeber hin. Nach nur dreieinhalb Minuten lagen die Bösis bereits mit 5:1 vorne. „Viel besser kann man nicht starten“, war Marco Cece genauso zufrieden wie auch die rund 400 Zuschauer in der Sindelfinger Sommerhofenhalle.

Der Blitzstart verpuffte aber so schnell wie er auch gekommen war. „Einige komische Pfiffe der Schiedsrichter“, so Marco Cece, brachten die Hausherren aus dem Tritt und den Tabellenletzten zurück ins Spiel. Spätestens als SG-Torjäger Yannik Volz mit seinem fünften Treffer nach 19 Minuten zum 10:10 ausgleichen konnte, wurde dem HSG-Tross klar, dass aus dem erhofften Spaziergang nichts werden würde. „Leider haben wir uns mehr mit den Entscheidungen der Schiedsrichter als mit dem Gegner beschäftigt“, monierte der Bösi-Coach. Zur Pause lag seine Mannschaft trotzdem knapp mit 19:18 in Führung.

In der Kabine appellierten Marco Cece und sein Co-Trainer Vito Cece, vor allem in der Defensive endlich zuzupacken. „Vorne können wir den Jungs keinen Vorwurf machen, wir haben kaum etwas liegen lassen“, waren sich die Cece-Brüder einig. Vor allem Linksaußen Marvin Seeger überzeugte mit insgesamt zehn Toren. Was das HSG-Trainergespann hingegen gar nicht akzeptieren konnte, war die Herangehensweise in der Abwehr. „Degmarn-Oedheim hat seinen Stiefel herunter gespielt, genau das, was sie können. Dementsprechend war uns alles bekannt, und dennoch haben wir den Gegner machen lassen.“ Da auch Torhüter Kevin Gsell kein Faktor war, standen nach 30 Minuten satte 18 Gegentore zu Buche.

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel bessern. Moritz Maaß stand nun im HSG-Tor und trug deutlich zur Stabilität bei. Das Auf und Ab seiner Vorderleute konnte aber auch er nicht verhindern. So schien sich die HSG nach 41 Minuten beim Stand von 25:21 absetzen zu können, um dann aber neun Minuten später bei eigener 29:27-Führung erneut ein wenig zittern zu müssen.

Die Sorgen waren letztlich aber unbegründet. Zum einen, weil den Gästen merklich die Kräfte ausgingen, andererseits aber auch deshalb, weil die HSG praktisch auf jeder Position besser besetzt war als der Gegner und diese Überlegenheit zumindest in der Schlussphase endlich auch auf den Platz brachte. Als Tibor Staudenmaier in der 55. Minute auf 34:28 stellte, war die nun einseitige Partie vollends entschieden.

Am Ende beließen es die Hausherren bei diesen sechs Toren Vorsprung und kletterten dank des 37:31-Erfolgs auf Platz 5 hoch. Der Nimbus vor eigenem Publikum – vier Siege und zwei Remis – wurde nebenbei auch noch verteidigt. „Jetzt gilt es die Pause gut zu überbrücken, um dann gegen Bottwar den nächsten Heimsieg nachlegen zu können“, wagte Marco Cece bereits einen Blick nach vorne. Wenn auch mit einem Wermutstropfen im Auge, denn eine Viertelstunde vor dem Ende musste Finn Spitzl verletzt raus. „Finn hat über Knieschmerzen geklagt, er konnte nicht mehr richtig auftreten.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß (beide im Tor); Schmitt (2 Tore), Staudenmaier (2), Heinkele (4), Urs Bonhage (2), Finn Spitzl (1), Tim Frommer (4), Todt (4), Seeger (10), Hablizel (3), Lapp, Raff (5/ 2 Siebenmeter)

Bild: Rechtsaußen Marian Heinkele trug vier Treffer zum Heimsieg der HSG Böblingen/Sindelfingen in der Sommerhofenhalle bei. Bild: photostampe

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online